In “Schreiben - Eine Ermutigung” löst Milena Moser sehr stark ein, was sie verspricht. Das kleine dünne Büchlein enthält so viel mehr, als es auf den ersten Blick scheint. Denn darin sind zahlreiche Schreibübungen versteckt, die Anregung bieten, Kreativität fördern, Möglichkeiten zum Ausprobieren bieten, und auch immer wieder etwas herausfordern. Ich würde es also weniger als Buch sehen, das man einfach liest und dann weg legt, sondern eher als ein Arbeitsheft, das einem über eine längere Zeit benötigt. Denn die braucht man, wenn man alle Übungen ausprobieren will und ich finde, dass es sich lohnt, sich diese Zeit zu nehmen und das Buch immer wieder für eine Zeit wegzulegen. Schön finde ich auch die vielen Eindrücke, die Milena Moser in ihr Leben gibt. Man erfährt viel über ihre Herkunft, ihre Herkunftsfamilie und Rituale und Gewohnheiten in diesem Schriftsteller:innen-Haushalt. Ermutigend ist, wie sie ihren Willen und ihren Weg beschreibt, der viele Rückschläge enthält und der offen und ehrlich wirkt. Dabei begegnen einem immer wieder die “Affen im Kopf”, die nur auf das negative fokussieren und destruktiv sein können. Schön, dass Milena Moser es schafft, konkrete Wege und Übungen aufzuzeichnen, wie man diese bekämpfen kann. Ich würde das Buch vor allem denjenigen weiterempfehlen, die auf irgendeine Art schreiben wollen. Und beschränkt euch hier nicht auf “Ich will Schriftsteller:in werden”. Es ist auch absolut passend für Tagebuchschreiber:innen, Personen, die auf der Arbeit viel schreiben (was vielleicht oft weniger kreativ ist), oder einfach solche, die sich kreativ einmal auf diese Art austoben möchten, ohne dabei Ambitionen zu haben. Schön ist, dass Milena Moser hier nicht wertet oder begrenzt: Alle, die schreiben wollen, sollen das mit Freude tun können und erhalten von ihr Unterstützung dabei.