Voller Spannung und Vorfreude habe ich das Buch von Jasmin von Wartburg erwartet. Der Titel machte mich neugierig auf den Inhalt und die Titelseite mit der Fotographie der Autorin, sowie den roten Äpfeln fand ich sehr ansprechend. Gerade die roten Äpfel, ein Sinnbild für Fruchtbarkeits-, Liebes und Glückssymbol symbolisieren für mich, wieviel Herzblut, aber auch Offenheit die Autorin in ihr Buch investiert hat. Die verstärkte Kartoneinfassung des Buches scheint mir, wegen den vielen Spritzer, die beim Kochen entstehen können, nicht sehr ideal zu sein. Da wäre ein Bucheinband, der vor Flüssigem schützt, idealer gewesen. Das Inhaltsverzeichnis gestaltet sich übersichtlich. Man findet unter verschiedenen Kategorien den Weg einfacher zu einem Rezept. Im Vorwort erklärt die Autorin, wie die Fruchtmuntere- Methode entwickelt wurde. Aber auch und das spiegelt sich im Verlauf immer wieder, dass die gesunde, präventive und pflanzenbasierte Ernährung keinen Verzicht bedeutet, sondern ein Gewinn an Wohlbefinden und Leichtigkeit. Es wirkt sehr persönlich und berührend, wie die Autorin den Hintergrund der Entstehung dieses Kochbuches beschreibt. Man kann es nachvollziehen, wie schrecklich eine solche Krebsdiagnose auf einen Menschen wirken kann. Mit welchen Hindernissen sie zu kämpfen hatte und welchen Weg sie dadurch gegangen ist. Eindrücklich sind nicht nur die starken Bilder von der Autorin selbst. Auch die Fotographien der Rezepte wirken genüsslich und bewirken Gaumenfreude. Sie wecken die Neugier auf den Inhalt der Rezepte. Der Wissensteil ist übersichtlich gestaltet. Die Autorin geht kurz, aber informativ auf die einzelnen Themen ein. Die Wortwahl ist verständlich und präzise gewählt. Leider zeigen sich hie und da einige wenige Wiederholungen. Wenn man sich mit dem Thema pflanzenbasierte Ernährung bereits vorher auseinandergesetzt hat, ist Grundsätzliches in den verschiedenen Themen bereits bekannt. Trotzdem hat man nie ausgelernt und die Autorin unterstreicht mit ihrem Buch, wie vielfältig bunt und gross dieses Thema pflanzenbasierte Ernährung eben sein kann. Die Autorin zeigt Unsicherheiten und Fragen in Bezug zu Lebensmittel, wie Soja oder Fruchtzucker auf. Sie kann überzeugend Befürchtungen mit wissenschaftlichem Wissen widerlegen oder begründen. Bei den pflanzenbasierten Rezepten werden sehr oft die immer wiederkehrenden selben Grundnahrungsmittel verwendet, wie z.B. Mandel- oder Cashew Mus, aber auch Leinsamen oder Chiasamen (u.a. als Bindemittel), Linsen oder Kichererbsen. Hat man diese zu Hause, ist es kein Problem, diese Rezepte nachzukochen. Allerdings haben bei einigen Rezepten die Mengenangaben nicht immer übereingestimmt. Das merkt man aber sehr schnell und man hat die Möglichkeit, es zu korrigieren. Mein Lieblingsrezept ist das Green Overnight-Oats. Schnell und einfach zubereitet, schmeckt aber super erfrischend und den Stangensellerie nimmt man gar nicht erst wahr. Ich persönlich denke, dass man sich mit seiner Ernährung viel zu wenig auseinandersetzt oder erst dann, wenn bereits gravierende Einschränkungen auf die eigene Gesundheit stattgefunden haben. Passend dazu das Zitat von Hippokrates von Kos, welches die Autorin verwendet hat: « Eure Nahrungsmittel sollen eure Heilmittel sein und eure Heilmittel sollen eure Nahrungsmittel sein»