Selten hat mich ein Roman so unmittelbar berührt. Ich habe beim Lesen die gesamte Gefühlspalette der Protagonistin miterlebt – Angst, Wut, Liebe, Freundschaft – und oft das Gefühl gehabt, direkt an ihrer Seite zu stehen. Die Ereignisse sind so eindringlich beschrieben, dass ich mich mehrfach daran erinnern musste, keinen autobiografischen Bericht zu lesen.
Besonders beeindruckt hat mich, wie nah mir das Buch die Geschichte und Realität des Bürgerkriegs in Sri Lanka gebracht hat, über den ich vorher kaum etwas wusste. Die Autorin schreibt nüchtern und zugleich poetisch. Sie findet eine Sprache, die weder beschönigt noch belehrt. So wirkt der Roman nie wie ein Geschichtsbuch, vermittelt aber dennoch viel Wissen. Trotz der Schwere des Themas blieb das Buch für mich durchgehend fesselnd – ein absolutes Lesehighlight dieses Jahres und eine klare Leseempfehlung.