- Bearbeitet
Michelle Steinbecks Favorita beginnt mit der Suche der Protagonistin Fila nach Antworten auf das Verschwinden ihrer Mutter. Die Geschichte führt sie nach Italien – das Land, das ihre Grossmutter, bei der Fila aufgewachsen ist, einst hinter sich liess. Steinbeck verwebt damit die Geschichte von drei Frauen und drei Generationen, die alle auf unterschiedliche Weise von Verlust und Suche nach Identität geprägt sind.
Teile des Buchs haben mich stark an Ingeborg Bachmanns Todesarten-Projekt erinnert, denn auch Favorita wirft Fragen nach patriarchalen Strukturen und Gewalt gegen Frauen auf, sowohl konkret, z.B. im mittleren Teil des Buchs, als auch auf metaphorischer Ebene.
Ich habe Favorita sehr gerne gelesen und empfehle den Roman all denjenigen, die Frauenliteratur, aber vor allem auch den sprachlichen und ästhetischen Aspekt von Literatur schätzen. Ich bin gespannt, was von der Autorin noch folgen wird.