enjo

  • Beitritt 23. Apr 2021
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  • 10702 Punkte
  • Buchhändlerin in Teilzeit im Rösslitor SG und Mama eines sechsjährigen Sohnes. Beides mit Leidenschaft... ;-) Ich lese gerne Krimis, Romane und ab und zu mal ein Sachbuch.

  • Dies ist der 4. Band der “Mörderisches Island Reihe”, lässt sich aber gut unabhängig lesen. Zeitlich spielt der Krimi vor Band 1, was mich irgendwie irritierte – wurde doch der 4. Band auch im isländischen Original als 4. publiziert. Es fühlte sich aber so an, wie ein Auftakt zur Reihe. Die Polizisten Saevar und Hördur ermitteln im Mordfall, man erfährt aber nebenbei nichts über sie. Das bin ich mich von den letzten drei Bänden nicht gewohnt, da erfährt man viel über die Polizisten privat und die Zusammenarbeit im Team mit der jungen Polizistin Elma (die erst nach Ende dieses Falles dazustösst). 

    Nichtsdestotrotz genoss ich diesen spannenden Krimi. Er wechselt nach jedem Kapitel Zeit und Erzählperspektive, was mich beim Lesen richtiggehend vorwärts zog. Lange liess die Autorin im Dunkeln, wer da überhaupt zu Tode kam, was die Spannung für mich noch zusätzlich erhöhte. 

  • Der Roman beginnt mit einer Szene während eines Fluges: Eine unscheinbare ältere Dame macht ihren Mitpassagieren Voraussagen über deren Sterbealter und Todesursache. Die Passagiere versuchen die Prophezeiungen zu ignorieren - bis die ersten Todesfälle eintreffen… 

    Können sie ihr Schicksal verändern, in dem sie ihre Lebensweise anpassen? 

    Stück für Stück und in wechselnder Perspektive erzählt die Autorin, wie es mit den Passagieren des Fluges weiterging und welche Geschichte hinter der “Wahrsagerin” steckt. Durch diese Erzählweise ist es sehr spannend zu lesen, ich konnte das Buch fast nicht mehr aus der Hand legen… 

    • Bearbeitet

    Patch wurde entführt und in absoluter Dunkelheit gefangen gehalten. Dort lernt er Grace kennen, die ihm mit ihren Geschichten und Erinnerungen die Dunkelheit erträglicher macht. Nach seiner Befreiung sucht Patch nach Grace. Gab es sie wirklich – oder war sie etwa nur Einbildung?

    Ein epischer Roman, der trotz der hohen Seitenzahl nicht langweilig wird. Die Kapitel sind kurzgehalten, dadurch kommt man im Buch schnell vorwärts und merkt kaum, wie die knapp 600 Seiten an einem vorbeifliegen.

    Die Geschichte spielt auf einer Insel, die nur bei Ebbe vom schottischen Festland aus erreichbar ist. Die berühmte Künstlerin Vanessa Chapman hatte sich auf diese Insel zurückgezogen, um sich ungestört ihrer Kunst widmen zu können.  

    Ihren Nachlass vermachte sie einer Stiftung, die nach ihrem Tod nun das gesamte künstlerische Werk sichten möchte. Doch Grace, die Freundin Vanessas, die immer noch auf der Insel wohnt, zeigt sich nicht sehr kooperativ bei der Zusammenarbeit mit der Stiftung. 

    Als dann bei einem Kunstwerk echte menschliche Knochen gefunden werden, wird James Becker, ein Mitarbeiter der Stiftung, zu Grace auf die Insel beordert, um herauszufinden, ob es Hinweise zur Herkunft dieser Knochen gibt.  

    In Rückblenden und Tagebucheinträgen erfährt man mehr über die Künstlerin, ihr Leben, ihre Lieben und ihre Inspiration. Bis es dann in der Gegenwart zum ultimativen Showdown kommt… 

    Die Story fand ich jetzt nicht “atemlos Spannend” (bis auf das Ende), dafür gefielen mir die Idee, der Schauplatz und die Atmosphäre dieses Psychothrillers. 

    Lila, eine erfolgreiche Autorin von Eheratgebern, wird von ihrem Mann für eine andere verlassen. Neben ihren zwei Töchtern, dem renovationsbedürftigen Haus und diesem absoluten Tiefschlag versucht sie zurück in den Alltag zu finden. 

    Da auch das Thema die “perfekte Ehe” für sie als Autorin nun wegfällt, soll sie nun über das heisse Liebesleben einer Singlemum schreiben. Doch das ist im Moment eher das Gegenteil von prickelnd, die einzigen Männer in ihrem Leben sind ihre zwei Väter, die mit ihren eigenen Problemen bei ihr einziehen… 

    Ich mochte die Erzählung, weil sie authentisch die emotionalen Kämpfe der Charaktere aufzeigt, wie diese durch die Herausforderungen des Lebens navigieren. 

  • Alljährlich verbringt die New Yorker High Society den Sommer auf Fire Island. Viel gibt’s da nicht zu tun ausser Tennis zu spielen, Partys zu feiern und Klatsch zu verbreiten. 

    Dieses Jahr wird allerdings der Insel-Sommer von einem tragischen Unfall (oder war’s Mord?) überschattet. So beginnt dann auch das erste Kapitel des Buches. In den nächsten Kapiteln wird die Geschichte von Anfang an und Stück für Stück aus verschiedenen Perspektiven erzählt. Gewisse Erzählungen überlappen sich, was ich interessant und auch witzig fand. 

    Ich habe mich bei der Lektüre köstlich amüsiert, diese gelangweilten High Society Ladies, die sich mehr um ihren Ruf sorgen als um ihre Beziehungen, die Männer, die keinen Deut besser sind und wie jede Person, wirklich jede, irgendwas zu verbergen hat… Es hat mich ein wenig an die Serie “Desperate Housewives” erinnert. Die habe ich geliebt! 

    Zum Schluss wird’s dann sogar noch ein wenig spannend, als es um die Auflösung der Umstände des Todesfalls geht. Ist verzwickter als Anfangs erwartet… 

  • Alljährlich verbringt die New Yorker High Society den Sommer auf Fire Island. Viel gibt’s da nicht zu tun ausser Tennis zu spielen, Partys zu feiern und Klatsch zu verbreiten. 

    Dieses Jahr wird allerdings der Insel-Sommer von einem tragischen Unfall (oder war’s Mord?) überschattet. So beginnt dann auch das erste Kapitel des Buches. In den nächsten Kapiteln wird die Geschichte von Anfang an und Stück für Stück aus verschiedenen Perspektiven erzählt. Gewisse Erzählungen überlappen sich, was ich interessant und auch witzig fand. 

    Ich habe mich bei der Lektüre köstlich amüsiert, diese gelangweilten High Society Ladies, die sich mehr um ihren Ruf sorgen als um ihre Beziehungen, die Männer, die keinen Deut besser sind und wie jede Person, wirklich jede, irgendwas zu verbergen hat… Es hat mich ein wenig an die Serie “Desperate Housewives” erinnert. Die habe ich geliebt! 

    Zum Schluss wird’s dann sogar noch ein wenig spannend, als es um die Auflösung der Umstände des Todesfalls geht. Ist verzwickter als Anfangs erwartet… 

  • Fern Brookbanks ist sich sicher: Ihre Zukunft liegt nicht im idyllischen Ferienresort am See, das ihre Grosseltern aufgebaut haben und ihre Mutter nun führt… Sie möchte in Toronto etwas Eigenes aufbauen und in der Grossstadt leben. 

    Doch wie das Leben so spielt, nach dem plötzlichen Tod ihrer Mutter findet sie sich im Familienbetrieb wieder und muss entscheiden, ob sie ihr Erbe antreten oder es verkaufen wird. 

    Dabei helfen soll ihr ein Unternehmensberater, den ihre Mutter noch engagiert hatte. Doch als dieser im Resort eincheckt, der grosse Schock. Sie kennt ihn – er hat sie vor neun Jahren übel versetzt… 

    Nun muss Fern einerseits mit dem Verlust ihrer Mutter klarkommen, andererseits entscheiden, was mit dem Resort passiert und die vergangene Kränkung verdauen. 

    Eine Liebesgeschichte an einem idyllischen Schauplatz – mir hat’s sehr gefallen und ich hab’s förmlich verschlungen. Ideale Ferienlektüre - nicht zu schwermütig - aber spannend! 

  • Nach dem Tod ihrer alkoholkranken Mutter flüchtet Ida in Richtung Norden und landet ungeplant auf der Insel Rügen, wo sie bei einem älteren Ehepaar Unterschlupf findet. 

    Ida wird von Albträumen und Schuldgefühlen geplagt, versucht irgendwie mit allem klarzukommen. Manchmal versucht sie ihre Sorgen und Nöte in der Ostsee zu “ertränken”, in dem sie bei Wind und Wetter schwimmen geht. 

    Es ist alles aus ihrer Perspektive erzählt und manchmal musste ich, trotz der Tragik, kurz lachen, da ihre Gedanken ein wenig skurril oder in der Situation komisch waren. Das Buch ist aber keine leichte Lektüre, die Themen sind düster. Mich hat’s emotional gepackt, auch dank des guten Schreibstils der Autorin – so hatte ich das Buch in einem Rutsch durch. 

    Mit dem vielgelobten Vorgänger “22 Bahnen” kann ich es nicht vergleichen, den habe ich noch nicht gelesen, werde ich vermutlich aber noch tun. :-) 

  • Das Buch gliedert sich in fünf unabhängige Geschichten. Im Mittelpunkt aller Geschichten steht die Quartierbibliothek in Tokyo, in der Frau Komachi als Bibliothekarin arbeitet. Die Hauptpersonen der jeweiligen Story landen mehr oder weniger zufällig in dieser Bibliothek, auf der Suche nach einem neuen Hobby, dem Sinn ihres Lebens, einem Wendepunkt/Neuanfang. 
    Ursprünglich auf der Suche nach Büchern zu einem bestimmten Thema, schlägt ihnen Frau Komachi immer noch ein zusätzliches Buch vor, das überhaupt nicht zu den anderen passt. Dieses zusätzliche Buch lenkt den/die ProtagonistIn in die richtige Richtung und macht Mut, das Leben wieder anzupacken und eine notwendige Veränderung einzuleiten. 

    Feinfühlig lässt uns die japanische Autorin Michiko Aoyama an ihren Leben teilhaben und obwohl man die einzelnen Personen nur kurz begleitet, haben manche Geschichten einen wohltuenden Nachklang. 

  • Elliot Page erzählt in Pageboy seine Lebensgeschichte, die mich sehr berührt hat. Ich war entsetzt und wütend mit wie vielen Vorurteilen, Kränkungen und Unverständnis Homosexuelle und Transpersonen in der heutigen Zeit immer noch zu kämpfen haben. Nicht nur von Fremden, auch aus der eigenen Familie. 

    Ich habe ihn durch seine Rolle in Juno kennen gelernt und bekam Jahre später die Schlagzeilen erst von seinem Coming-out und dann von seiner Transsexualität nur am Rande mit. Wie schlimm dies und auch das Versteckspiel davor für ihn war, schildert er offen und eindringlich.  

    Die Geschichte ist nicht chronologisch erzählt, was mich überhaupt nicht gestört hat. Ich finde es sehr authentisch so - wenn man sich an die eigene Kindheit zurückerinnert, geschieht dies ja auch in “Sprüngen” und nicht in der zeitlich exakten Reihenfolge. 

  • Fern Brookbanks ist sich sicher: Ihre Zukunft liegt nicht im idyllischen Ferienresort am See, das ihre Grosseltern aufgebaut haben und ihre Mutter nun führt… Sie möchte in Toronto etwas Eigenes aufbauen und in der Grossstadt leben. 

    Doch wie das Leben so spielt, nach dem plötzlichen Tod ihrer Mutter findet sie sich im Familienbetrieb wieder und muss entscheiden, ob sie ihr Erbe antreten oder es verkaufen wird. 

    Dabei helfen soll ihr ein Unternehmensberater, den ihre Mutter noch engagiert hatte. Doch als dieser im Resort eincheckt, der grosse Schock. Sie kennt ihn – er hat sie vor neun Jahren übel versetzt… 

    Nun muss Fern einerseits mit dem Verlust ihrer Mutter klarkommen, andererseits entscheiden, was mit dem Resort passiert und die vergangene Kränkung verdauen. 

    Eine Liebesgeschichte an einem idyllischen Schauplatz – mir hat’s sehr gefallen und ich hab’s förmlich verschlungen. Ideale Ferienlektüre - nicht zu schwermütig - aber spannend! 

  • Die Polizistin Elma braucht einen Neuanfang und lässt sich von der isländischen Hauptstadt Reykjavik in ihre Heimatstadt Akranes versetzen. Kaum hat sie dort begonnen zu arbeiten, wird im beschaulichen Ort die Leiche einer Frau aufgefunden.  
    Wie sich im Laufe der Ermittlungen herausstellt, hatte die Frau auch einen Teil ihrer Kindheit in Akranes verbracht. Schnell wird Elma klar, dass das Motiv für den Mord in der Vergangenheit liegen muss, denn wieso sollte die Tote sonst in den ihr verhassten Ort zurückkehren? Aber im kleinen Städtchen, wo jeder jeden kennt, sind die Ermittlungen nicht ganz so einfach und die Erinnerungen der Einwohner nach 30 Jahren auch nicht mehr so frisch… Dem kleinen Team um Elma gelingt es trotzdem Stück für Stück den Geheimnissen der Vergangenheit auf die Spur zu kommen und den Fall schlussendlich zu lösen. 

    Ich hatte das Buch ratzfatz durch, einerseits waren da die Rückblenden - andererseits die privaten Einblicke in Elmas und Saevars (Elmas Kollege) Leben, die mich richtiggehend vorwärts zogen. Und die atmosphärische Kulisse des Städtchens Akranes an der isländischen Küste trägt auch noch zum Lesegenuss bei. 

    Der Krimi ist der erste Band einer Reihe und ich freue mich auf jeden Fall auf die weiteren Bände! ☺

  • Der Krimi spielt im Jahr 2050, was mir erst ein wenig Mühe bereitete, um reinzukommen. Lag wohl auch daran, dass ich mit dem Hörbuch begann. Der Sprecher hat einen tollen schottischen Akzent, ich war total verzaubert und bekam einen Teil der Story erst nicht genau mit… 😊 

    Ich musste mich erst in diese zukünftige Welt einlesen/hören. Der Klimawandel hat voll zugeschlagen, Teile der Welt sind durch den Anstieg des Meeresspiegels überflutet worden, Länder wie zum Beispiel Schottland haben durch die Veränderung des Golfstroms mit eisigen Winterstürmen zu kämpfen. Es gibt neue Technikgadgets wie selbstfliegende Flugzeuge, spezielle Brillen zur Kommunikation, etc. 

    Aber eigentlich spielen diese Dinge im Krimi keine grosse Rolle, sie sind nur für die Rahmenhandlung relevant. 

    Detective Cameron Brodie wird in die schottischen Highlands geschickt, um einen Mord aufzuklären. Es wurde ein Mann im Eis eingefroren gefunden, der schon ein paar Monate als vermisst galt. Die Leiche wurde geborgen, ins örtliche Hotel gebracht und dort im Kühlraum gelagert, bis sie forensisch untersucht werden kann. Das besagte Hotel erinnert ein wenig an den Film Shining, denn Brodie und die Pathologin sind die einzigen Gäste, die während eines Sturms und eines daraus resultierenden Stromausfalls dort eintreffen. Einzig der Hotelbesitzer ist anwesend. Schnell wird klar, so einsam wie sie glauben sind sie nicht, denn sie werden heimlich beobachtet und sabotiert… 

    Ab Brodies Eintreffen im Hotel ist die Handlung wirklich spannend und man vergisst, dass sie eigentlich in der nahen Zukunft spielt. Auch weil Brodies persönliche Geschichte dann in Rückblenden ins Jahr 2023 erzählt wird.  

    Also von mir aus hätte der Krimi auch in der Gegenwart spielen können, wäre nicht weniger spannend gewesen, aber die Handlung in der Zukunft verleiht ihm doch noch einen interessanten Touch. 

  • Nik ist als indischstämmiger Junge im multikulturellen London aufgewachsen. Sein Vater starb noch vor seiner Geburt und seine Mutter war grösstenteils alleinerziehend. Zu seinem Grossvater hat er eine besondere und enge Beziehung. 

    Als sein Grossvater im Sterben liegt, verrät er Nik das Versteck eines Schlüssels, kommt aber nicht mehr dazu ihm zu erzählen, was es damit auf sich hat. Nik weiss, dass es etwas mit seinem verstorbenen Vater zu tun haben muss. Seiner Mutter verrät er nichts, denn die reagiert mit Schweigen auf Nachfrage nach seinem Vater. Er starb bei einem Autounfall, mehr weiss er nicht. 

    Nach dem Tod des Grossvaters fällt Nik in ein tiefes Loch. Seine wichtigste Bezugsperson ist weg, seine Mutter versinkt in der Trauer. Bewaffnet mit dem ominösen Schlüssel und neuen Informationen über seine Eltern, versucht er in Erfahrung zu bringen, was seine Mutter all die Jahre vor ihm verborgen hat. 

    Mir gefiel die feinfühlig erzählte Geschichte, die Protagonisten und die Einblicke in die indische Kultur, die von den Migranten auch in England gelebt wird. Ich hätte so gern mal eine Tasse des allgegenwärtigen Chai-Tees probiert,… 

    Themen: Trauer, Beziehungen, Liebe, Familiengeschichte, Multikulti, Migration, Rassismus, Tradition, Freundschaft, Schutz, Vergangenheit 

  • Ben Harper, ein erfolgreicher Journalist wird durch einen aktuellen Mord an seine Vergangenheit erinnert. Sein älterer Bruder Nick und ein Freund wurden zwanzig Jahre zuvor von ihren Klassenkameradinnen brutal ermordet. Auch wenn man die vermeintlichen Täterinnen schnell fasste und verurteilte, blieben die Umstände und das Motiv dieser grausamen Tat stets mysteriös. 

    Als die Polizei wegen des aktuellen Falls wieder zu ermitteln beginnt, werden bei Ben alte Wunden aufgerissen und er beginnt auf eigene Faust zu recherchieren. Alle in dieser ländlichen Kleinstadt haben etwas zu verbergen, aber jemand versucht mit allen Mitteln zu verhindern, dass die Wahrheit ans Licht kommt… 

    Das Buch ist sehr spannend und der Schluss endet in einem grossen Showdown. Konnte das Buch während des letzten Teils nicht mehr aus der Hand legen… 

  • Ein Kreuzfahrtschiff in der Karibik – jemand sah in der Silvesternacht eine Person vom Schiff fallen. Es fehlt nur ein Crew-Mitglied, eine junge Tänzerin, psychisch ein wenig instabil. Klare Sache also, möchte man meinen.  
    Doch weitere mysteriöse Todesfälle ereignen sich an Bord. Steckt da ein Mörder dahinter oder ist alles nur purer Zufall? 

    Jahre zuvor wird ein Mädchen in Schottland schwer verletzt ins Krankenhaus eingeliefert. Sie mag sich weder an ihren Namen noch an den Unfallhergang erinnern. Die Polizei kann ihre Identität klären und teilweise kehrt auch die Erinnerung des Mädchens zurück. 

    Die Handlung auf dem Schiff wird aus der Sicht verschiedener Crewmitglieder erzählt. Die Spitzenköchin, der Arzt, der Tanzpartner der Vermissten und die Vermisste selbst schildern aus ihrer Perspektive, manchmal in Rückblenden, was geschah. 

    Die Handlung in Schottland wird hauptsächlich aus der Sicht des Mädchens geschildert. 

    Die zwei Erzählstränge sind total unterschiedlich und auch spannend zu lesen, aber man fragt sich am Anfang schon, wie das alles wohl zusammenhängt…  

    Aber gerade diese Verbindung zwischen einer klassischen “Der-Mörder-geht-um-Story" und einem “Amnesie-Thriller” machen diesen Krimi aus. 

  • Olivia und ihr Sohn Asher leben in einer amerikanischen Kleinstadt, seit sie vom gewalttätigen Ehemann und Vater geflüchtet sind. Olivia hat sich eine Existenz als Imkerin aufgebaut und Asher ist ein beliebter Junge und im örtlichen Hockeyteam. 

    Ava und ihre Tochter Lilly ziehen in ebendiese Kleinstadt, und es dauert nicht lange, da verlieben sich Asher und Lilly ineinander.  

    Was so schön beginnt, endet leider tragisch: Lilly wird eines Tages schwer verletzt aufgefunden und stirbt später im Spital. Asher gerät unter Verdacht, seine Freundin ermordet zu haben. Es kommt zum Gerichtsprozess. 

    Die Geschichte ist aus den Perspektiven von Olivia und Lilly erzählt. Nach und nach erfährt man in Rückblenden, was bisher geschah. Stück für Stück kommt man der Wahrheit näher und bildet sich eine eigene Vorstellung, bis ein unerwarteter Twist im Gerichtsprozess wieder alle Vermutungen über den Haufen wirft… 

    Durch die persönliche Sicht der Beiden ist man hautnah dabei und ich glaube, das ist es, was mich so gepackt und auch berührt hat.  

  • Nach “Kleine Feuer überall” ist dies der zweite Roman, den ich von Celeste Ng gelesen habe. Ich mag ihren literarischen Schreibstil.  

    Bei diesem Roman handelt es sich um eine Dytsopie, also einer Handlung, die in einer düsteren Zukunft stattfindet. Und der Beginn ist wirklich beklemmend. Es geht um eine kleine Familie Vater, Mutter & Sohn, die von der wachsenden Diskriminierung der chinesisch stämmigen Bevölkerung Amerikas auseinandergerissen werden.  

    Nach und nach erlebt man, wie schleichend die Diskriminierung beginnt. Im Laden werden Chinesen als Letztes bedient, die Post wird kontrolliert, alles wird von der PACT überwacht, Kinder ihren Eltern unter fadenscheinigen Begründungen weggenommen und in Pflegefamilien gesteckt und schlussendlich sämtliche chinesischen Autor*innen aus den Regalen der Buchhandlungen und Bibliotheken verbannt. 

    Noahs Mutter, eine chinesische Autorin und Dichterin muss deswegen abtauchen und den Kontakt zu ihrem Mann und Sohn komplett abbrechen, um sie zu schützen. 

    In ihrem Exil plant sie Guerilla-Aktionen und ist Teil des wachsenden Widerstands gegen die PACT. Nach Jahren der Abwesenheit und Funkstille lässt sie Ihrem Sohn Nachrichten zukommen, die ihn auf die Idee bringen, seine Mutter zu suchen… 

    Der Roman enthält Elemente, die man aus der Geschichte (Judenverfolgung) kennt oder auch aktuellerer Diskriminierung (Chinesen während der Pandemie) und deswegen ist er so beängstigend real… 

  • Zwei gut befreundete Pärchen suchen das grosse Abenteuer: Sie schliessen sich einem Wissenschaftler an, der im isländischen Hochland, im eisigkalten Winter, seine Messgeräte kontrollieren geht.
    Die Tour ist sehr anstrengend, da meterhoch Schnee liegt, es eiskalt ist und die vier Städter überhaupt keine Erfahrung im Wandern bei Eis & Schnee haben.
    Alle sind froh, als sie dann ihr Etappenziel, eine Schutzhütte mitten im Nirgendwo erreichen. Nur steht die Tür offen und es liegen Kleidungsstücke beim Eingang, wie wenn jemand fluchtartig die Hütte verlassen hätte…

    Nach und nach erfährt man in Rückblenden, was den Wanderern zugestossen ist, dazwischen geht die Geschichte mit Johanna weiter, die ehrenamtlich bei der Rettungswacht arbeitet und sich an der Suche von fünf vermissten Personen beteiligt und mit dem Chef der örtlichen Polizei verheiratet ist.

    Und dann ist da noch Hjörvar, der in der abgelegenen Satellitenstation arbeitet, nebenbei  seiner Familiengeschichte auf den Grund geht und mehr und mehr mysteriöse Vorfälle erlebt.

    Am Ende laufen alle Geschichten zusammen und es kommt zu einem unvorhersehbaren Schluss… Grandios!

    Ps: Beim Schreiben dieser Rezension stellt es mir immer noch die Haare auf… 👻