Entschuldigt bitte, dass ich jetzt schon schreibe - ich kann nachher nicht mehr sicher.
Der letzte Teil knüpft für mich nahtlos an den zweiten Teil an. Es wird auch hier so wie es @Yomi treffend beschrieben hat mehr ein Lebensgefühl wie eine Handlung dargestellt. Für mich kann der Autor dieses Lebensgefühl wirklich sehr gut darstellen, so dass ich das Buch nicht als langweilig empfinde und gerne weiter lese. Es fasziniert mich total, wie ich selbst wieder in die 80er Jahre meiner Kindheit katapultiert werden. Für mich passiert das unter anderem mit den Produktnamen, die @veragut bereits erwähnt hat.
Von der Geschichte her ist ja nun passiert, was unausweichlich war. Der Gerichtsvollzieher steht vor der Tür. Hier hat mich ja richtig geschockt, dass die Eltern mit den beiden jüngeren Kindern einfach abhauen und Luxusferien machen, um dann die bleibenden Erinnerungen zu preisen, während Angela und Boris zuhause mit dieser schwierigen Situation, die sie nicht verschuldet haben, umgehen müssen.
Am Schluss werden die Träumereien der Eltern und ihre Fähigkeit ohne Umschweife, Zweifel oder Rückschau in die Zukunft zu marschieren nochmals deutlich, als der Vater im neuen Reiheneinfamilienhaus sitzt und an seinen Plänen für das Traumhaus (-schloss) zeichnet. Und es geht wieder von vorne los “bis die Sonne scheint”… Ich finde den Titel des Buches ja sehr gut gewählt. Er drückt dieses Lebensgefühl und die Einstellung zum Leben aus. Zugeben muss ich, dass ich ein kleines bisschen neidisch bin. Ich würde mir gerne von diesem Lebensgefühl etwas abschneiden.
Mir hat das Buch insgesamt gut gefallen. Der Autor schafft es für mich, eine an sich unaufgeregte Geschichte so zu erzählen, dass ich mich immer wieder gefragt habe, wie es weiter geht, wie tief der finanzielle Schaden noch werden kann und was die Eltern mit der neuen Situation machen werden. Die Einschübe mit der Familiengeschichte haben mir ebenfalls gut gefallen, da sie der aktuellen Geschichte in den 80er Jahren einen historischen Rahmen geben und Abwechslung bringen. Vielen Dank, dass ich bei diesem Buch und der anregenden Diskussion dabei sein durfte.