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LAD

  • 2. Nov 2024
  • Beitritt 10. Jan 2024
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  • 3511 Punkte
  • Das Buch erzählt die Geschichte einer Widerstandskämpferin aus Holland während der NS-Zeit. Es kommt dabei ohne dramatische Sprache und Sznene aus, was es einfach zu lesen macht und einen fest in den Bann zieht. Es ist schwer, das Buch wegzulegen und es bleibt bis zum Schluss sehr spannend. Im Laufe der Kapitel kann man die Entwicklung der Protagonistin mitverfolgen - sowohl im Kontext der NS-Diktatur in der Rolle der Kämpferin, als auch die persönliche Entwicklung als Frau. Ein sehr berührendes Buch.

    Es ist eines der wenigen Bücher, das sich explizit mit der Figur der weiblichen Widerstandskämpferin beschäftigt. Leider kommt es nicht ohne kleine Romantikgeschichte aus. Diese habe ich persönlich, zumindest teilweise, als etwas überflüssig empfunden. Sie stört allerdings auch nicht im Lauf der Geschichte.

    Der Roman beruht auf wahren Persönlichkeiten, welche jedoch weniger bekannt sind als zB Anne Frank. Es gibt einen Epilog, welcher hilft, die Figuren und dadurch auch die Geschichte einordnen zu können.

    Insgesamt würde ich das Buch jeder/jedem empfehlen, die/der Interesse historischen Romanen aus der Besetzungszeit haben.

  • DrQuinzel

    Mir hat das Buch insgesamt sehr gut gefallen. Es ist einfach zu lesen und zieht einen in den Bann.

    Ich fand es spannend, dass ich im Vergleich zu anderen Büchern gar nicht so ausgeprägte Bilder vor meinem inneren Auge hatte, sondern mehr nach der Fortsetzung der Erzählung gedurstet habe. Vielleicht liegt das aber auch daran, dass ich mich persönlich kaum in die Grausamkeit der NS Zeit und Hannies Erlebnisse reinversetzen kann (oder möchte).

    Die Figur des Jan Bonekamp blieb mir mässig sympathisch. Bereits in 2. Teil habe ich mich gefragt, wie viele Menschen unter Anwendung von Fotermethoden nicht allerlei Sachen preisgeben würden. Es ist sehr dir draufgängerische Art, die ihn bei mir einige Sympathiepunkte gekostet hat.

    Für mich wär es nicht das erste Buch, welches sich mit dem Thema 2. Weltkrieg beschäftigt. Allerdings eines der wenigen, die wich explizit mit der Figur der weiblichen Widerstandskämpferin beschäftigt. Das finde ich sehr spannend und auch wichtig. Ich würde es durchaus weiterempfehlen.

    Der Epilog hat mir gut gefallen, da sich die Figuren und die Geschichte dadurch einordnen lassen. Wie einige andere habe ich vor und während des Lesens nicht nach den Figuren gegoogelt und war daher sehr gespannt wie Hannies Geschichte ausgeht. Bis zum Schluss habe ich gehofft, dass sie auch die letzten zwei Wochen noch durchhält bis zur Befreiung.

  • DrQuinzel

    Bitte entschuldigt die Verspätung.

    Ich bin etwas hinterher, da ich Anfang der Woche in einen humanitären Einsatz gegangen bin und mehrere Reisetage sowie Vorbereitungen hatte.

    Teil 1 hab ich fertig, Teil 2 noch nicht.

    Bin problemlos ins Buch reingekommem, der Stil ist angenehm, einfach zu lesen. Ich habe das Gefühl mit der Zeit immer ein wenig mehr über Hannnie zu erfahren, was ich sehr angenehm finde. Nicht nur die Geschichte entwickelt sich, sonder auch Hannie. Über alle 3 Freundinnen habe ich vorher noch nie etwas gehört und habe auch bislang noch nicht groß gegoogelt. So bin ich also ganz unbedarft an das Buch gegangen.

    Mit dem 2. Weltkrieg habe ich mich bereits mehrmals beschäftigt in Buchform. Für mich bleibt es unvorstellbar, was in dieser Zeit “normal” war. Was für Alltagsängste und Entscheidungen die Menschen treffen mussten. Ich glaube, man kann sich das nicht wirklich vorstellen, was Hannies Taten (für ihre Freundinnen) wirklich bedeuten.

    Sobald ich mit Teil 2 durch bin, klinke ich mich wieder ein!

    Vorher versuche ich nicht zu viel von euch zu lesen, um möglichst unvoreingenommen zu lesen. 🙃

  • Super toll! Freue mich sehr 🙂

  • Mit einer einfachen, sehr bildhaften Sprache wird man mitgenommen auf eine Zeitreise durch das Leben von Mani und ihrer Familie. Mani wächst in einem armen Viertel von Seoul auf, als einziges Kind der Familie. Immer wieder wird sehr anschaulich beschrieben, wie schwer das Leben aufgrund der sich rasant verändernden Gesellschaft und wirtschaftlichen Gegebenheiten ist.

    Der Erzählstil ist sehr leise und unaufgeregt, was viel Raum für Emotionen und Gedanken lässt. Dadurch ist es aber auch eher flach vom Spannungsbogen und die Handlung plätschert langsam dahin. Das muss man mögen, wenn einem dieser Roman gefallen soll.

    Insgesamt ein toller Roman, der viele Einblicke in das koreanische Leben und dessen Veränderungen um die Jahrhundertwende bietet. Eine klare Empfehlung für alle, die eine ruhige, bildliche Erzählung geniessen können und sich auf unbekanntes, manchmal hat befremdliches, einlassen wollen.

  • DrQuinzel

    Insgesamt hat mir das Buch sehr gut gefallen und ich habe die Art und Weise in der es geschrieben ist, sehr interessant gefunden. Ich habe mich immer wieder sehr bildlich und nah an den beschriebenen Personen und Orten gefühlt und konnte richtig eintauchen. Es ist sehr einfach geschrieben, weswegen es in sehr kurzer Zeit zu lesen ist.

    Der letzte Teil hat mir fast am besten gefallen. Zum Einen, da beschrieben wird, wie Mani nicht nur aufgrund innerlicher Passivität oder Zaghaftigkeit mit ihrer Entwicklung etwas stagniert, sondern dass sie eben auch - wie viele andere- aufgrund äusserer Umstände, immer wieder Rückschläge erlebt. Mit dem Turnen hat sie ja eine ganze Weile wirklich versucht ihren Traum Wirklichkeit werden zu lassen. Schlussletztlich gibt sie dann aufgrund mehrer Hindernisse bzw. Erlebnisse doch auf. Mit der Aufgabe des Turn-Traums erschien es mir, dass sie damit auch ein Stück weit alle anderen Ansprüche an das Leben aufgeben hat.

    Weiterhin gefällt mir, wie vielen anderen hier, dass im letzten Teil die Gegenwart beschrieben wird und ein hoffnungsvoller Ausblick auf die Zukunft entsteht. Auch hier wieder das starke Bild mit dem turnenden, kleinen Mädchen, was vielleicht zu guter Letzt doch noch nicht bereit ist gänzlich das Handtuch des Lebens zu werfen.

    Insgesamt gefallen mir Bücher sehr gut, bei denen die Handlung leise und langsam verläuft und viel Raum fürs “Nachklingen” der Bilder und Worte gegeben wird. Vielleicht ist auch das eines der Gründe, warum ich das Buch “Wo ich wohne, ist der Mond ganz nah” insgesamt gut finde.

    Schön finde ich übrigens, dass der Titel sowohl auf Manis Elternhaus (sie beschreibt es ja mit dieser Titelphrase) als auch auf die Hochhauswohnung auf den Hügeln des Vororts passt.

  • DrQuinzel

    Mir geht es ähnlich wie vielen anderen und habe das Gefühl, dass Manis Leben in der Gegenwart der Erzählung noch mehr als in der Vergangenheit von Passivität geprägt ist.

    Ähnliches trifft für mich auch auf die Beziehung der Eltern zu. Passivität und Co-Abhängigkeit. Die heftige Reaktion der Mutter stellt für mich Ausdruck dieser Abhängigkeit dar. Weiterhin habe ich mich mehrfach gefragt, ob Manis Mutter an einer Lernbehinderung/psychischen Beeinträchtigung ( vielleicht Autismus Spektrum Störung?) leidet statt einfach “nur unintelligent” zu sein. Eine Trennung und Herausreißen aus der gewohnten Umgebung, könnte mit großen Ängsten und Unsicherheiten verbunden sein.

    Ich verstehe, was viele mit “dahinplätschern” oder abgeflachter Spannung gemeint ist. Allerdings finde ich das irgendwie sehr passend zu dieser passiven Haltung der Protagonisten, die einfach alles so geschehen lassen. Der Stil reflektiert hier für mich die Lebenshaltung von Mani und daher passt es für mich irgendwie wieder.

    Insgesamt habe ich das Buch auch im zweiten Teil sehr interessant gefunden. Jedoch stimme ich auch denjenigen zu, die sich tiefere Einblicke in die jeweiligen Leben der Gegenwart gewünscht haben.

  • Mani ist mir sympatisch, auch wenn ich mich persönlich nur wenig mit ihr identifizieren kann. Da sind natürlich Grenzen zwischen Kulturen und Zeiten.

    Bislang finde ich das Buch sehr interessant und den Schreibstil sehr angenehm und passend. Durch die vielen Rückblicke, die bisweilen nahezu kindliche Sprache (besonders wenn Manis Kindheit beschrieben wird) und die sehr bildliche Beschreibung, nehmen einen mühelos mit und lassen die Seiten schnell dahinfliessen. Gleichzeitig ist die Einfachheit der Worte in Anbetracht der Aussichtslosigkeit ja auch eine Art Stilmittel. Unbeschönt, direkt und ohne jeglichen Versuch die Armut zu romantisieren.

    Manis Wunsch Turnerin zu werden sehe ich ebenfalls in diesem Zusammenhang: ein Weg aus dem Armutsviertel in die große weite Welt hinaus.

    Die Diskussion um die Toilette hier kann ich nur bedingt nachvollziehen. In weiten Teilen der Welt, vor allem in Asien, ist dies nach wie vor die meist verbreitetste Form. Ich frage mich, ob es der Autorin nicht weniger um ein reines Aufzeigen der Armut ging, sondern mehr um den kindlichen Umgang damit. Mani schämt sich nicht für die Art der Toilette, sondern hat Angst in die Klärgrube zu fallen. Kindliche Lebensrealität vs. westliche Ansprüche.

    • CommunityAdmin

      Hallo zusammen,

      Ich habe schon die letzten Tage immer den Gang zum Postkasten zelebriert voller Vorfreude. Die werde ich jetzt noch weiter genießen und bis sehr gespannt, auf das Buch und den Austausch 😊