Die Idee klang vielversprechend: Ein Findelkind wird 1973 an der irischen Westküste angespült und bringt neues Leben in ein kleines Fischerdorf. Über zwanzig Jahre hinweg begleiten wir Brendan Bonnar und seine Familie – doch leider bleibt die Geschichte trotz des interessanten Anfangs eher blass.
Die Beschreibungen des Dorflebens und der Landschaft sind atmosphärisch und sorgfältig, und wer ruhige, detailverliebte Erzählungen mag, wird hier sicher fündig. Doch der Roman kommt kaum in Fahrt: Weder die Familienkonflikte noch das Geheimnis um Brendans Herkunft entwickeln echte Spannung. Vieles wird nur angedeutet, kaum etwas wirklich vertieft.
Für Leser*innen, die eine stille Geschichte mit starker Atmosphäre suchen, ist das Buch durchaus geeignet. Wer jedoch auf emotionale Tiefe und eine packende Handlung hofft, dürfte enttäuscht werden.