Herzliche Glückwünsche zum Geburtstag! Und weiterhin alles Gute, ist eine tolle Sache, dieser Book Circle - hatte nur zu wenig Zeit zum Reinschauen in letzter Zeit …
Das beste Buch bisher in diesem Jahr: DER STILLE DON von Michail Scholochow. Beschäftigt mich noch immer und hat auch so vieles veranschaulicht über den Konflikt Russland - Ukraine.
LillyFro

- 7. März 2024
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Je mehr ich las, umso näher brachten die Bücher mir die Welt,
umso heller und bedeutsamer wurde für mich das Leben.
Maxim Gorki
Das Cover und der Titel lassen ersteres vermuten, doch die Geschichte entwickelt sich immer mehr in eine andere Richtung, hin zum Familiendrama. Die Handlung wird auf zwei Zeitebenen erzählt – 1972 und 2000, was die nötige Spannung erzeugt. Aus der Liebesgeschichte entsteht eine schwierige Adoptionsgeschichte, die Mutter kann den Verlust ihres Kindes nicht verkraften und der weggegebene Junge leidet auch darunter. Dazu werden aber noch andere schwierige Themen in die Geschichte reingepackt – schwere Depression, Suizid(gedanken), Homosexualität in den frühen 70er Jahren, Kinderbetreuung und Beruf. Weniger wäre mehr gewesen, alle diese ernsten Fragen werden nur oberflächlich angetippt.
Unterhaltsame Lektüre mit einer gewissen Spannung, aber ohne Tiefgang. Liest sich leicht und flüssig.Alle Rätsel sind aufgelöst, und wie erwartet wurde Samuel am Ende doch noch von Alice entführt. Das entspricht dem englischen Cover und dem Buchtitel MINE. Aber einen «gripping thriller» würde ich das nicht nennen. Während sich das deutsche Buch-Cover vor allem auf Alice und Jake zu fokussieren scheint, romantisch und verspielt, ebenso wie der deutsche Buchtitel – EINES TAGES FÜR IMMER, damit sind wohl Alice und Jake gemeint, jetzt für immer vereint … Diese Variante lässt sich durchaus nachvollziehen, die frühere Ebene des Buches (1972) scheint viel echter und lebensnaher zu sein. So jedenfalls habe ich es empfunden. Bei der zweiten Ebene (2000) sind mir alle Figuren fremd geblieben bis zum Schluss, auch Alice nicht mehr zu fassen.
Um die Spannung aufrecht zu erhalten hat die Autorin immer wieder zu einer Art billiger Effekthascherei gegriffen, das mochte ich überhaupt nicht. Zwei Beispiele: Alice sagt zu Luke, sie habe lange nicht mehr mit seinem Vater sprechen können, seit 27 Jahren (S. 311). Das lässt den Leser (und Luke!) im Glauben, dass Jake noch lebt, irgendwo … Und dann am Ende – eine Frau und ihr Baby sind in eine Strömung geraten und wurden hinausgetragen. Erst im Epilog erfahren wir, dass Samuel gerettet werden konnte. Diese ‘Tricks’ der Autorin, den Leser bei der Stange zu halten, finde ich etwas billig.
Fazit: Leichte Unterhaltung ohne jeden Tiefgang. Wüsste niemanden, dem ich dieses Buch empfehlen könnte …Trotz allem hat diese Leseerfahrung ungeheuer viel Spass gemacht – dank Euren Ideen und Kommentaren! Das hat dieses Buch sehr viel lebendiger und sogar spannend gemacht. Vielen Dank dafür, vielleicht ‘begegnen’ wir uns ja mal wieder
Die Geschichte entwickelt sich in der erwarteten Richtung …
Luke erfährt endlich, dass Rick nicht sein biologischer Vater ist – aber noch muss er (und wir!) auf den Brief von Alice warten, in dem sie alles aufklären will. Wir wissen zwar schon – im Gegensatz zu Luke – dass sein Vater Jake ist, aber was ist damals geschehen? Und Hannah nimmt endlich Luke’s Bedenken wegen Alice ernst – bei einem Familienspaziergang zu dritt haben sie erfahren, dass Alice Samuel als ihr eigenes Kind ausgibt. Hannah will sofort jeden Kontakt abbrechen – das wird nicht einfach werden! Bei Jake bricht die Vergangenheit durch, als seine Grossmutter stirbt und er zur Beerdigung gehen sollte. Da verfällt er für einige Tage in Trinkexzesse, driftet ab, lässt Alice allein. Er scheint wirklich sehr labil zu sein, Alice macht sich jetzt ständig Sorgen um ihn und lässt ihn gar nicht gerne auf Tournee gehen. Noch dazu so kurz vor der Geburt ihres Kindes! Was aber wird geschehen in den nächsten Tagen, dass Jake offenbar nicht mehr zu Alice zurückkehrt??? Dieses Rätsel ist noch nicht gelöst … Alice sagt zu Luke, sie habe lange nicht mehr mit seinem Vater sprechen können, seit 27 Jahren (S. 311). Heisst das, dass Jake noch am Leben ist irgendwo …??? Dann war da noch der wüste Besuch von Alice’ Vater, der ihr nahelegt, das Kind nach der Geburt zur Adoption freizugeben. Nach wie vor mag ich die junge Alice viel lieber, ihre Handlungen, Gedanken und Gefühle kann ich am ehesten nachvollziehen. Während die Alice von 2000 mit massiven Problemen zu kämpfen scheint – den Verlust von Jake und von ihrem Baby hat sie ganz offensichtlich nie überwinden können. Trotzdem bleibt mir das alles viel zu oberflächlich und ist einfach nicht plausibel genug.
Persönlich hatte ich ein kleines Highlight: das St Moritz in der Wardour Street kenne ich, da war ich öfter mal (habe 1972/73 in London gelebt). Hätte also theoretisch Alice und Jake begegnen könnnen…Das Lokal gibt es auch heute noch, samt Swiss food.
Die biblischen Namen scheinen keine besondere Rolle zu spielen, jedenfalls bis jetzt nicht erkennbar.
Soweit meine Eindrücke bis S. 331 – jetzt kann ich gleich den Rest lesen! Möchte jetzt wirklich gerne wissen, wie die ganze Sache sich auflösen wird …Würde mich von der Thematik her sehr interessieren!
Ja, so allmählich komme ich auch besser rein in die ganze Geschichte, und dass an allen Ecken und Enden (düstere) Vorahnungen aufflackern, sorgt dafür, dass man (trotz allem) weiter lesen will. Trotz allem: die Figuren haben zwar etwas an Kontur gewonnen, aber ich kann mich trotzdem nicht wirklich in sie hineinversetzen. Da ist einfach zuviel Ungereimtes in ihrem ganzen Verhalten … Hannah überlässt Samuel ohne Bedenken der Betreuung durch Alice, die sie doch kaum kennt. Luke spioniert Alice nach, wenn sie mit Samuel unterwegs ist – allerdings kann ich das fast schon eher verstehen als Hannah’s Verhalten, denn ja, Alice wird mir immer unheimlicher – die Alice von 2000, nicht die von 1972. Das Hintergrundbild beim Handy stört mich nicht, könnte mir gut vorstellen, dass ich das auch machen würde, wenn ich ein Enkelkind hätte … :- )) Habe einfach das unbestimmte Gefühl, dass bei Alice irgend etwas nicht stimmt, sie kümmert sich fast manisch um Samuel und den Haushalt von Hannah und Luke. Geht der englische Titel auf Alice zurück, dieses MINE? Und bezieht sich auf Samuel, während sie Luke eher auszuweichen scheint? Will sie jetzt kompensieren, was sie vor 27 Jahren verloren hat? Jake kommt fast am normalsten rüber, nur lauert ja bei ihm ein düsteres Geheimnis, das wohl bald einmal hervorbrechen wird. Bei der Szene in Florenz im Museum und dann bei der gestellten Szene mit Alice und Jake, Alice als Madonna, das war so ein Moment der düsteren Vorahnungen … Auch Rick bekomme ich nicht wirklich zu fassen, er ist irgendwie zu ‘poliert’. Und die arme Adoptivmutter von Luke tritt schon kaum mehr in Erscheinung, aber man hat ihr bisher noch nicht reinen Wein eingeschenkt. Das ist mir alles etwas zu verkorkst und nur schwer nachvollziehbar …
Interessanter Gedanke wegen der Namen, aber wohin führt uns das? Und was hat es mit dem alten Teddybären auf sich, der früher wohl mal Luke gehört hat? Aber wenn Luke nur ca. 6 Wochen bei Alice und Rick gelebt hat, könnte er sich doch an den nicht mehr erinnern?
Viele Fragen, weiterlesen! Die Thriller-Elemente nehmen zu, Liebesgeschichte und Familiendrama sind aber auch immer noch da …Fanny Was London 1972 betrifft: ja, ich fühle mich tatsächlich zurückversetzt in jene Zeit! Auch wenn ich nicht unbedingt an denselben Orten verkehrt habe wie Alice und Jake
Vor allem die Strassennamen rufen Erinnerungen wach und ich habe nach vielen Jahren mal wieder das Album von Pink Floyd (The dark side of the moon) hervorgeholt, noch auf LP!
Den Stadtteil Clapham, wo Luke und Hannah im Jahr 2000 leben, kenne ich allerdings gar nicht, hat mich nie in den Südwesten von London verschlagen.Sabi Tatsächlich! Das Cover der englischen Ausgabe unterscheidet sich krass von unserer verträumten deutschen Variante …
Bin nun trotz allem wieder neugierig auf die Fortsetzung! Bisher halte ich mich lieber im Jahr 1972 auf, bei der jungen Alice, als im Jahr 2000 - aber auch das kann sich ja noch ändern! Und Fanny ist zurück, schön
Erstes Etappenziel erreicht
Die Figuren lassen mich nach wie vor ziemlich kalt, sie sind so holzschnittartig, man kann sich nur schwer mit jemandem identifizieren. Viel zu wenig Tiefgang und sprachlich nicht unbedingt ein Genuss. Macht bisher wenig Freude – viel Freude hingegen machen Eure Kommentare und Denkanstösse!
Die Suche nach dem Psychologen Joel Harris hat etwas frischen Wind ins Geschehen gebracht, aber der in Australien kann es wohl kaum sein …? Also doch eher eine fiktive Figur, und schon platzt diese Seifenblase
Die andere Frage von Interesse: ist Jake der Vater von Luke? Dieser Gedanke hat sich mir auch öfter aufgedrängt. Zumindest dieses Geheimnis werden wir ja lüften bei der weiteren Lektüre …
Sehr interessant das Ergebnis der Nachforschungen von DRK, vielen Dank! Zum Teil also Schilderung von eigenen Erfahrungen (resp. von Clare Empson’s Mann). Was mich auch aufhorchen liess: im Link heisst es ‘gripping new thriller’. Haben wir es hier mit einem Thriller zu tun??? Nebst Liebesgeschichte und Familiendrama … Sowohl Alice als auch Jake haben keine leichte Kindheit gehabt, bei Alice war’s der gefühllose und leicht sadistische Vater, bei Jake gab es einen bösen Grossvater. Hat Jake deshalb einen Suizidversuch unternommen mit 16? Möglicherweise liegt hier der Schlüssel für das spätere Geschehen? Die Zeitebene von 1972 interessiert mich mehr als die von 2000, bin gespannt, wie die beiden miteinander verflochten werden! Offenbar gibt es noch mehr Geheimnisse zu entdecken, also munter voran mit der Lektüre. Zweite Etappe bis S. 226 bis am 11. Mai …
Während der ersten Etappe scheint uns ja Fanny abhanden gekommen zu sein, ihre letzte Message vor einer Woche kam vom Konto eines ‘ehemaligen Benutzers’, was mich schon damals irritiert hat. Doch seit heute morgen steht dort wieder Fanny, also brauchen wir uns hoffentlich keine Sorgen zu machen.
Weiterlesen und diskutieren können wir auf jeden Fall, die Vorgaben haben wir ja. Viel Spass bei der weiteren Lektüre und eine schöne Woche!Fanny Mit Lesen ist es bei mir auch heute abend losgegangen, aber wie Melli bis S. 124 bin ich noch nicht gekommen
Zeitsprünge mag ich auch sehr gerne und hier scheint das ja sehr übersichtlich zu sein
Besonders gefreut habe ich mich, dass wir uns in London 1972 befinden - in genau diesem Jahr habe ich dort gelebt! Da werden viele Erinnerungen wach werden …
Covers spielen für mich überhaupt keine Rolle, meist weiss ich sehr genau, was ich lesen will (Thema, Autor, etc.). Da sind Covers völlige Nebensache. Liegt vielleicht auch daran, dass ich seit einiger Zeit vorwiegend eBooks lese, vor allem aus Platzgründen!
Mit den Hauptdarstellern, die ich bisher kennengelernt habe (Alice, Luke, Hannah) bin ich noch nicht warm geworden. Da ergeht es mir wie SarinaMira - es hat mich noch nicht berührt. Liegt sicher an der Sprache, oder an der Uebersetzung??? Aber noch ist es zu früh, um ein Urteil zu fällen - morgen geht es weiter!
P.S. Ehemaliger Benutzer …???Das alle gelesen haben sollten, denn leider ist es auch heute noch von grösster Aktualität. Die Verfolgung von Minderheiten ist heute genauso ein Thema wie damals 1915 der Genozid an den Armeniern in der Türkei. Das Buch behandelt nur einen winzig kleinen Ausschnitt dieser schrecklichen Tragödie, sieben Dörfer, die sich der Vertreibung widersetzen und sich auf den nahen Musa Dagh (Mosesberg) zurückziehen und sich dort heldenhaft verteidigen 40 Tage lang (historisch waren es offenbar ein paar Tage weniger). Hie und da hat sich Werfel literarische Freiheiten genommen, so entspricht auch der Anführer der rund 5000 Menschen nicht dem Original. Man kommt bei der Lektüre nicht daran vorbei, immer mal wieder zu googeln, um über die ganze Begebenheit oder einzelne Personen Näheres zu erfahren - was alles noch viel interessanter macht! Man wird sofort gefangen nicht nur vom Geschehen sondern auch von der Sprache. Auch unglaublich, wie genau Werfel recherchiert hat, sogar die meteorologischen Bedingungen während dieser 40 Tage. Ein grossartiges Buch, das ich fassungs- und atemlos sozusagen am Stück durchgelesen habe! Unbedingt lesen!!!