Liebe Community,
ich bin auf der Suche nach schönen Romanen, auch Biografien, die im asiatischen Raum abhandeln. Vielleicht im Stil des Autoren wie zB. Jan-Philipp Sendker. Vielleicht gibt es aber auch ganz andere wunderbare Autoren-Richtungen.
Ich freue mich über eure Tipps!
Yakari

    Yakari
    Hallo Yakari
    Mir fallen da die Romane von Pearl S. Buck ein, die in China angesiedelt sind. Einige davon waren mal Bestseller und sind inzwischen schon so etwas wie Klassiker. Ehrlich gesagt ist es eine Weile her, dass ich etwas von ihr gelesen habe, und ich weiss nicht, wie ich sie heute finden würde und ob ich sie guten Gewissens empfehlen kann… Aber immerhin werden die Bücher immer noch aufgelegt. Einen Versuch ist es vielleicht wert.
    Jetzt lese ich sehr gern die Romane von Haruki Murakami. Sie spielen im heutigen Japan und die Geschichten bekommen oft etwas Märchenhaftes oder Surreales. Dadurch bekommen sie einen besonderen Reiz und entführen einen in eine ganz eigene Welt.
    Vielleicht ist ja etwas für dich dabei?
    Liebe Grüsse
    Sonnenblume4

    • Yakari hat auf diesen Beitrag geantwortet.
    • Yakari gefällt das.

      Ich mochte die Bücher über den ‘Detektiv’ Sano Ichiro im alten Japan (1689) von Laura Joh Rowland. Man braucht keine Vorkenntnisse über die damalige Zeit in Japan, da dies alles in den Büchern erklärt und veranschaulicht dargestellt wird.
      Sano Ichiro ist Polizist und deckt Morde und Intrigen auf, nicht nur in Edo (Tokyo) sondern in ganz Japan. Im zweiten Band trifft man sogar auf westliche Ausländer und die Autorin beschreibt extrem gut, wie das damals alles war. Ich bin mehr als einmal erstaunt oder schockiert gewesen. Den Hauptcharakter mochte ich sehr, ich fand ihn knuffig und er tat mir einige Male sehr leid. Die Bücher haben mich immer mitgerissen.

      • Yakari hat auf diesen Beitrag geantwortet.
      • Yakari gefällt das.

        Ich würde Dir gerne die japanische Autorin Banana Yoshimoto ans Herz legen. Ihre Bücher sind auf Deutsch bei Diogenes erschienen. Eine Zeitlang habe ich sei regelrecht verschlungen. Insbesondere der Roman “Tsugumi” hatte es mir angetan. Für mich waren Yoshimotos Bücher immer wie ein Fenster in eine andere Welt, über die Art, Geschichten zu erzählen, habe ich viel über das mir sehr ferne Japan gelernt. Der Umgang mit dem Tod, mit Verstorbenen, mit einer Art geistigen Ebene (oder Geister-Ebene), das wäre in unserer nordeuropäischen Literatur Kitsch oder Fantasy, dort gehört es aber einfach dazu, es wird ganz ruhig davon erzählt. Für mich war das sehr bereichernd.
        Ebenfalls sehr beeindruckt hat mich “Der Himmel ist blau, die Erde ist weiss” von Hiromi Kawakami. Eine traurige, zarte Liebesgeschichte über einsame Menschen.
        Als Grossmeister der japanischen Literatur (auch für ein westliches Publikum) gilt Haruki Murakami. Bei ihm finde ich einige Bücher so richtig gut und andere lösen gar keinen Reiz aus. Unendlich traurig, aufrichtig, schön und poetisch ist “Naokos Lächeln”. Ein wunderbares Buch.
        Etwas älter, aus den Sechzigerjahren, ist “Schönheit und Trauer” von Yasunari Kawabata. Auch hier hatte ich den Eindruck, über das pure Lesen des Buches viel über Japan mitzubekommen.
        Der cass Verlag bringt übrigens japanische Klassiker auf Deutsch heraus, in wunderhübscher Aufmachung. “Der Schlüssel” ist ein erotischer Klassiker, aber auch verstörend, ein grossartiges Buch.
        Viel Spass beim Entdecken!

          Yakari Mich hat das Buch von Yoko Ogawa mitgerissen "Das Geheimnis der Eulerschen Formel"Die Charaktere wirken ein wenig fremd und eigenartig aus europäischer Sicht, aber versteckt in der Geschichte ist viel Kultur zu entdecken.

            Ich finde die Tibet Krimis von Eliot Pattison super. Sie sind gut geschrieben und enthalten viele Infos über die Tibetische Kultur, Bevölkerung und die Problematik mit China.

            • Yakari hat auf diesen Beitrag geantwortet.
            • Yakari gefällt das.
              6 Tage später

              Sonnenblume4 Danke vielmals, ich habe nun ein bisschen nachgeforscht und ich glaube auch, dass mir die Romane gefallen werden! Danke vielmals!

              JuliaK Deine Beschreibungen klingen mega schön und berührend! Genau nach dem was ich suche! Danke!

              Ich habe noch nicht viele japanische Autoren gelesen, was mir aber sehr gefallen hat war von Kazuo Ishiguro
              “ Alles was wir geben mussten” - das geht ein bisschen in die Richtung eines Dystopie-Romans, unheimlich gut geschrieben und ein beängstigend realistisches Thema. Das Buch wurde vor einigen Jahren mit Keira Knightley und Andrew Garfield verfilmt.

              • Yakari hat auf diesen Beitrag geantwortet.

                Wobei mir gerade auffällt, dass der Handlungsort von “Alles was wir geben mussten” gar nicht direkt im asiatischen Raum spielt huch
                Dafür aber ein tolles Buch, das die japanische Kultur unheimlich gut wieder gibt: “64” von Hideo Yokoyama. Eigentlich ein Krimi (es steht Thriller auf dem Cover, was aber meiner Ansicht nach überhaupt nicht passt) und doch so viel mehr, da es um die Eigenheiten, die Besonderheien und die Schwierigkeiten in der japanischen Kultur und dem sozialen Miteinander geht. Also sozusagen eine Biografie der japanischen Kultur wenn man so will 😛 Ein dicker Schinken, der eventuell einige Seiten braucht, bis man sich darin zuhause fühlt - bei mir ging es etwa 250 Seiten. Aber es lohnt sich definitiv dran zu bleiben. Der Autor hat mehrere Jahre daran geschrieben und es wurde in Japan selbst ein Riesenerfolg, was man durchaus merkt beim Lesen.

                • Yakari hat auf diesen Beitrag geantwortet.

                  Bianca Oh super, danke! Hm, bei den vielen Tipps kann ich also auch mal ein Buch als Film schauen! 👍☺️

                  Bianca Wow das tönt gut… nach 250 Seiten, da hast Du Durchhaltewillen!

                  • Bianca hat auf diesen Beitrag geantwortet.

                    Yakari Jaaa 😅 Ich wollte einfach wissen, wie es weitergeht und irgendwann kommt man mit dem Schreibstil bzw. der Art der Geschichtenerzählung auch mit. Das dauert halt manchmal, aber wenn es sich dafür lohnt, umso schöner. Ich habe das Buch wirklich sehr gerne gelesen 🙂