Ich würde Dir gerne die japanische Autorin Banana Yoshimoto ans Herz legen. Ihre Bücher sind auf Deutsch bei Diogenes erschienen. Eine Zeitlang habe ich sei regelrecht verschlungen. Insbesondere der Roman “Tsugumi” hatte es mir angetan. Für mich waren Yoshimotos Bücher immer wie ein Fenster in eine andere Welt, über die Art, Geschichten zu erzählen, habe ich viel über das mir sehr ferne Japan gelernt. Der Umgang mit dem Tod, mit Verstorbenen, mit einer Art geistigen Ebene (oder Geister-Ebene), das wäre in unserer nordeuropäischen Literatur Kitsch oder Fantasy, dort gehört es aber einfach dazu, es wird ganz ruhig davon erzählt. Für mich war das sehr bereichernd.
Ebenfalls sehr beeindruckt hat mich “Der Himmel ist blau, die Erde ist weiss” von Hiromi Kawakami. Eine traurige, zarte Liebesgeschichte über einsame Menschen.
Als Grossmeister der japanischen Literatur (auch für ein westliches Publikum) gilt Haruki Murakami. Bei ihm finde ich einige Bücher so richtig gut und andere lösen gar keinen Reiz aus. Unendlich traurig, aufrichtig, schön und poetisch ist “Naokos Lächeln”. Ein wunderbares Buch.
Etwas älter, aus den Sechzigerjahren, ist “Schönheit und Trauer” von Yasunari Kawabata. Auch hier hatte ich den Eindruck, über das pure Lesen des Buches viel über Japan mitzubekommen.
Der cass Verlag bringt übrigens japanische Klassiker auf Deutsch heraus, in wunderhübscher Aufmachung. “Der Schlüssel” ist ein erotischer Klassiker, aber auch verstörend, ein grossartiges Buch.
Viel Spass beim Entdecken!