DrQuinzel
Der zweite Teil des Buches hat mich in einigen Punkten enttäuscht. Dass Maren plötzlich tief in die Angelegenheit verstrickt ist, wirkt auf mich unglaubwürdig. Es gefällt mir nicht, wenn in einer Geschichte plötzlich Fakten präsentiert werden, ohne dass sie vorher aufgebaut wurden. Das beeinträchtigt das Mitgefühl und Mitfiebern des Lesers. Leider passiert das in diesem Buch öfter, was die emotionale Bindung an die Geschichte stört.
Henriks Verhalten ist ebenfalls fragwürdig. Es wirkt wenig glaubhaft, dass er sich so leicht überzeugen lässt und all diese Informationen an eine ihm völlig fremde Person preisgibt, nur weil sie sich auszieht. Das nimmt der Figur ihre Glaubwürdigkeit und lässt mich seine angebliche Angst stark anzweifeln.
Spannend finde ich die Geschichte nach wie vor nicht. Der positive Aspekt ist, dass sie sich zumindest schnell lesen lässt. Yokos Motivation kann ich zwar bis zu einem gewissen Grad nachvollziehen, aber die Art und Weise, wie die Handlung sich entwickelt, bleibt für mich unbefriedigend. An ihrer Stelle hätte ich wahrscheinlich früher die Polizei involviert, insbesondere da einige ihrer Handlungen wenig durchdacht erscheinen und unrealistisch einfach funktionieren.
Was den dritten Teil betrifft, bin ich skeptisch, aber ich vermute, dass Yoko am Ende überleben wird. Allerdings finde ich es genauso unrealistisch, wie dass ihre “durchdachten” Pläne immer ohne größere Komplikationen aufgehen. Diese Vorhersehbarkeit nimmt der Geschichte viel von ihrem Potenzial.