Das geplante Buch über den jungen Martin Luther habe ich jetzt erst begonnen und ich tue mich noch ein bisschen schwer, die Hölle, der Teufel und die fürchterlichen Erziehungsmethoden von Luthers Eltern schrecken doch sehr ab. Sonst ist es allerdings leicht zu lesen und durchaus interessant sich ins 15. Jahrhundert versetzen zu lassen.
Zwischendurch habe ich dafür noch ein Buch bei SWR Kultur gehört, das in gewisser Weise auch eine Biographie darstellt. Es war Maman von Sylvie Schenk. Die Autorin weiss nur sehr wenig über die Herkunft und die ersten Jahre ihrer Mutter und wenn sie Fragen stellte, erhielt sie nur ausweichende Antworten oder ihre Mutter erinnerte sich nicht. Aus nur wenigen Eckdaten und im Austausch mit ihren Geschwistern lässt Sylvie Schenk in ihrem Buch nun ein Bild ihrer nie ganz greifbaren Mutter entstehen, dichtet ihr Gefühltes und Erlebtes an. Sie schlüpft quasi in das Leben ihrer Mutter, fühlt den Leerstellen darin nach, möchte verstehen, auch sich selbst. Das ist sehr eindrücklich und ausserdem ist die Sprache ganz wunderbar.