Kirsten Jacobsen trifft sich über ein Jahr hinweg mehrmals mit Mankell, spricht mit ihm über sein Leben und seine Bücher, seine Motivation und Grundsätze… - und legt ein beeindruckendes Buch über eine beeindruckende Person vor! Neben Mankell kommen auch ‘MitstreiterInnen’ zu Wort, sein Sohn Jon, seine Frau Eva - so wird die Person durch ‘Aussen-Facetten’ ergänzt und eben ‘facettenreicher’.
Mankell stellt sich nicht nur in ein gutes Licht, lässt sich auch nach den ‘dunklen Seiten’ ausfragen - und beantwortet diese ebenso offen wie die anderen. In einer Selbstverständlichkeit erzählt er von seinem Einsatz fürs Theater in Maputo, die Schule in Indien, die er gründet - und will sich doch nicht als ‘Gutmenschen’ wissen, weil es für ihn selbstverständlich ist, Gutes zu tun, weil er in der Lage dazu ist.
Dass er in seinem Wallander und den Krimis nicht eine ‘blosse’ Geschichte erzählt, sondern immer auch eine konkrete Message verpackt, indem er Zeit- und Sozialkritisches ‘ver-schreibt’ kommt ebenfalls zum Zuge. Jacobsen zitiert immer wieder Sätze und Passagen aus Mankells umfangreichem Werk, bohrt nach Zusammenhang zu seinem Leben oder fragt nach dem Auslöser. - Schnell wird klar, Menkell ist mehr als Wallander. Dass er nebst Romanen gar (erfolgreich) Kinderbücher schrieb, war mich nicht bewusst, dass er Theaterinszenierungen auf die Beine stellt und eigene Bühnenstücke schreibt, ebenfalls nicht.
Ein tolles Buch, das ich nur empfehlen kann!