Das Ende hat mich doch wieder ein wenig versöhnt mit dem Buch. Auch wenn ich die Charaktere bis zum Schluss nicht besonders originell fand, gefällt mir der kreative Wiederstand sehr. Ich glaube, dieser Ansatz, in den Menschen etwas auszulösen, damit sie sich selber anfangen zu wehren ist enorm stark. (Besser als Minibomben, obwohl ich das am Anfang auch gedacht habe)
Ich frage mich, wie so eine Gesellschaft aber wirklich überwunden werden kann, welche Schritte dafür notwendig wären nach solchen Protestaktionen.
Was mir auch sehr gefallten hat und mich berührt hat, sind die Szenen, in denen Bird und Sadie Kinder sein dürfen. Es bricht einem das Herz, wenn Kinder nicht Kinder sein können, weil das Leben ihnen so böse mitspielt. Kindliche Freude ist hingegen etwas, das mich am meisten berührt.
Zuletzt finde ich Ngs Werke unglaublich wertvoll, um mir zumindest einen Eindruck zu geben, wie sich das Leben als diskriminierte Minderheit anfühlt. Ich bin Ng sehr dankbar, dass sie diese Erfahrungen teilt und ich so lernen kann, was ich mir selber schlecht vorstellen kann und wohl auch viel zu oft einfach nicht bedenke. Die Diskriminierung asiatischer Menschen fällt mir in Europa etwas weniger auf, hat aber in der USA natürlich auch im Zuge des 2. Weltkrieges schon und während des Vietnam Krieges entsetzliche Formen angenommen. Auch während Corona muss das sehr schwer gewesen sein.