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lisaleseratte

  • 24. Jan 2024
  • Beitritt 19. Mai 2021
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  • 399 Punkte
  • Ich liebe historische Romane (bevorzugt im 20. Jahrhundert) und Geschichten über Frauen, die für sich einstehen und den Widerständen trotzen. Zudem verschlinge ich Sachbücher, die sich mit Politk, Gesellschaft, Umwelt und gesellschaftlichen Konflikten auseinandersetzen.

  • Das Ende hat mich doch wieder ein wenig versöhnt mit dem Buch. Auch wenn ich die Charaktere bis zum Schluss nicht besonders originell fand, gefällt mir der kreative Wiederstand sehr. Ich glaube, dieser Ansatz, in den Menschen etwas auszulösen, damit sie sich selber anfangen zu wehren ist enorm stark. (Besser als Minibomben, obwohl ich das am Anfang auch gedacht habe)

    Ich frage mich, wie so eine Gesellschaft aber wirklich überwunden werden kann, welche Schritte dafür notwendig wären nach solchen Protestaktionen.

    Was mir auch sehr gefallten hat und mich berührt hat, sind die Szenen, in denen Bird und Sadie Kinder sein dürfen. Es bricht einem das Herz, wenn Kinder nicht Kinder sein können, weil das Leben ihnen so böse mitspielt. Kindliche Freude ist hingegen etwas, das mich am meisten berührt.

    Zuletzt finde ich Ngs Werke unglaublich wertvoll, um mir zumindest einen Eindruck zu geben, wie sich das Leben als diskriminierte Minderheit anfühlt. Ich bin Ng sehr dankbar, dass sie diese Erfahrungen teilt und ich so lernen kann, was ich mir selber schlecht vorstellen kann und wohl auch viel zu oft einfach nicht bedenke. Die Diskriminierung asiatischer Menschen fällt mir in Europa etwas weniger auf, hat aber in der USA natürlich auch im Zuge des 2. Weltkrieges schon und während des Vietnam Krieges entsetzliche Formen angenommen. Auch während Corona muss das sehr schwer gewesen sein.

  • Mich überzeugen die Charaktere leider auch nach dem zweiten Teil überhaupt nicht. Es scheint mir immer noch enorm oberflächlich zu sein ohne wirkliche Widersprüche etc. Auch scheinen mir dir Geschehnisse oft nicht ganz klar oder weit hergeholt. Auch die Skizzierung dieser Krise kann ich nicht sehr folgen und dass sie plötzlich mit PACT aufhören sollte. Scheint mir einfach gar nicht realistisch (wo bleibt z.b. das Ausland etc?)

    Vielleicht nehme ich es zu genau und die Geschichte sollte nicht realistisch sein, aber dann fehlt mir die charakterliche Tiefe oder eine besondere “Erkenntnis”.

    Ein Aspekt, der mir hingegen sehr gefällt und ich auch gut ausgearbeitet finde, ist die Geschichte von Margaret nach der Veröffentlichung des Gedichtbandes. Wie ihr diese Publikation aus den Händen gerät und ein Eigenleben entwickelt finde ich sehr plausibel und spannend. Wirft für mich auch die Frage auf, inwiefern man Geschichten auf die Autor*innen von Werken zurückwerfen kann und wo Interpretation anfängt, die überhaupt nicht die Intention war.

    • Ich habe den ersten Teil mit Freude und zügig gelesen. Die Geschichte liest sich sehr flüssig.

      Zu Beginn habe ich mich gefragt, in welcher Zeit wir uns eigentlich befinden. Zuerst habe ich gemeint vielleicht in der Zeit des Kalten Krieges, aber mittlerweise sehe ich die Geschichte als nicht unbedingt zeitdefiniert aber in näherer Zukunft.

      Ich bin gespannt wie sich die Charaktere weiterentwickeln und hoffe, dass sie noch mehr in die Tiefe gehen. Bis jetzt haben sie mich noch nicht so überzeugt, da sie mir ein wenig zu klischeeüberladen sind (ruhiger Junge, freches Mädchen, verschlossener Vater).

      Eine der Fragen, die aufgeworfen wird, finde ich besonders spannend: sollen die Eltern sich gegen das System wehren und für “alle” Kinder kämpfen oder sich anpassen, um Zeit mit ihrem eigenen Kind zu haben. “Opfern” sie ihr Kind für etwas grösseres? Ist das gut und gerechtfertigt oder nicht? Was für eine Verantwortung haben sie als Eltern in der Gestaltung der Zukunft für ihre Kinder? Wie geht die zurückgelassene Familie mit der Bürde um?
      Da bin ich sehr gespannt auf eure Meinung und wie das Buch weitergeht.

      Schönes Wochenende!

      • Hallo zusammen!

        Celeste Ngs Roman “Was ich euch nicht erzählte” hat mich absolut begeistert und tief berührt. Ich freue mich darum sehr bei dieser Leserunde dabei zu sein und einen weiteren Roman von ihr zu lesen und dieses Mal auch mit anderen zu teilen. Wenn er auch nur ein bisschen ist wie “Was ich euch nicht erzählte” verspricht er schöne und interessante Gespräche über die Figuren und Gefühle in der Geschichte.

      • Wie bereits geschrieben liegt die Stärke des Buches darin, die vorherrschenden Bediengungen in Manchester zu beleuchten und für dendie Leserin fassbar zu machen. Dabei wird auf Beschönung und Romantisierung verzichtet. Die Stimmung ist demenstprechend düster und trist, eignet sich gut für einen regnerischen Nachmittag zu Hause.
        Bezüglich Inhalt wurde ich nicht überzeugt. Die Charaktere bleiben leider zu oberflächlich, der Spannungsbogen zieht sich nicht durchs ganze Buch und das Ende am Besten ganz weglassen.
        Wer sich ein Bild von Manchester im Jahre 1867 machen will, dem kann ich die Lektüre empfehlen. Wer aber ein Leseerlebnis mit Spannung sucht, dem eher nicht.

      • Ich habe mehr Gefallen am Buch gefunden! Mir persönlich kommt es so vor, als würde die Psyche von O’Connor nun etwas im Zentrum stehen. Es wird ausführlich über sein Trinken und den Frauenbesuch geschrieben, während sonst nicht sehr viel Handlung passiert ist. Mir gefällt, dass auch er sich diesem extrem düsteren nicht entziehen kann und ich finde, es macht ihn menschlicher so wie das Zögern von Doyle ihn menschlicher gemacht hat. Beide Charaktere brechen aus dieser strikten Disziplin aus und ich bin gespannt, was noch so in ihnen steckt.
        Je länger je mehr nimmt mich diese düstere, kalte, nasse Stimmung immer mehr mit und ich denke mir, dass ich in so seiner Welt wohl auch meine liebe Mühe hätte. Ich warte nun bis zum nächsten Regentag 8sollte ja nicht lange dauern), um das Buch fertig zu lesen.

      • Ich lasse mich in der Regel auch zuerst auf die Geschichte ein und schaue höchstens etwas nach, wenn es unbedingt nötig ist. Meistens habe ich aber am Ende des Buches Lust, mehr herauszufinden und zu schauen inwiefern die Geschichte in den Kontext passt, wie realitätsnah sie ist und was zu dieser Zeit alles so geschehen ist. Werde ich nach dieser Lektüre sicher wieder machen, weil ich diesen England-Irland Konflikt doch sehr spannend finde.

        Zu den ersten Kapiteln: ich finde die Beschreibung zum Teil noch ein bisschen oberflächlich. Ich kann mir ausser Gestank und Schmutz nicht sehr viel von der Stadt vorstellen oder der Atmosphäre. Auch die Charaktere erscheinen mir zum Teil noch sehr stereotypisch insbesondere Doyle. Bin gespannt, ob sich das im Verlauf des Buches noch ändert!
        Das Buch lässt sich aber gut lesen und hat einen angenehmen Lesefluss. Ich bin gespannt, weiter in diese düstere Welt einzusteigen und zu erleben, wie das früher so war.

      • Fanny
        Liebe Alle
        Ich bin auch zum ersten Mal in einer Lesegruppe und bin super gespannt. Ich mag Geschichten aus der Region Grossbritannien sehr und historische Romane besonders. Ich bin auch Studentin und habe ab dem 28. endlich den Kopf frei für Romane und anderes 🙂

      • Schuld von Ferdinand von Schirach. Im Alltag finde ich es schwer, solch tiefe Bücher zu lesen, weil es beim Lesen nicht aufhört sondern die Bücher von von Schirach so intensiv zum Nachdenken anregen. Die Themen, die er behandelt wie beispielsweise Schuld finde ich aber ungemein wichtig und spannend und so wäre ein entspanntes Wochenende mit viel Platz zum Grübeln und Diskturien der perfekte Anlass dazu.