🦊unhinged opinions of a millenial🦊
Eigentlich hatte ich Lust auf eine spannende Enemies-to-Lovers-Story mit Tiefe, doch The Veiled Kingdom liefert eher eine Sammlung bekannter Tropes als echte Emotionen. Die Charaktere? Klischees auf zwei Beinen – der bad boy mit dunkler Vergangenheit, die geschwächte Heldin, die natürlich genau ihn zähmen kann. Die Handlung? Vorhersehbar. Der Spice? Cringe. Trotzdem muss ich zugeben: Langweilig war es nicht. Das Buch hat diese Art von unterhaltsamem Trash-TV-Faktor, bei dem man sich ständig denkt: „Eigentlich ist es nicht gut, aber ich will trotzdem wissen, was als Nächstes passiert.“ Perfekt für einen leichten Leseabend, wenn man keine Lust auf 1000seitige Schinken hat – aber wer auf tiefgründige Charakterentwicklung und originelle Storys hofft, wird leider enttäuscht werden.
Nach zig TikTok-Hype Büchern die leider öfter enttäuscht haben als mich zu hypen, habe ich es nun doch wieder gewagt ein weiteres Hype Buch zu lesen (viele Hypes in einem Satz ich weiss). Hype, hype. Dieses hier hat geliefert. Wir haben eine starke Protagonistin, die ganz alleine für sich extrem interessant ist (und keinen ich-bin-ein-schwaches-Mädchen-bitte-rette-mich Komplex hat). Sie trägt das Buch mit ihrer Persönlichkeit allein und alle anderen sind nice to have aber Nebencharaktere (wäre das Destinys child, wäre sie Beyonce). Der Plot wäre unvorhersehbar gewesen, hätte ich nicht nach der Hälfte nach Band zwei gesucht und NATÜRLICH den Klappentext gelesen (pfui an mich und tut das nich‘). Der Schreibstil ist fliessend, interessant und hält sich nicht mit endlosen Erklärungen und Erläuterungen auf bei denen man denkt die Autorin meine die Leser wären minderbemittelt uuuuuund was ich absolut liebe ist, dass die Geschichte schon bei Seite 50 (plus/minus 3 Seiten) schon direkt mitten ins Geschehen stampft. Ich liebe es und kann Teil zwei kaum erwarten, meine Hoffnungen sind gross und ich hoffe inständig, dass sie erfüllt werden. Wenn ich 10 Sterne geben könnte würde ich 13 geben (if you know, you know R.I.P. 13) und was soll ich noch sagen? Eine komplexe, neue und absolut fantastische Mischung aus Tribute von Panem, Twilight, ACOTAR, TOG, CC, etc. Ach ihr wisst schon wir können noch einiges von Carissa erwarten am Fantasy Himmel.
Marie führt ein geregeltes Leben bis sie eines Tages von ihrem Chef brutal vergewaltigt wird und ihre heile Welt aus den Fugen gerät. Das Thema ist hoch interessant und ich hatte erwartet, dass es mehr um die Vergewaltigung selber und um die Folgen für Marie persönlich geht. Der Klappentext hat jedoch verschwiegen, dass es sich vor allem um die Vernachlässigung des Kindes geht, das Marie gebärt. Ich verstehe, dass die Beziehung zu dem Kind ebenfalls leidet, so wie alles in ihrem Leben - ich hätte es als Leser einfach gerne gewusst, da ich dieses Buch dann nämlich nicht bestellt hätte (grosses No-Go für mich). Es macht es auch nicht einfacher, dass ich Marie als unsympathisch empfinde und mit ihr als Hauptfigur nicht wirklich warm wurde. Da trägt auch der (bestimmt so gewollte) abgehackte, emotionslose und grobe Schreibstil dazu bei. Es reiht sich ein kurzer, feststellender Satz an den anderen und ich hatte nur wenig Zeit mich emotional auf Marie einzulassen. Ich lese gerne Bücher die schwierige Themen aufgreifen und gut geschrieben beschäftigen sie mich noch lange und formen in gewisser Weise auch mein Weltbild, dieses Buch hat mich jedoch überhaupt nicht überzeugt.
Lys kehrt zurück in die Heimat um sich ihrer Vergangenheit zu stellen. Zane führt es im Auftrag der Seawolves nach Alaska um die kriminellen Machenschaften von Lys Vater und dessen Firma zu untersuchen. Als sich die beiden treffen und näher kommen stellen sie alles auf den Kopf. Am Anfang des Buches haben wir manchmal etwas überschwängliche und detailreiche Beschreibungen, die uns zwar die Chance geben die Protagonisten gut kennenzulernen, uns aber jeglichen Mysteriums berauben. Die Beschreibungen waren aber so meisterlich geschrieben, dass es mich am Ende gar nicht mehr gestört hat. Kira Licht schreibt phantastisch! Auch Passagen die sich ziehen bleiben interessant allein durch die Sprache die sie verwendet. Sie lässt das Schreiben einfach aussehen, obwohl wir alle wissen wie viel Arbeit dahinter steckt. Die Geschichte ist zu Anfang gerade wegen der überschwänglichen Details etwas träge, kommt im Mittelteil aber ins Rollen und bekommt gegen Schluss dafür doppelt Tempo. Am Ende spitzt sich alles zu und das Grande Finale überrascht. Ich vergebe trotz des wunderbaren Schreibstils nur drei Sterne weil ich das Buch einfach easy peasy lesen konnte, es mich aber nicht weiter beschäftigt hat. Ausserdem sind einige Situationen für meinen Geschmack etwas über- dramatisiert, wo ich gewisse Reaktionen von gewissen Akteuren nicht nachvollziehen konnte. Trotzdem bereue ich es nicht dieses Buch im Regal zu haben (der Farbschnitt und das Cover tragen definitiv ihren Teil dazu bei). Das Setting ist traumhaft (Alaska im Sommer), die Charaktere liebevoll ausgearbeitet und der Plot ist spannend. Die jugendliche Sprache empfinde ich in diesem Genre und für die Zielgruppe der Leser als sehr passend.
Das letzte Mal habe ich Rätsel in Büchern gelöst als ich in etwa 13 war. Bewaffnet mit einer roten Lösungsfolie habe ich Krimifälle wie eine echte Detektivin gelöst. „Die Frau im Nebel“ hat mich in diese Zeit zurückgeworfen. Mit kindlichem Eifer habe ich die unterschiedlichen Rätsel gelöst. Einige waren einfacher, andere etwas schwieriger. Der Spass war aber bei allen garantiert. Die Hintergrundgeschichte mit den drei Kids hat mich jetzt nicht so gepackt, das ist aber bei dieser Art von Buch für mich zweitrangig. Die Rätsel waren gut ausgearbeitet, logisch aufgebaut und machbar. Ich habe es alleine gelöst, kann mir aber vorstellen, dass es zu zweit oder in einer kleinen Gruppe noch viel mehr Spass machen würde. Für Rätselliebhaber:innen definitiv zu empfehlen.
Die Biss Reihe von Stephenie Meyer habe ich damals am Anfang meiner 20iger förmlich verschlungen, entsprechend musste der letzte Teil (hoffentlich der letzte - lass es bitte bleiben Stephenie - aber dazu nachher mehr) auch her, schon der Nostalgie wegen. In „Biss zur Mitternachtssonne“ wird das Kennenlernen von Bella und Edward noch einmal erzählt, allerdings aus der Perspektive von Edward. An dieser Stelle: Achtung, es folgt harte Kritik, die vielleicht nicht deiner Meinung entspricht. Die notierten Gedanken sind ungefiltert und brutal ehrlich, bitte respektiere dies, auch wenn du nicht gleicher Meinung bist. Was daran so schlimm war: Edward leidet. Und Edward ist entzückt über jedes kleine Detail an Bella. Edward führt viele innere Monologe die im Wesentlichen so klingen: Ich will Bella essen, oh schaut, ein Sonnenstrahl streift ihre blasse Haut, jetzt ist sie eine Göttin und ich liebe sie unsterblich. Das macht das Ganze sooooo langweilig. Einzelne Szenen die im ersten Buch einpaar Seiten in Anspruch nehmen, füllen hier ganze Kapitel und das alles aufgrund der erwähnten inneren Monologe. Ich hätte mir gewünscht, dass Stephenie Meyer mehr Neues einbaut und viel weniger auf Edwards Gedankengänge eingeht, wir erleben hier wirklich jedes noch so kleine Detail an das er denkt und das ist eindeutig einfach nur ermüdend für den Leser. Ich bin auf Seite 500 und weiss echt nicht, ob ich mir die restlichen 300 Seiten noch antun soll. Den einen Stern kriegt das Buch nur aus Nostalgie, am liebsten würde ich keinen einzigen vergeben. Sorry, not sorry. Ich bin einfach enttäuscht von Stephenie Meyer, die leider nicht wusste wann es Zeit ist adieu zu sagen. Ich hingegen weiss es: adieu liebe Leserschaft, mehr gibt es zu dieser Zeitverschwendung nicht zu sagen.
In einem Satz: Worum geht‘s? Posy Montague, eine 70-jährige Dame, allein in ihrem geliebten Familienanwesen Admiral House lebend, trifft nach Jahrzehnten auf ihre grosse Liebe Freddy, der ein alles veränderndes Geheimnis hütet. Lucinda Rileys Bücher sind für mich immer ein bisschen „Hassliebe“, das Schmetterlingszimmer ist da keine Ausnahme. Die Geschichte zieht sich, obwohl eigentlich sehr viel los ist, weil wir ausser Posy auch ihren Sohn und ihre Schwiegertochter begleiten dürfen, trotzdem kam irgendwie nie wirklich Spannung auf. Leider, denn was da alles passiert ist echt interessant. Lucinda hat einfach die Ruhe weg und schreibt jede Szene in einem entspannten Rhythmus (don’t like), ausserdem schreibt sie sehr detailreich und bildlich (do like). Die Geschichte war teilweise etwas vorhersehbar, man muss kein Sherlock Holmes sein, um die Zeichen richtig zu deuten. Toll fand ich, dass es in diesem Buch nicht nur um Posy ging, sondern auch um ihren Sohn Nick und ihre Schwiegertochter Amy, bei denen meiner Meinung nach noch viel mehr los war als bei Posy selbst. Was etwas zu kurz kam beim Schmetterlingszimmer ist dieses Vergangenheitsding (Lucinda Riley Leser wissen was ich meine), die Flashbacks waren leider selten und kurz, die eigentliche Geschichte spielte sich eher in der Gegenwart ab. Alles in allem solide Mitteklasse. Müsste ich ein Lucinda Riley Ranking machen aus all ihren Büchern (ja, ich habe sie alle gelesen) würde das Schmetterlingszimmer auf den hinteren Rängen landen.
Ein gutes Beispiel dafür, dass manchmal der Hype auf den social media eine Erwartungshaltung schüren, der das Buch dann gar nicht gerecht werden kann. Bianca Iosivoni und Laura Kneidl finde ich per se eigentlich ganz gut, aber in Kombination hat es bei mir irgendwie nicht gefunkt In einem Satz: Worum geht‘s? Roxy hat 449 Tage Zeit entflohene Seelen (die sie aus Versehen selbst befreit hat) zurück in die Unterwelt zu schicken, begegnet bei einem Einsatz den besessenen Shaw, den sie kurzerhand befreit und der danach aber keine einzige Erinnerung an seine Vergangenheit hat. Wie gesagt hat es mich, obwohl der Klappentext so viel versprochen hat, leider nicht vom Hocker gehauen. Die Grundidee ist zwar super interessant, aber irgendwie kam beim Lesen einfach keine Spannung auf, ich musste es wirklich „durchkauen“, da abbrechen für mich eine Sünde ist bzw. muss das Buch dann schon grottenschlecht sein und so schlimm war Schattenblick dann auch wieder nicht (jetzt nicht übertreiben Mrs. Foxington). Weiter wurde ich mit den Protagonisten leider nicht so warm. Die Liebesgeschichte kam für meinen Geschmack auch etwas zu kurz bzw. hat es ganz schön lange gedauert bis etwas zwischen Roxy und Shaw passiert ist und auch das war mir irgendwie zu wenig, wobei muss man fairerweise sagen, dass es sich dabei auch nicht um einen Liebesroman handelt. Nochmal zurück zu meinem Kurzfazit am Anfang: das Buch wurde sooooo gelobt und gehyped, dass ich dachte „Boah, das muss ja richtig übelst gut sein, DAS Buch des Jahres, Harry Potter und die Tribute von Panem können zusammenpacken, legt die Bibel weg“ (ihr spürt was ich hier etwas überspitzt sagen will), die Erwartungen meinerseits waren also GIGANTISCH. Hinzu kommt, dass ich auch nicht darauf geachtet habe wer bzw. welche Zielgruppe die begeisterten Rezis geschrieben hat, inzwischen ist mir klar, dass ich auch einfach nicht in diese Zielgruppe gehöre und es evtl. deswegen nicht Klick gemacht hat. Teil 2 wird es wahrscheinlich eher weniger in mein Bücherregal schaffen.