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Jamelade

  • 12. Dez 2024
  • Beitritt 26. März 2024
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  • 3358 Punkte
  • Dieser Roman beschreibt das harte Bauernleben in den 70er Jahren im Süddeutschen Raum. Im Zentrum der Geschichte stehen zwei starke Frauen, welche beide von einem anderen Leben träumen.

    Zu Beginn dauerte es ein wenig bis die Leserin in die detaillierte und ausgeschmückte Sprache eintauchen kann. Die Geschichte ist äusserst raffiniert beschrieben und ist mit einigen unerwarteten Wendungen gespickt.

    Die Botschaft des Buches hat eine zeitlose Bedeutung. Lebe deinen Traum!

  • Wer sich eine seichte, entspannte Abendlektüre vor dem Schlafengehen sucht, soll bitte schnell weiterscrollen.

    Im Gegenteil, der Erstlingsroman der Schweizer Autorin Corinne Ammann regt an zum Nachdenken an. Stilistisch lässt das Buch nichts zu wünschen übrig. Die Sprachgewalt – teilweise mit schweizerdeutschen Passagen – wird in der Fantasie zu einer Geschichte, in der es um die schlichte Existenz geht.

    «Was gibt es als nächstes zu essen?» oder «Kann mein Mann endlich eine Arbeit finden?“, diese Gedanken treiben Trudi, eine starke Frauenfigur, in dieser Geschichte an. Trudi und Res Buhme, eine Familie, die notgedrungen ihre Heimat verlassen mussten, konnten Zuflucht finden in der Fremde. Eine Stadt im Aargau. Trudi und Res sind auf das Wohlwollen von anderen Menschen angewiesen.

    Der Leser leidet mit den Protagonisten mit. Die Parallelen sind in unserer Überflussgesellschaft zunächst schwer zu finden. Vor mehr als 80 Jahren spielte dieser Roman, trotzdem sind einige Verhaltensweisen von Einheimischen gegenüber Migranten – oder «fremde Fötzu» - wie die -Autorin beschreibt, auch heute noch aktuell. Heute gibt es weniger Stammtischgespräche, dafür umso mehr fremdenfeindliche Kommentare in den Sozialen Medien. Die Heftigkeit ist weniger offensichtlich, aber trotzdem noch da. Der europaweite politische Rechts-Rutsch trägt zum derzeitigen Klima ein.

    Lest das Buch! Schenkt es weiter! Vor allem redet über dieses Thema.

  • Aneszka Ich bin wie @Pfosibaer und du auch der Meinung, dass das noch heute passiert wahrscheinlich nicht so offensichtlich sondern eher im Verborgenen. Mir haben die traurigen Figuren leid getan. Die fortwährenden Rückschläge haben mir Kraft gekostet das Buch zu lesen.

  • Einen Schweizer Roman zu lesen ist für mich eher untypisch. Der historische Aspekt hat mich dazu verleitet etwas Neues auszuprobieren 😇 mal öppis schwiizerisches z‘läsä oder öppis us de nöchi.

    Mich fasziniert die Geschichte. Der Titel ist überzeugend und trägt sich wie ein roter Faden durch die Geschichte. Die Familie kämpft sich durch ihr Leben und bangt immer wieder um ihre Existenz. Es geht um die basalen Bedürfnisse im Leben wie essen, trinken oder schlafen, ein Dach über den Kopf zu haben. Ich kann gut die Beklommemheit von anderen Mitlesern mitfühlen. Weiter löst es bei mir etwas wie Scham aus wenn ich lese wie die Familie ausgegrenzt wird. Do tuet mirs Härz weh. Als leidenschaftliche Leserin von historischen Romanen kann ich schwierige Lebensumstände verkraften doch die Autorin schafft es etwas im Innern zu rühren. Es bleibt uf jedenfall spannend 🧐 😄