Lesen gefährdet die Dummheit...
Ein Mord an einem jungen Mädchen an einer Halloween-Party. Sie hatte zuvor erwähnt, dass sie einen Mord beobachtet habe, der ein paar Jahre zurück liegt… Hmmmm, wie hängt das nun alles zusammen? Ich, als Erstmal-Christie-Leser, hatte mir etwas anderes erhofft. Die Geschichte ist zwar gemächlich erzählt, aber schweift, für meinen Geschmack, zu sehr aus und wirkt etwas schwerfällig. Ausserdem werden die ganze Zeit Namen erwähnt, manchmal der Vor- dann wieder der Nachname, was der Geschichte nicht wirklich hilft und zusätzlich verwirrt. Und ich finde auch, dass es total unnötig war. Man hätte es viel geradliniger halten können. Aber evtl. ist dies auch der Reiz für die Christie-Fans…? Mich hat die Geschichte nicht wirklich gepackt und das Ende war etwas an den Haaren herbeigezogen. Man könnte auch meinen, dass ein Mord an einem Kind etwas mehr Empathie erzeugen würde, was aber überhaupt nicht der Fall war. Die Lektüre war ganz ok, mehr aber auch nicht…
Die Story fängt schon sehr heftig an und es geht gleich zur Sache - ein brutaler Mord, welcher sehr detailliert beschrieben wird. Bereits ab der 10. Seite wird es sehr beklemmend und spannend! Von da an wird die Geschichte über einen vermeindlichen Serienmörder/Magier aufwühlend erzählt. Dazu kommen die Neurosen und Phobien der Hauptcharaktere immer deutlicher zum Vorschein. Auch die werden sehr in der Geschichte integriert und regen manchmal auf und beklemmen auch. Ich will gar nicht zu viel vom Inhalt verraten. Die Spannung lässt nie nach, es passiert immer ganz viel, aber jede noch so Kleinigkeit wird am Ende zusammen gefügt wie ein Puzzle! Alles macht Sinn, was nicht selbstverständlich ist, da es doch öfter passiert, dass man den Faden zwischenzeitlich verliert. Kommt hier def. nicht vor. Ausserdem werden psychologische Aspekte und einiges an Allgemeinwissen vermittelt. Es macht total Sinn, dass sich hier zwei Autoren zusammen getan haben. Für mich eine sehr gelungene Zusammenarbeit! Das Versprechen, dass es düster, fesselnd und aussergewöhnlich wird, wurde eingehalten. Ich freue mich, dass es eine Buchserie ist und kann es kaum abwarten weiter zu lesen! Also eine def. Empfehlung von mir!
Eine verklärte und doch verletzliche Frau verlässt NYC nach dem Selbstmord des Mannes, der sie geliebt hat. Sie ihn jedoch nicht. Sie versucht in LA eine Beziehung zu der einzigen Person aufzubauen, welche ihr etwas bedeuten könnte und zu welcher sie eine Vergangenheit teilt. Ihre Geschichte kommt schrittweise zum Vorschein und es ist alles andere als eine liebevolle Kindheit und Selbstfindung. Mich hat dieses Buch von Seite 1 an gepackt. Diese direkte, unverschnörkelte Schreibweise finde ich sehr anziehend. Da wird nicht um den heissen Brei rumerzählt, sondern es geht zur Sache. Trotzdem wird langsam eine Spannung aufgebaut und erst schrittchenweise wird einem klar, wieso und weshalb gewisse Handlungen stattfinden. Ich spürte diese weibliche und berechtigte Wut teilweise sehr intensiv. All’ diese Entbehrungen, diese Enttäuschungen, das lieblose Ausgenutzt werden… Wer eine direkte, etwas raue und derbe Sprache teilweise nicht scheut, findet mit diesem Buch eine gute Unterhaltung. Ich kann es nur weiterempfehlen.
Ein Sommer in Italien 1958. Alles riecht nach Sommer - das Meer, die Natur, das laue Lüftchen… Leider wird diese Harmonie gestört - der umstrittene Lehrer des Dorfes wird tot aufgefunden. Die Dorfbewohner sind in Aufruhr. Jeder hat ein Geheimnis. Jeder will die Geheiminisse geliebter Menschen schützen. Geht es um Intrigen, um Eifersucht oder gar Macht? Mittendrin sind auch noch ein paar deutsche Touristen und die Pensionsinhaberin, welche an einen gewaltsamen Tod glaubt und deshalb versucht mit der Polizei zu ermitteln. Es ist also viel los im verschlafenen Örtchen Pesaro del Monte piccolo Cattolica… Viele verschiedene Charaktere werden beschrieben. Die Leute sind religiös und konservativ. Ich fand teilweise genau das etwas anstrengend zu lesen. Jedoch wird von der Autorin alles sehr bildlich beschrieben, so dass man sich sehr gut in dieses Umfeld einfühlen kann. Mich hat es teilweise auch etwas entschleunigt. Ich habe dieses Buch im Rahmen einer Leserunde gelesen und fand es eine leichte Lektüre. Wer einen locker und flockigen Sommerkrimi erwartet, findet mit diesem Buch genau das und wird nicht enttäuscht. Wer jedoch richtige Spannung und Nervenkitzel erwartet, wird hier nicht fündig.
Drei Frauen, drei Leben, drei Schicksale. So zumindest hat sich das anfangs für mich angehört. Jede Frau wird einzeln beschrieben und deren Leben angegangen. Ist sie nun echt oder nicht, war aber so immer im Hinterkopf. Was haben sie denn gemeinsam? Bald wird klar, dass es sich um Künstliche Intelligenz handelt… Teilweise war es wirklich sehr spannend erzählt. Spezielle Sprache und Erzählungsweise. Sehr rhythmisch und manchmal auch fast poetisch. Anfangs muss man sich etwas daran gewöhnen, jedoch passiert das überraschend schnell. Ich finde, dass Frau Clavadetscher einen eigensinnigen Schreibstil hat und ihr diese Ausdrucksweise auch gelingt. Die Geschichte selber fand ich schlussendlich etwas ernüchternd und enttäuschend. Mir war es etwas zu oberflächlich erzählt und es ergab auch für mich nicht wirklich Sinn. Leider fand ich es nicht sehr stimmig. Nichtsdestotrotz ein sehr lesenswertes Buch, eben wegen der interessanten Schreibweise.