AstroDea

  • 27. Feb
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  • Hi, ich bin Nathalie

  • Ich hatte ehrlich gesagt, viel Freude daran das Buch zu lesen. Allerdings kann ich fast allen Einwänden recht geben, die ich bisher gelesen hatte. Dass Campion als Hauptfigur bis zum Schluss nur skizziert bleibt zum Beispiel - da es eine Buchreihe ist, denke ich, dass man im Laufe der Zeit mehr erfahren würde. Oder dass einige Andeutungen offen bleiben, könnte daran liegen, dass es einfach zu viele davon gab.

    Die Geschichte aus den 1930 oder 1940er in der Sprache und mit den Werten aus dieser Zeit erfüllt nicht mehr die Ansprücke die heute an einen mitreissenden Krimi oder Thriller gestellt werden. Es ist eher eine Krimislapstick-Komödie. Ich fand das durchaus reizvoll zu lesen.  Die Figuren bleiben werden archetypisch beschrieben und sind ohne grosse Ambivalenz. Die Schurken kleiden sich schurkisch und treiben sich in Schurkenkneipen rum Die Snobs tragen die Nase hoch und bleiben unter ihresgleichen - ausser der Detektiv, der sich in allen Klassen zu bewegen weiss, was als besonderer Vorteil aufgezeigt wird. Er wird typischerweise unterschätzt (damit einem das ja nicht entgeht, wird sein dümmlicher Gesichtsausdruck mehrmals beschrieben), so dass seine genialen Schlussfolgerungen überraschen. Allerdings hat er in diesem Buch mehr Glück als Verstand. Etwas aussergewöhnlich ist vielleicht, die schlaue Täterin. Eine intelligente Frau, die notabene ein Genie sein muss, wenn sie seit Jahren einen verdeckten Verbrecherring leitet (das tat sie, oder?) der weltweit einzigartige Dinge klaut, ohne dass sie verfolgt wird. Und doch archetypisch: sie wird als vorlaut, ungehobelt beschrieben und wie es eben Schurkinnen so tun. Sie ist also eine hochbegabte Psychopathin und schmeisst den vorübergehend glücklosen Helden in die Pferdebox wo er totgetrampelt werden soll und plötzlich lässt sie sich auf diese dumme Einzelaktion ein? Vermutlich ist die Autorin nicht ganz sooo schlau gewesen, wie die Täterin und deshalb ist ihr nichts genialeres eingefallen. Dies ist wirklich schade. Campion indessen, lässt sich von einem Fahrenden retten und reitet mit dem mittlerweile gedopten Pferd (was für ein magisches Pülverchen beruhigt einen Gaul und lässt ih sprinten wie ein Rennpferd?) wie in einem Slapstick-Movie zur Rettung des Kelches. Das fand ich einfach so lustig, weil es mir so typisch für den Humor dieser Zeit vorkommt. Völlig unglaubwürdig aber doch witzig. Wer würde denn heute noch so etwas schreiben? Etwas morbid auch die Idee mit dem Skelett in der Ritterrüstung und mysteriösen Andeutungen über einen gruseligen Geist. Dieser soll die bisher so abgebrühte Diebin so dermassen erschreckt haben, dass sie abstürzt während Campion völlig hilflos beschrieben wird. Die mystischen und morbid-humorvollen Anspielungen passen jedoch zur Atmosphäre der Geschichte und tragen zur Spannung bei, auch wenn sie vielleicht nicht ganz ernstgenommen werden können. Es scheint, als ob das Buch die Leser*innen dazu einlädt, sich über die Klischees und Handlungselemente hinwegzusetzen und einfach Spaß zu haben, was vielleicht auch für die Leserschaft der damaligen Zeit relevant war.

    Ich hatte jedenfalls Freude daran und mir gefällt auch die Aufmachung des Buches, das sich auch für ein Geschenk ganz gut eignet.

    • Bearbeitet

    Ich habe nun endlich auch noch den zweiten Teil von “Campion – Tödliches Erbe” gelesen (irgendwie kam ich letzte Woche nicht dazu und am Wochenende hatte ich dann endlich Zeit). Die gemischten REaktionen sind für mich auch total gut nachvollziehbar…selber weiss ich nicht so ganz wo ich mich einordnen soll. Auf der einen Seite finde ich die Grundidee wirklich spannend (und habe aber auch aufgehört mit A. Christie vergleichen zu wollen) aber es fällt mir immer noch schwer der Handlung zu folgen und manchmal musste ich wirklich auch zurück blättern wegen den vielen Charakteren. Sie sind häufig einfach wirklich zu oberflächlich für mein Gusto.

    Campion selbst bleibt für mich eine Figur, die ich nicht so richtig einordnen kann. Einerseits finde ich es spannend, wie er sich nach aussen oft naiv und harmlos gibt, während er gleichzeitig genau zu wissen scheint, was er tut. Andererseits fehlt mir manchmal die Klarheit in seinen Handlungen. Oft wirkt er wirklich eher passiv und lässt die Dinge auf sich zukommen, anstatt aktiv die Ermittlungen voranzutreiben.

    Auch sein Verhältnis zu Penny bleibt für mich unklar …

    Die Geistergeschichte fand ich unterhaltsam, auch wenn mir schon klar wurde wie es ausgeht (also bis darauf, wer es ist :-))

    Ich bin neugierig, wie es im letzten Teil weitergeht, und hoffe, dass sich die losen Fäden noch zu einem schlüssigen Bild zusammenfügen. Vielleicht überzeugt mich Campion ja noch als Ermittler …ich hoffe es natürlich!

    • Hallo miteinander

      Von mir auch noch einen herzlichen Glückwunsch an alle Gewinner:innen eines Vorab-Lesexemplars von “Campion”.

      Haben denn alle inzwischen ihr Buch erhalten? Oder fehlt es noch irgendwo?

      Was waren eure Gründe, euch für diese Leserunde zu bewerben? 
      Ich muss ja zugeben, dass mich das Cover direkt angesprochen hat - euch vielleicht auch?
      War es die Empfehlung seitens Agatha Christie oder mögt ihr einfach generell stimmungsvolle Krimis?

      Ablauf der Leserunde 

      Wir starten bereits morgen, am 21. Januar mit unserer Leserunde.
      Dann lernen wir Albert Campion, einen auf den ersten Blick unscheinbaren Detektiv kennen und lösen hoffentlich gemeinsam mit ihm das Rätsel rund um Percival und den Kelch seiner Familie.

      Während die Lesewochen immer am Dienstag starten, beginnen wir mit der dazugehörigen Diskussion jeweils am Freitag.  

      Am Ende unserer Leserunde und nach Erscheinen des Buches am 15.2. bitten wir euch in der Book Circle Community eure ganz persönliche Rezension zu “Campion. Tödliches Erbe.” zu verfassen.  

      Unser Leseplan  

      Wir unternehmen die Untersuchung zur Aufklärung des Familien-Mysteriums über 3 Wochen und in folgenden Abschnitten:

      • Lesewoche 1, 21. - 27. Januar: Kapitel 1 bis 8 (Seite 5 bis 82)
      • Lesewoche 2, 28. Januar - 4. Februar: Kapitel 9 bis 18 (Seite 83 bis 177)
      • Lesewoche 3, 5. - 12. Februar: Kapitel 19 bis 27 (Seite 178 bis 271)

      Austausch  

      Unser Bookcircle und vor allem die Leserunden leben vom Austausch der User:innen. Daher hoffe ich auf eine rege Beteiligung von euch.   
      Es darf wie erwähnt jeweils ab Freitag einer Lesewoche über das bereits gelesene diskutiert werden. Dabei könnt ihr euch auch abseits meiner Fragen auslassen und all eure Eindrücke schildern, loben und kritisieren und eure Gedanken hier niederschreiben.  

      Natürlich dürft ihr auch über den weiteren Verlauf spekulieren etc – aber bitte spoilert niemanden, falls ihr schon weitergelesen habt.  

      Ich freue mich sehr auf spannende Diskussionen mit euch! 

      Beste Grüsse 

      Isi

      • Hallo zusammen

        Herzlichen Glückwunsch! Ihr seid alle Teil der Leserunde zum Buch «Campion. Tödliches Erbe». Da es sich bei dieser Leserunde um eine Vorab-Leserunde handelt und das Buch noch nicht erschienen ist, findet der Austausch in diesem privaten Gespräch statt, das nur für euch 20 Teilnehmende sichtbar ist.

        Alle Mitleser:innen seht ihr gleich oben im Gespräch aufgelistet. Eure Leserunden-Moderatorin meldet sich in Kürze mit allen Infos zur Leserunde. Wir wünschen viel Vergnügen!