Ich hatte so sehr gehofft, dass es nicht auf eine Zeitreisengeschichte hinausläuft, nun ist es leider doch eine geworden…ich bin leider kein Fan davon, da Zeitsprünge meistens nicht verheben bzw. eine Ausflucht sind, warum eine Geschichte dann doch auf irgendeine Art und Weise funktionieren kann. Ich gebe zu, dies ist Geschmackssache. Aber von vorne - hier sind meine Gedanken beim Lesen vom zweiten Teil:
Ich habe Mühe gehabt, Clemens Pohl und Dominik Müller auseinanderzuhalten, und musste ein paar Mal zurückblättern, wenn wieder von ihnen die Rede war. Es passiert so vieles, mit vielen Gedankensprüngen in der Erzählung, dass es sehr schwierig ist, zu folgen, vor allem weil man keinerlei Anhaltspunkte hat, welche Teile der Geschichte relevant und welche Ausschmückung sind. Ich habe auch nicht verstanden, ob nun Clemens Pohl wirklich ein Auftraggeber war, ob Ilse Grafen existiert hat, wer die Wahrheit sagt oder ob dies überhaupt eine Rolle spielt.
Bezüglich der Schauplätze: Ich wohne in Zürich und mir sind die Orte bekannt. Ausser, dass ich mir mehr darunter vorstellen konnte, wie die Schauplätze aussehen, hat es mir nicht viel gebracht.
Auf Seite 98 dachte ich noch, dass ich einen wichtigen Hinweis entdeckt habe, als der Ermittler meinte, dass Alexandra Morgane der eigentliche Name von Peli Rouge sei, und sie seit dem 31. Juni nicht mehr in ihrer Wohnung war. Vera antwortet darauf “Das ist ja genau wie bei Peli. Die ist auch seit dem 31. Juli nicht mehr in ihrer Wohnung gesehen worden” Ich habe die ganze Zeit gedacht, dass diese Lücke von einem Monat etwas zu bedeuten hat, hat es anscheinend aber doch nichtn zumindest wurde es nicht mehr erwähnt.
Zwischendurch dachte ich, dass Peli und Vera eine Bewegung starten, weil die trinkenden Leute, die später Feuer legen, sie erkennen und sagen “O my God! Bist du nicht die mit der Meerjungfrau?”. Leider wird dies nicht weiter ausgearbeitet. Peli und Vera scheinen Helfer zu haben, die am Schluss die Kräne betätigen, aber wie sie das geschafft haben, wird nicht erklärt, weil praktischerweise der Ermittler nach 192 Seiten (!!) wirren Erzählens und weiten Ausholens von Seiten Veras die Geduld verliert und sie dazu nötigt, genau diesen Tiel der Erzählung auszulassen….
Ich könnte jetzt noch viele weitere Beispiele erwähnen, die mich verwirrt haben, es wurde bereits auch schon vieles genannt. Leider sind weder Vera noch Peli für mich sympatische oder zumindest greifbare Figuren, so dass ich nach 200 Seiten schulterzuckend zurückbleibe und es mich leider nach und nach immer weniger interessiert, was nun genau vor sich gegangen ist. Vielleicht kommt im letzten Teil noch eine Auflösung, die zumindest einen Bruchteil der Handlung erklären wird, grossse Hoffnung habe ich allerdings nicht mehr.
Zitate, die mir im zweiten Teil gefallen haben
- “Sei immer wachsam und stolz!” (Geburtstagswunsch von Ilse Grafen an Peli Rouge)
- “Ich sage es ganz offen, dass wir uns am liebsten in eines dieser Häuschen gelegt hätten, um zu schlafen. Doch wir dachten, bevor wir noch verdächtigt werden, mit irgendeinem Kokainlager von irgendeinem Dominik Müller in irgendeinem dieser Häuschen etwas zu tun zu haben, fahren wir lieber weiter” (da habe ich wirklich laut gekichert)