Zora del Buono such in “Seinetwegen” Antworten. Antworten über einen Autounfall, der vor gut 60 Jahren geschehen ist und bei welchem ihr Vater gestorben ist. Zora wuchs bei ihrer Mutter in Zürich auf. Über den Unfall und den Vater wurde wenig gesprochen, vielleicht deswegen vermisste sie ihren Vater sehr. In ihrer Erzählung lässt del Buono die Leser miterleben, wie sie - als ihre Mutter dement wurde - sich auf die Suche nach der Geschichte um ihren Vater und seinen Unfall macht. Sie legt ihre Überlegungen, Abschweifungen, Vorstellungen und Gespräche mit Freunden offen - so dass man immer versteht, was ihre Gedanken und ihre nächsten Schritte sind. Zora lernt durch ihre Befragungen den “Töter”, wie sie den Unfallverursacher nennt - kennen und muss realisieren, dass auch sein Leben durch diese Unfall geprägt war. Die sachliche und neutrale Sprache des Romans lässt es zu, dass man die Geschichte aus einer gewissen Distanz betrachten kann. Es ist genau diese Distanz , die der Autorin die Möglichkeit gibt, Abstand vom Groll gegen den “Töter” und dem Unfalls zu nehmen und die Geschichte in sich ruhen zu lassen.