UrsulaZ

  • 11. März
  • Beitritt 17. Sept 2020
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  • 5750 Punkte
  • Schon als Kind habe ich die Schulbibliotheken leer gelesen. Ich liebe richtig gut erzählte Geschichten und lege Wert auf eine gepflegte Sprache. Mit grosser Leidenschaft gebe ich Literaturtipps weiter. Mir fällt zu jeder Gelegenheit ein passendes Buch ein. Eines meiner Highlights in all den Jahren ist Das achte Leben für Brilka von Nino Haratischwili. Das sollten alle gelesen haben.

  • Hallo liebe Anni.

    Ich empfehle dir unbedingt Melnitz von Charles Lewinsky, er hat ausserdem auch andere lesenswerte Romane geschrieben.

    Und dann Zaïda von Anne Cuneo, und auch sie hat weitere Romane geschrieben.

    Von Eveline Hasler beschäftigen sich viele Bücher mit Schweizer Persönlichkeiten, hier möchte ich speziell auf Ibicaba verweisen, ein interessantes Thema zur (Em)Migrationsthematik.

    Und dann lohnt auch ein Blick in die Bücher von Lukas Hartmann, von ihm würde ich z.B. Ein Bild von Lydia empfehlen.

    Viel Spass beim Weiterlesen und herzliche Gr¨üsse

    Ursula

  • Einmal mehr entführt uns Raffaella Romagnolo nach Italien ins vorvorige Jahrhundert. Nebst vielen spannenden, historischen Details erfahren wir auch ganz viel über Fotografie. Heute schnell ein Handyclick - früher eine riesige Maschine mit Licht, Dunkelheit, Chemie, Platte, Rotlicht, Abzug - und es gab genau ein Bild. Faszinierend. Wiederum baut die Autorin eine berührende Liebesgeschichte in ihren Roman. Eine Erzählerin, die sich mit jedem Buch sehr zu lesen lohnt.

  • Soeben ist das Buch über Egon Ammann und seinen Ammann Verlag erschienen. In einfühlsamen, berührenden, feinen, auch humorvollen Texten erinnern vierzig Autorinnen und Autoren und Menschen, die dem Verlag und dem Verlegerpaar nahe standen, an den einzigartigen Zürcher Verleger. Eine Fundgrube, in der zu blättern und zu lesen unglaublich viel Freude macht und Literaturbegeisterte zurückkatapultiert in die Jahre 1981 bis 2010, als wir gierig die neue Vorschau dieses Ausnahmeverlags erwarteten und dann viele der Bücher auch verschlangen. Tempi passati…

  • So begeistert war ich lange nicht von einem Schweizer Roman. Alex Capus hat recht: Die Schweiz hat eine neue Erzählerin. Eine, die mit viel Fingerspitzengefühl und grosser Empathie für ihre Figuren das Dorfleben seziert. Wer weiss wie viel warum und wer sagt was und wer sagt nichts und behält alles für sich? Alle kennen einander, und alle sind sie verwurzelt mit diesem Dorf, wohl schon seit Generationen, gingen zusammen zur Schule, in den Musikverein, waren in denselben Typen verliebt oder auch nicht - und kaum jemandem gelingt die Flucht aus der dörflichen Enge. Ich kann gar nicht genug begeisterte Worte finden für Rebekka Salm, die einen so tiefgründigen, treffenden, traurigen und packenden Erstlingsroman voller unerwarteter Wendungen hat schreiben können. Wer Lempi mochte oder Alte Sorten oder Altes Land wird «Die Dinge beim Namen» lieben.

  • Diese Familiengeschichte ist eine Wucht. In dichter Sprache erzählt die Autorin die Geschichte einer türkischen Einwandererfamilie aus der Sicht des Vaters, den vier erwachsenen Kindern und der Mutter. So vieles lief schief. Und jedes der Familienmitglieder hat seinen eigenen schweren Rucksack zu tragen. Jede der Figuren hat ihre ureigene, traurige Geschichte. Einmal angefangen, konnte ich das Buch nicht mehr weglegen und las gierig bis zur letzten Seite. Die Geschichte nimmt immer wieder neue, überraschende Wendungen, immer kommen wieder neue, fast unglaubliche Tatsachen zutage und ich rieb mir staunend die Augen: wer kann sich so perfekt in die Figuren einfühlen? Sie so unglaublich empathisch beschreiben? Sie so umfassend darstellen? Der Roman ist unübertroffen! Unbedingt lesen! Niemand wird es bereuen, diesen Roman zur Hand genommen zu haben, denn wir alle kennen Einwandererfamilien, aber selten lässt uns jemand so tief in ihre Seelen blicken.

  • Keine Reisen, der Alltag wiegt schwer, das Meer ist in weite Ferne gerückt… Also bleiben nur noch die literarischen Ausflüge. Mit Marianne reisen wir aus schwerer Lebensdepression, Ehemann-Überdruss, Lebensziellosigkeit in die wunderbare Bretagne und finden einen Sinn im Leben und eine neue, eigentlich eine erste wunderbare grosse Liebe. So schnell geht das aber alles nicht, denn mit 60 trauen wir uns nicht mehr allzu viel zu und glauben vor allem nicht mehr ans grosse Glück. Der Roman ist bezaubernd, hat eine traumhafte Leichtigkeit und die verschiedenen unterschiedlichen Menschen, denen wir zusammen mit Marianne begegnen, sind alle auch vom Leben gebeutelt. Perfekt für einen Regensonntag.