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Romanchen

  • Beitritt 28. Sept 2021
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  • 412 Punkte
  • Das Buch spielt einige Jahre in der Zukunft, der Klimawandel ist schon weiter fortgeschritten, trotzdem scheint sich auf den ersten Blick nicht viel geändert zu haben. Die Menschen steuern immer noch sehenden Auges auf den Abgrund zu. Léon und seine Freundin Kathrin befinden sich auf einer Kreuzfahrt. Schon früh im Buch wird man als Leser darüber verunsichert, ob man dem Erzähler und seiner Wahrnehmung glauben kann. Später wird es nur noch skurriler und die Versuche, die Situation zu durchschauen scheitern immer mehr. Ein spannendes Buch, das ein gewisses Unbehagen auslöst. Leider war das Ende etwas unbefriedigend.

  • Ich fand es sehr spannend im zweiten Teil mehr aus Danielas Sicht zu erfahren. Interessant war vor allem zu sehen, dass sie sich bewusst war, dass ihr Sohn sie zum Teil angelogen hat (z.B. wegen der Schulnoten) und dass sie sich aber selber auch nicht dazu bringen konnte ihren Kindern von den wahren Umständen zu erzählen und wie sehr sie die Situation in Mailand belastet. Sehr spannend war es auch zu erfahren, dass viele Pflegerinnen eigentlich so schnell wie möglich wieder zurück wollen, aber dann doch länger bleiben als geplant. Ich hoffe, dass wir dazu noch mehr erfahren. Und natürlich auch, ob Manuels Unfall Daniela nun dazu bewegt, in Rumänien zu bleiben. Auch das Verhältnis zwischen Daniela und Angelica scheint abgekühlt und es wäre auch interessant zu wissen, wie die ältere Tochter die Abwesenheit der Mutter gesehen hat. Ich finde, Bolzano bringt einem die Figuren sehr nahe und es interessieren mich immer mehr Aspekte der Situation und ich hoffe, dass viele davon noch vertieft werden.

  • Ich fand Manuels Perspektive auch sehr überzeugend und ich kann seine Gedanken und Gefühle gut nachvollziehen. Auch dass er sich der Mutter und den Gesprächen am Telefon oder via Skype entziehen will, war für mich verständlich. Trotzdem habe ich die Mutter nicht als kaltherzig oder egoistisch empfunden. Er stellt sich zwar vor, dass sie in Mailand ein gutes Leben hat. Es werden aber auch immer wieder Dinge geschildert, die daran zweifeln lassen (z.B. ihr Äusseres oder das sie wieder so richtig aufblüht, wenn sie mit ihrer Freundin aus dem Dorf zusammen ist). Ich bin sehr gespannt, ob wir noch mehr über das Leben der Mutter in Mailand oder ihre Sicht erfahren. Auf mich hat es so gewirkt, dass es für sie eigentlich keine wirklich gute Lösung gab und sie sich dazu entschieden hat zu gehen, weil sie überzeugt war, dass es schlussendlich das Beste ist für die Familie. Möglicherweise hat sie aber unterschätzt wie wichtig, die Anwesenheit der Eltern für ihren Sohn in der Pubertät gewesen wäre. Auch für die Schwester hatte es, denke ich nicht nur gute Seiten, zwar hat sie es geschafft, ihr Abitur abzuschliessen und studiert. Aber durch das Weggehen der Mutter, wurde sie dazu gedrängt teilweise die Mutterrolle zu übernehmen.

    Ich freue mich auf jeden Fall das Buch weiterzulesen und mehr über eure Leseeindrücke zu hören.

    Liebe Grüsse

    • Fanny hat auf diesen Beitrag geantwortet.
    • Elii gefällt das.
    • Hallo zusammen 😊

      Ich freue mich sehr auf die Leserunde und die Diskussion mit euch. Auf das Buch bin ich schon sehr gespannt, da ich den Autor noch nicht kenne und auch mit dem Thema nicht so vertraut bin.

      Liebe Grüsse und bis bald

    • In Hansjörg Schertenleibs Buch geht es um einen Lehrer und eine Schülerin, die Sex hatten und anschliessend mit den Reaktionen auf Social Media umgehen müssen. Das Buch ist sehr unaufgeregt geschrieben und zeigt so doch ein realistisches Bild einer Gesellschaft, in der über alles und jeden sofort schwarz-weiss geurteilt werden muss. Beide Seiten sind nicht ohne Schuld und auch nicht unbedingt sympathisch, doch ihre Handlungen sind nachvollziehbar und die Figurenzeichnung überzeugt. Ein sehr gutes Buch, das zum Nachdenken anregt. Zudem spielt das Buch in Winterthur und es macht Spass einige Ort wiederzuerkennen. Nur das ständige Auftauchen von toten Vögeln erscheint etwas gekünstelt und einige Dialoge (z.B. im Zug oder mit Obdachlosen) wirken nicht gerade authentisch.

    • Das neue Buch von Max Küng beginnt unspektakulär und am Anfang scheinen die Figuren etwas klischiert: Wir haben das glückliche Ehepaar, das Ehepaar, bei dem sich Gegensätze anziehen und das einige Probleme hat und dann noch das dritte Ehepaar, welches sich trennen will. Es wirkt zu geplant, doch die Figuren gewinnen an Tiefe und Spannung, je mehr man über ihre Vorgeschichte und ihren Hintergrund erfährt. Die Geschichte wird in gemütlichem Tempo erzählt und die kulinarischen Erlebnisse immer ausführlich beschrieben. Die Darstellung der Ehen und der Freundschaften zwischen Erwachsenen ist witzig gemacht und hat einige Wiedererkennungsmomente. Auch die mysteriösen Dinge, die nach und nach vereinzelt auftreten, erzeugen eine gewisse Spannung. Doch die Auflösung ist unglaubwürdig, banal und enttäuschend. Das Ende des Romans ist abrupt und mag nicht zu überzeugen. Insgesamt würde ich das Buch nicht empfehlen.