Fanny Buddenbrooks von Thomas Mann
MonthlyBookworm

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„Die Steinflut“ von Franz Hohler.
Franz Hohler ist einer der bekanntesten Schweizer Autoren der Gegenwart. Mir selbst war er vor allem aufgrund seines «Ds Totemügerli» bekannt – einer Kurzgeschichte aus zumeist erfundenen Worten, die Berndeutsch klingen und ich in meiner Kindheit mehrfach gehört hatte. Nun hatte ich Hohlers erste Novelle vor mir.
«Die Steinflut» spielt im späten 19. Jahrhundert in den Schweizer Bergen und wird aus der Perspektive eines kleinen Mädchens erzählt, das mit ihrem noch kleineren Bruder zu den Grosseltern oben auf dem Berg geschickt wird, um dort die Zeit zu verbringen, bis ihre Mutter das sechste Kind zur Welt gebracht hat.
Der Leser wird glaubhaft in eine Zeit und an einen Ort versetzt, der im Kontrast zur heutigen, modernen und wohlhabenden Schweiz steht. Die Bedeutung der alpinen Natur, der Umgang untereinander und das einfache Leben, noch einfacher beschrieben aufgrund der kindlichen Perspektive, werden eindrücklich vermittelt. Durch die Geschichte durch erkennt die kleine Katharina immer wieder Anzeichen des titelgebenden Ereignisses, welches erst ganz zum Schluss in vernichtender Art und Weise eintritt und auf dem realen Bergsturz in Elm 1881 basiert.
Das Buch ist kurzweilig und vermag es wie bereits erwähnt gekonnt, den Leser in seine Welt eintauchen zu lassen. Gleichzeitig dient es (ob von Hohler gewollt oder auch nicht) als Anstoss zum Nachdenken über möglicherweise bevorstehende Naturkatastrophen, die heute trotz Anzeichen ignoriert werden und unseren Einfluss darauf. Hohler kehrt in seinem neueren Werk, «Der neue Berg», welches ich noch nicht gelesen habe, wieder zu diesem Thema zurück. Da mir «Die Steinflut» so gut in Erinnerung geblieben ist, steht auch dieses bereits in meinem Bücherregal.
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“Kapitalismus und Freiheit” von Milton Friedman.
Vor der Lektüre des Buches kannte ich Friedmans Theorien bereits aus verschiedenen Kursen und seine Eloquenz aus Diskussionen, Vorträgen etc., die ich auf YouTube gesehen hatte. Entsprechend gespannt war ich auf das Buch.
Drei Argumente sind mir besonders im Gedächtnis geblieben: die Beziehung zwischen wirtschaftlicher und politischer Freiheit, Kapitalismus und Diskriminierung sowie die Rolle des Staates im Bildungswesen.
Sein Kapitel über das Verhältnis zwischen wirtschaftlicher und politischer Freiheit war und ist für mich der wichtigste Beitrag dieses Buches. Das Argument, dass echte politische Freiheit ohne ein hohes Mass an wirtschaftlicher Freiheit nicht möglich ist, sollten mehr Menschen hören bzw. darüber nachdenken. Umgekehrt gilt meiner Meinung nach auch, dass wirtschaftliche Freiheit ohne entsprechende politische Rechte nicht lange von Dauer sein kann.
Ein weiteres Argument, das heute verloren gegangen zu sein scheint, ist, dass der Kapitalismus das erfolgreichste System zur Bekämpfung von Diskriminierung ist, da irrationale Diskriminierung teuer ist. Wenn man Menschen gewisser Ethnien, eines bestimmten Geschlechtes odedr aus einem anderen ähnlichen Grund nicht als Kandidaten in Betracht zieht, wird man nicht die beste Besetzung finden. In einer Zeit, in der Unternehmen ständig «Virtue Signalling» betreiben und zu positiver Diskriminierung greifen, würde es uns allen sehr helfen, mehr über Friedmans Argument nachzudenken.
Auch Friedmans Gedanken über den Preis der Bildung sollten überdacht werden. In der Schweiz ist Hochschulbildung fast kostenlos und ich habe diesen Vorteil natürlich genossen, bin aber gleichzeitig davon überzeugt, dass dieses System dazu führt, dass mehr Meeinen nicht vermarktbaren Abschluss erwerben. Gleichzeitig kann aus meiner Sicht das aktuelle System z.B. in der USA mit den ausufernden Studiengebühren nicht als Vorbild dienen.
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- Bearbeitet
„Aus den Ruinen des Empires“ von Pankaj Mishra.
Mit diesem Buch fing meine #monthlybookwormchallenge an. Während ich als Kind viel gelesen hatte, ging mir die Gewohnheit in meiner Jugend irgendwie abhanden. Ausgehen, Sport, Teilzeitarbeit und die Schullektüre liessen mir wohl zu wenig Zeit dafür. In meinem Zwischenjahr nach dem Bachelorabschluss wurde mir erst klar, wie wenig ich im Verlgeich zu den Menschen um mich herum wusste. Nun, die Mitarbeiter der Schweizer Botschaft in China waren wohl nicht die durchschnittlichste Vergleichsgruppe. Aber trotzdem.
Als ich für mein Masterstudium in die Schweiz zurückkehrte, beschloss ich, meine akademischen Bemühungen ernster zu nehmen und mich selbst herauszufordern, mehr zu lesen und mich besser zu informieren. Zu dieser Zeit empfahl einer meiner Professoren der Klasse “Aus den Ruinen des Empires”. So kam es zu meiner Wahl des ersten Buches in meiner Challenge.
Da ich mich sehr für asiatische Geschichte interessiere, war dieses Buch der perfekte Einstieg für mich. Der Weg aus der westlichen imperialen Dominanz und hin zur Unabhängigkeit in Asien ist ein Thema, über das die meisten von uns in der Schule nicht genug lernen. Den meisten sind vielleicht gerade Gandhi und Mao ein Begriff. Aus diesem Grund habe ich Mishras Ansatz so sehr geschätzt. Er erzählt die Geschichte der Anfänge des Aufstiegs Asiens anhand der Biografien von zwei äußerst wichtigen, aber weniger bekannten Antikolonialisten: Jamal al-Din al-Afghani und Liang Qichao. Während der in Persien geborene al-Afghani einer der größten Beeinflusser der antiwestlichen islamischen Rhetorik im 20. Jahrhundert war, war Liang einer der einflussreichsten chinesischen Denker.
Auch wenn ich nicht mit allen Meinungen und Aussagen Mishras übereinstimme, hätte ich mir kein besseres Buch für den Start meiner Challenge aussuchen können.
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