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Domii

  • 15. März 2022
  • Beitritt 22. Apr 2021
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  • Profil

  • 6969 Punkte
  • Schläft ein Lied in allen Dingen, die da träumen fort und fort, und die Welt hebt an zu singen, triffst du nur das Zauberwort.

  • Inhalt

    Elaines grösster Traum ist, Läuferin zu werden. Seit der grossen Vermengung im Jahr 2020 gibt es nämlich Menschen, deren DNA mit der, der vier Elemente vermischt wurde und die sich diese Kräfte nun zunutze machen können. Und genau diese, als hochgefährlich eingestuften, «Splits» würde Elaine als Läuferin jagen und gefangen nehmen.
    Doch das grosse Vortexrennen, Elaines letztes Hindernis auf dem Weg zu ihrem Traum, verläuft anders als geplant und verändert damit alles. Elaines Welt wird völlig auf den Kopf gestellt und sie weiss nicht mehr, wem oder was sie glauben kann. Und allzu bald hat sie eine grosse Entscheidung zu treffen…

    Der erste Eindruck

    Beginnen wir bei dem wunderschönen Cover, von dem ich mich kaum lösen kann. Die Farbkombi gefällt mir richtig gut und es scheint mir sehr passend zur Geschichte. Auch der Rest des Buchs konnte mich von Anfang an überzeugen.
    Vom ersten Moment an konnte das Buch mich fesseln und somit meine, bis dahin andauernde, Leseflaute beenden.
    Der Schreibstil war traumhaft. Die Beschreibungen brachten mein Kopfkino leuchtend bunt zum Leben. Die vielen Landschaftswechsel haben einen grossen Teil dazu beigetragen. Settings waren nämlich allesamt magisch, besonders «Sanktum» hat es mir angetan.

    Plot

    Obwohl ich nicht der grösste Fan von Dystopien bin, wusste ich von Anfang an, dass dieses Buch eine Ausnahme bilden würde. Ich finde die Idee unglaublich toll, da es durch die «Splits», die sich die Elementarkräfte zunutze machen konnten, etwas Magisches an sich hatte. Die Sache mit den Vortexen und der ganzen Gesellschaft war sehr komplex, aber so gut und nahezu beiläufig erklärt, dass man sich sofort zurechtfand.
    Die Handlungsstränge wurden so gut miteinander verwebt wie ein kostbarer persischer Teppich. So ist der Spannungsbogen perfekt. Und da das hier erst der erste Teil einer Trilogie ist, hoffe ich auf weitere spannende Lesestunden, in denen ich immer wieder begeistert und verblüfft werde.

    Charaktere

    Elaine (aka Ellie, aka Barbie) war mir von Anfang an sympathisch. Sie ist stark und mutig, aber auch sehr authentisch und so natürlich keineswegs fehlerfrei. Dies macht sie aber in meinen Augen umso liebenswerter. Wer hat denn nicht schon mal für den egoistischen, oberflächlichen Schönling geschwärmt? Und auch, dass sie nicht sofort all ihre Grundsätze über Bord werfen kann, macht sie nur menschlich.
    Bale benahm sich zwar anfangs wie ein arroganter Ar***, aber ich wusste vom ersten Moment an, dass ich mich in ihn verlieben würde. Ich liebte seine sarkastischen Kommentare, kleinen Sticheleien und frechen Sprüche sowohl, als auch seinen weichen Kern. Und mal ehrlich, er ist ja sowas von cute, wenn er denn will😉
    Meine beiden Favoriten waren aber Luka und Susie. Sie waren beide sehr eigen und liessen sich von niemandem dafür kleinmachen. Sowohl Lukas vorlaute Kommentare als auch Susies liebenswürdig quirlige Art schafften ihnen einen besonderen Platz in meinem Herzen.
    Es gäbe noch viel zu viele weitere nennenswerte Figuren, als dass ich sie hier erwähnen könnte.
    Also fasse ich kurz zusammen: Anna Benning weiss bei jedem Charakter ganz genau, was sie tut und wie diese sich einen Weg in unsere Herzen erschleichen können.

    Fazit

    Eine herausragende Geschichte mit atemberaubender Bildkraft, die süchtig macht. Ich kann und werde dieses Buch nur weiterempfehlen!

  • Kurt Gerber, der kurz vor seinen Maturprüfungen steht, wird in seinem letzten Schuljahr in eine Klasse versetzt, in der der sadistische Mathematiklehrer Kupfer das Sagen hat. Der Stress ist vorprogrammiert, weil Kurt zu allem Uebel auch noch unglücklich verliebt ist. Kupfer piesackt ihn, wo er kann, da Kurt nicht unbedingt ein Mathegenie ist, und das in den Augen von Gott Kupfer ein unverzeihliches Manko darstellt. Am Tag der Mathematurprüfung kommt es zur überraschenden Katastrophe, mit der niemand so richtig gerechnet hat. Eines meiner Lieblingsbücher, habe ich doch jahrelang als Mathematikflasche ein bitteres Schulleben geführt. Eine Geschichte, die ich absolut nachvollziehen kann.

  • Für dieses Buch hat Sibylle Berg 2019 den Schweizer Buchpreis gewonnen – zu Recht. „GRM Brainfuck“ ist ein hartes Buch, eines, das weh tut. Die Sprache: ebenso brutal wie der Inhalt, Berg schleudert sie einem um die Ohren. Dass dahinter natürlich ein literarischer Rhythmus liegt, dass sie die Form nicht nur dem Inhalt unterwirft, sondern damit Kunst schafft, wird einem erst auf den zweiten oder dritten Blick klar. GRM richtet den Blick auf eine Gruppe von Jugendlichen in England, die am untersten Ende der sozialen Leiter stehen, Kinder arbeitsloser und gewalttätiger Eltern, die keine, wirklich gar keine Perspektive haben, die sogar von den für sie zuständigen Sozialarbeitern vergessen wurden.
    Das Buch wirkt streckenweise dystopisch, allerdings hat Sibylle Berg ausschliesslich reele Ereignisse verwendet, allerdings von verschiedenen Orten. Dass sich Menschen Elektro-Chips unter die Haut pflanzen lassen, um ihre Türen zu öffnen (oder einzukaufen), dass es ein System von „Sozialpunkten“ gibt, die der Staat vergibt, und die einem Zugang zu Bildung oder medizinischer Betreuung verschaffen – all das gibt es auf der Welt, wenn auch nicht an ein und demselben Ort. Berg hat ein Gedankenspiel gewagt „was wäre, wenn das alles auf einmal auftritt, was passiert, wenn unsere Welt sich weiter in diese Richtung entwickelt, was geschieht mit uns Menschen?!“
    Das Buch ist schonungslos, es tut weh, es wühlt auf, es vermiest einem garantiert die Stimmung, es stellt heraus, in welcher heile-Welt-Blase wir uns bewegen, wie privilegiert wir sind. Es ist in jedem Fall lesenswert, eigentlich müsste es Pflichtlektüre sein für den Wohlstands-Westen,