Mir gefällt der Erzählstil nach wie vor sehr gut. Die Unaufgeregtheit passt zur irischen Landschaft mit dem Meer. Wer das Meer kennt, weiss, dass unter der Oberfläche die Strömungen immens sind, die Kelpwälder ein Labyrinth und die Gefahren überall lauern können. Genauso scheint dies den Protagonistinnen und Protagonisten der Fall zu sein - man weiss darum und redet nicht darüber. Wozu auch? Die grossen und kleinen Katastrophen finden sowieso statt und damit gilt es zu leben. Punkt.
Und noch nigends habe ich auf eine so einfache und treffende Weise über das Altwerden und Alzheimer gelesen: der geistige und körperliche Zerfall eines Menschen und das zähe Festhalten an diesem einen Leben. Schonungslos und gleichzeitig sehr liebevoll.
Die Geschichte umfasst das ganze Menschsein - Geburt oder eben das Angespült werden in einer Welt, die Alltagssorgen und Nöte, das Streiten und sich wieder Versöhnen, die kleinen Freiheiten, die Dummheiten oder Gehässigkeiten, die Menschen sich antun.
Das Meer bildet die Lebensgrundlage, bestimmt die Schicksale - und schert sich einen Deut um die Menschen drumherum. Mir gefällt’s.