Oh, ihr Lieben, ich muss ehrlich zugeben, dass ich mich mit dem Anfang etwas schwergetan habe, darum auch meine etwas spätere Meldung.
An den Schreibstil musste ich mich echt erst gewöhnen, die ersten paar Seiten musste ich 2x lesen, weil ich zwischendurch nicht sicher war, wie ich diese Geschehnisse einzuordnen habe (Realität? Gedanken? Erinnerung? Phantasie?…).
Auch musste ich feststellen, dass es für mich einerseits wegen der Sprache, andererseits aber auch wegen der Thematik kein Text ist, den ich so im Bett vor dem Schlafen noch lesen kann (was hart für mich ist, da dies normalerweise meine tägliche Lese-Routine ist, wenn nicht gerade ein freier Tag in der Hängematte zur Verfügung steht.) Ich empfinde den Text als eher anspruchsvoll zu lesen, entsprechend musste ich mir erst mal tagsüber gewisse Zeitfenster für die Lektüre schaffen, da es definitiv kein Buch, das man einfach mal so zwischendurch liest.
Die Sprache ist sehr bildhaft (was ich eigentlich spannend finde), vor allem zu Beginn war ich mir aber manchmal nicht sicher, wann und wo die Ereignisse einzuordnen sind. Schlau machen musste ich mich teils auch, was die Orte und Begriffe angeht – liegt vielleicht auch an meinem mangelnden Geschichtswissen. Ein Beispiel dazu wäre das mit den «Ritchie Boys» - ich hab’ noch nie von diesem Ausbildungszentrum gehört und musste/wollte dann doch mal recherchieren, ob es das wirklich gegeben hat.
Sehr nahe gingen mir auch gewisse Beschreibungen, v.a. wenn grausame Szenen beschrieben werden. Für mich ist das in dieser Thematik schon eher «Neuland», diese Schilderungen kenne ich v.a. aus Gedichten, nicht aber aus Romanen. Ich hab’ bisher noch nie aus dieser Perspektive über Kriegsereignisse gelesen, ich habe das Gefühl, dieses ganze Geschehen geht mir so noch näher, als wenn ich eine Novelle oder eine Erzählung lese, wo irgendeine «unerhörte Begebenheit» sich einfach zur Kriegszeit abspielt, aber der Fokus der Handlung eigentlich woanders liegt.
Wie auch immer: Ich glaube, ich hab’ jetzt einen etwas besseren Zugang zum Buch gefunden und es gibt schon ein paar Dinge, die mich «gwundrig» gemacht haben und mich entsprechend zum Weiterlesen anspornen.