@Fadrina @Sonnenblume4
In der Literaturwissenschaft spricht man auch gerne vom Western Cannon wobei ich nicht genau wüsste, wie man es auf Deutsch übersetzen würde. Der Western Cannon ist nicht unbedingt mit den Klassikern gleichzustellen, aber weist darauf hin, dass Werke in der westlichen Kultur als unumgänglich betrachtet werden.
Die Definition von einem Klassiker kann dabei etwas breit gefächert ausfallen. Es kann eine Liste von “allbekannten” Werke sein, aber hängt auch von der Meinung des Lesers ab. Unter anderem hat sich Italo Calvino mit dem Thema auseinandergesetzt und darüber ein Essay geschrieben, es gibt andere (klassische) Autoren, die auch darüber geschrieben haben. Ich denke man kann sich darauf einigen, dass ein Klassiker etwa ein Werk ist, welches über mehrere Generationen hinweg (nach Erscheinungsdatum) gelesen wird oder an der renommierten Universitäten in der Literaturwissenschaft als Pflichtlektüre oder als Lektüre des Propädeutikums gilt.
Für mich persönlich gehört John Le Carré zu den modernen Klassikern. Der Autor ist - englischsprachigen Raum - unumgänglich, da Le Carré die Genre der Spionageromane geprägt hat. Man kann sich natürlich darüber streiten, aber es gibt auch nicht wirklich ein Konsens darüber ab welcher “Alter” ein Buch oder ein Lebenswerk zu den Klassikern gehört. 😉