Dies ist ja Spencer Wise‘ erstes Buch. Ich finde es interessant, dass er selbst in einer Schuhfabrik in China gearbeitet hat. Also hat der Protagonist Alex wohl ein bisschen etwas von Spencer mitbekommen.
Zu meinem ersten Eindruck: Das Cover ist durch den Affen auffällig und für mich überraschend, da ich aufgrund des Buchtitels ja eher ein Bild mit Schuhen erwartet hätte. Der Originalbuchtitel „The Emperors of Shoes“ gefällt mir besser als der deutsche Titel, aber ich muss sagen, der deutsche Titel ist auch nicht schlecht.
Nun zu dem ersten Leseabschnitt:
Was will mir der Autor eigentlich sagen? Für mich ist bis jetzt alles ziemlich verwirrend und nichtssagend, die Protagonisten sind farblos. Wenn ich das Gelesene mit dem Klappentext vergleiche, finde ich nicht, dass Alex dem Mann entspricht, der gemäss Klappentext einfach nur Sohn sei. Für mich wäre das einer, der gar nichts arbeitet und sich einfach darauf konzentriert, Geld auszugeben.
Warum ist Alex in China? Er designt offenbar gern Schuhe, aber ob er glücklich ist, unter seinem Vater zu arbeiten? Warum geht er nicht weg?
Zur Sprache: für mich kommt zu viel „Scheisse“ oder „leck mich“ vor. Das mag ich nicht.
Alex wirkt jünger als seine 26 Jahre. Ich war dagegen überrascht, dass Ivy bereits 36 Jahre alt ist. Sie hat offenbar studiert und da stelle ich mir – wie Alex – schon die Frage, warum sie als Fabrikarbeiterin arbeitet. Könnte sie keinen besseren Job finden? Überrascht hat mich auch, dass sie sich auf Alex einlässt und sogar die Initiative ergreift. Das hätte ich nicht von ihr erwartet, schon aufgrund der Hierarchie nicht.
Witzig fand ich, dass es (S. 26) in Honkong einen Schneider gibt, der Massanzüge aufgrund eines Körperabgusses macht. Prima, sitzt dann alles optimal, aber das Gewicht muss dann unbedingt stabil bleiben, sonst war es das.
Der Vater will dem Sohn die Fabrik überschreiben. Warum jetzt? Und warum macht er das im Beisein von anderen Männern? Er hätte ihn doch zumindest vorher fragen können.
Alex muss für seinen Vater einen Botengang mit Bestechungsgeschenken machen. Oh je, mit so einem Vorgehen, das für den Vater und dessen Geschäftspartner offenbar normal ist, hätte ich grösste Mühe.
Warum will Alex Ivy ins Ohr sehen (S. 121)? Das verstehe ich nicht.
Bis jetzt hat mich der Roman leider noch gar nicht gepackt. Ich bin gespannt, ob sich das noch ändert (ich hoffe sehr!).
—
Gruss ans Fehlerteufelchen, S. 48, siebentletzte Zeile: Sargt-räger (falsche Silbentrennung)