Manchmal springen mir Fehler vehement ins Auge - das hat wohl auch damit zu tun, dass ich selbst Texte korrigiere. Ich schreibe aber auch selbst und muss feststellen, dass ich als Autorin geradezu textblind werde, je länger und intensiver ich mit den Texten arbeite. Da ist es notwendig, Zeit verstreichen zu lassen - die man meist nicht hat. Bleibt die Korrektur und das Lektorat. Leider wird in diesem Bereich mit hohem Kosten- und Zeitdruck gearbeitet. Wen wundert es da, wenn grober Patzer nicht bemerkt werden?
In einigen Fällen konnte ich direkt mit den Buchautoren Kontakt aufnehmen und sie über Fehler informieren. Das brachte jeweils einen interessanten Austausch mit sich, zeigte aber auch, wie resistent manche Verlage gegen Korrekturen sind.
Die Sprachen leiden derzeit alle! Nicht nur die deutsche Sprache! Dei englische Sprache wird teilweise grotesk verwendet - aber dieses Phänomen ist nicht neu. Bereits zur Zeit der lateinischen Sprache als lingua franca beklagten versierte Linguisten den Niedergang der Sprache. Und heute, da es unbdingt zum “guten Ton” gehört, möglichst englische Bezeichnungen für etwas zu finden, was man prägnant und treffend in Deutsch hätte ausdrücken können, entwickelt sich ein Sprachenbrei, der Rückchlüsse auf schludriges Denken erlaubt.
Mir tun Fehler, sei es Rechtschreibung, Grammatik und logische Zusammenhänge in den Augen weh. Allerdings packe ich mich auch an der eigenen Nase, wenn ich über Ausdrücke stolpere, die bei uns nicht gebräuchlich sind, im Land, wo das Buch jedoch geschrieben und verlegt wurde, jedoch alltäglich. Was den Estrich betrifft, so ist dieser Ausdruck ebenso bei uns in der Schweiz im Bauwesen als Unterlagsboden bekannt.