Fanny Im zweiten Teil hat sich bestätigt, was sich im ersten Teil anbahnt. Das Bild, das sich von Lila zeichnet, wird immer klarer. Ich glaube, es ist recht realitätsnah. Wenn ich mich selbst zurück erinnere. Vielleicht wird sie mir auch deshalb nicht sympatischer. Etwas erschrocken bin ich über das Gespräch mit ihrer Verlegerin: Ich frage mich, ob Schriftsteller immer so sehr nach dem schreiben, was der Verlag gerne hätte.
Vielleicht mehr als Freundschaft entwickelt sich zwischen Bill und Penelope, was doch sehr sympathisch ist. Da gefällt mir, dass das recht fein beschrieben ist.
Erzählstrang Celie: sehr interessant. Ich frage mich, was hat das arme Mädchen nur verbrochen, das ihre „Freundinnen" so gemein zu ihr sind? Sind es einfach nur Kleinigkeiten oder steckt etwas dahinter von dem man noch nichts weiss. Toll wie sich der chaotische Gene um sie kümmert. Er merkt anscheinend als einziger, dass es ihr nicht gut geht. Das ist sehr schön. Wie Gene am Schluss des zweiten Abschnitts mit Celie spricht und trainiert, finde ich grossartig! Das ist für mich bis jetzt das beste Kapitel im buch.
Das “Date” mit Jensen habe ich mir gewünscht. Das Lila die Nacht mit dem Gärtner umschreibt passend fürs Buch, das sie schreibt, ist so schrecklich. Das kann ich mir jetzt wirklich nicht vorstellen, dass sie das machen würde.
Das Anhimmeln vom Architekten Gabriel finde ich auch etwas schräg. Wie ein Teenager. Schade, dass sie nicht gleich selber merkt, wie sie sich verbiegt. So sehr sie sich stört am Verhalten von Gene, sie ist genau gleich unzuverlässig. Die Kostüme, die sie für die Schulaufführung versprochen hat, kann sie ja sicher nicht aus dem Ärmel zaubern. Da bahnt sich eine Katastrophe an, die aber sicher abgewendet wird, wie auch immer.
Alles in allem die Personen bis zum äussersten überzeichnet, abgesehen von den Kindern.