Fanny
Nun habe auch ich den dritten Teil durch. Meine Gedanken zu deinen Fragen:
Ich ärgere mich ziemlich über Gabriel. Ich finde ihn oberflächlich, unzuverlässig und etwas langweilig. Er scheint sich das so für sich eingerichtet zu haben. Lila erwartet aber viel mehr und ist auch sehr enttäuscht, als sie erfährt, dass sie nicht die einzige ist. Interessant ist, dass sie ihrer “Mitstreiterin” bevor sie erfährt, dass es sich um Gabriel handelt, empfiehlt, den Mann zu verlassen. Ihre eigene (genau gleiche) Situation sieht sie aber nicht oder kann oder will sie nicht sehen.
Lilas Buchprojekt ist wohl zum Scheitern verurteilt. Entweder sie veröffentlicht es und wird ihr gesamtes Umfeld verlieren und sich bestimmt nicht mehr aus dem Haus wagen oder sie begräbt es. Ich verstehe Jensen sehr gut. Lila hat niemanden gefragt, ob sie sie im Buch erwähnen darf - auch ihre Töchter nicht.
Ich habe mal angefangen, ein Buch zu schreiben. Als Mutter eines Kindes mit einer seltenen Krankheit habe ich viel erlebt. Als ich dann an Brustkrebs erkrankte, wollte ich all meine Gedanken niederschreiben. Aber die Zeit fehlte immer wieder. Letztes Jahr habe ich nun entschieden, das bisschen freie Zeit ins Lesen statt ins Schreiben zu investieren 🤓 Wer weiss, vielleicht irgendwann. Der Titel und die ersten Kapitel stehen: Der wie ein Löwe starke.
Ich erlebe ihre Beziehung zu Bill als eng und fürsorglich. Ich denke, sie hat ihn sehr lieb - er ist für sie ihr Vater und ich glaube, er hat seine Rolle sehr gut gemacht. Die Beziehung zu Francesca war wohl noch inniger - ich glaube, sie hat ihre Mutter geliebt! Was sie jetzt erfahren hat, wird diese Beziehung wohl etwas trüben - oder ihr eine neue Sichtweise auf ihre Beziehung zu Dan geben. Die Beziehung zu Gene hingegen ist eher oberflächlich. Er hat wohl das Bild, das sie von ihm hatte, nun noch bestätigt. Sie scheint ihn nicht zu vermissen, als er das Haus verlässt.
Ich fühle mich immer noch mitten im Geschehen. Ich schaue allen in ihren Veränderungsprozessen gerne zu. Bei Lila fiebere ich stark mit und hoffe, dass sie bald etwas selbstsicherer wird und sich überlegt, was SIE wirklich will. Gene ist mir immer sympathischer geworden - und hat jetzt wieder arg Minuspunkte bekommen. Bill ist für mich einer zum gern haben - so wie er ist. Über Gabriel ärgere ich mich wirklich. Wer mir leid tut, ist Jensen. Er ist ein toller Typ und Lila könnte es wohl richtig gut haben mit ihm.
Irgendwie scheint es, als würde das Ende auf der Hand liegen:
Die Kinder und Lila finden einen guten Weg mit Dan und seiner neuen Familie. Bill zieht in sein Haus zurück mit Penelope. Gene wird selbständig und Teil der Familie. Jensen und Lila geniessen das Haus mit dem neuen schönen Garten. Aber bei Jojo Moyes gibt es immer Überraschungen und plötzlich ist alles anders. Mal schauen, ob es hier auch so ist.