Der letzte Teil war richtig gut und hat mich von Anfang bis Ende gefesselt! Zu den Fragen:
- Was war euer erster Gedanke, als ihr die letzte Seite gelesen habt?
Mein erster Gedanke war: «Was? Ist das Buch schon zu Ende? Ich will unbedingt wissen, wie es weitergeht!»
- Diana entdeckt ihre Fähigkeit, in der Zeit zu reisen. Die Entscheidung, in die Vergangenheit zu reisen, ist ein Wendepunkt. Was denkt ihr, symbolisiert diese Entscheidung für Dianas und Matthews Beziehung und ihr Vorhaben?
Ich denke, die Entscheidung, in die Vergangenheit zu reisen, zeigt, dass sich Dianas und Matthews Beziehung nochmals deutlich vertieft hat und sie sich inzwischen stark vertrauen. Beide wissen, dass ein Krieg ausbrechen wird, wenn sie zu ihrer Liebe stehen. Dennoch haben sich die beiden entschlossen, für ihre Liebe zu kämpfen. Auch zeigt die Zeitreise, dass Matthew eigentlich sehr genau weiss, wie gross Dianas magisches Potenzial ist und dass sie nur Zeit braucht, um dieses zu entfalten. Zeitreisen sind nämlich nicht ohne Risiko und Matthew hätte Diana wohl nicht erlaubt, in die Vergangenheit zu reisen, wenn er ihr Potenzial nicht erkannt hätte.
- Sowohl Dianas als auch Matthews Familien spielen in den letzten Kapiteln eine wichtige Rolle. Wie beeinflussen die Bishop- und Clairmont-Familien die Entscheidungen und Handlungen der beiden Hauptfiguren?
Ich finde es sehr schön zu sehen, wie die Familien beider Hauptcharaktere so geschlossen zu ihnen halten. Beide Familien akzeptieren die Liebe zwischen Diana und Matthew und sind sofort bereit, diese gegen die mächtige Kongregation zu verteidigen. Ich glaube, dass Diana und Matthew dadurch auch die nötige Sicherheit und Stärke erhalten, offen zu ihrer ungewöhnlichen Liebe zu stehen.
Leider hatte ich jedoch bis zum Ende des Buches das Gefühl, dass Diana gegenüber ihrer eigenen Familie sehr distanziert auftritt, während sie zu Matthews Familie sofort vollkommenes Vertrauen knüpft. Zum Beispiel möchte sie auf Seite 707 mit Ysabeau telefonieren, als sie sich wünschte «eine mütterliche Stimme» zu hören und das nur, weil Sarah am Morgen «distanziert» gewirkt hatte … Mit Ysabeau hat sie vielleicht einige wenige Stunden zusammen verbracht und schon sieht sie sie als Ersatzmutter an. Ich kann Diana diesbezüglich leider überhaupt nicht verstehen, denn Em und Sarah haben auf mich bisher einen sehr sympathisch und liebevollen Eindruck gemacht.
Ich sehe es so wie @Eja210, dass sich Matthew bisher von niemandem beeinflussen lässt. Er ist der Anführer, der allen sagt, was sie zu tun haben. Seine Mutter, sein Sohn und Miriam würden sich niemals trauen, auch nur einen Pieps gegen seine Befehle zu sagen, ganz egal ob es ihnen passt oder nicht. Ich hatte auch nicht das Gefühl, dass er sich von Sarah oder Em in irgendeiner Art beeinflussen lässt.
- Wenn ihr nun auf den gesamten Roman zurückschaut: Wie hat sich Dianas Charakter bis zum Ende des Buches entwickelt?
Es war ein bisschen ein auf und ab mit ihrem Charakter: Zuerst war sie selbstbewusst, klug und ein starker Charakter. Dann kam Matthew in ihr Leben und sie hat innert kürzester Zeit ihr gesamtes Selbstvertrauen verloren und sich ihm stark unterworfen, was mir in der Seele wehtat. Seit sie nun ihre Magie akzeptiert hat, wird sie zum Glück wieder selbstbewusster. Und in einer Szene rettet sie sogar Matthews Leben und nicht umgekehrt. Ich hoffe, dass Matthew zunehmend erkennen wird, dass er Diana nicht so eifersüchtig beschützen muss und ihre Fähigkeiten und auch ihre Meinung zu schätzen lernt.
In diesem letzten Abschnitt war ich vereinzelt ein wenig entsetzt darüber, wie leichtsinnig und unüberlegt sich Diana verhält, wenn Matthew in Gefahr ist: Auf Seite 692 sagt sie zur Göttin, als sie Matthews retten möchte und diese erklärt, dass seine Rettung einen Preis hat: «Ihr könnt mir alles nehmen – ihr könnt mir jeden nehmen. Aber lasst ihn (Matthew) mir». Ernsthaft? Diana würde das Leben ihrer Tante, von Em oder anderen Menschen, die sie liebt oder lieben wird (z.B. ihre zukünftigen Kinder?), dafür opfern, dass ein Vampir mit vielen Geheimnissen, der seit Jahrhunderten lebt und den sie seit gefühlt zwei Wochen kennt, noch länger lebt? Das würde ich von einem pubertierenden Teenager erwarten, aber nicht von einer klugen Frau mit viel Lebenserfahrung wie Diana. Aber das ist wohl gemeint, wenn man sagt, jemand ist «blind vor Liebe».
- Wie würdet ihr den Roman mit anderen Fantasy-Büchern vergleichen, die ihr gelesen habt?
Ich fand hier vor allem den historischen bzw. wissenschaftlichen Kontext spannend. Das habe ich so bisher noch nie in einem anderen Fantasy-Buch gesehen.
- Die Geschichte wird im zweiten Band “Shadow of Night” fortgesetzt - werdet ihr Diana und Matthews Reise weiterhin folgen? Hat euch der erste Band Lust auf die Folgebände gemacht?
Ich fand das Buch super spannend und habe es sehr gerne gelesen. Ich möchte unbedingt wissen, wie es weitergeht und habe mir auch schon die Folgebände gekauft 😊