zum 2.Teil:
Zora gräbt weiter in Erinnerungen, die sich beinahe endlos verzweigen (ob all diese Nebenplätze später für die Geschichte wichtig sein werden? – ich zweifle), macht sich Gedanken übers Älterwerden, gräbt bei der Wohnungsauflösung ihrer dementen Mutter in Dokumenten und findet Namen und damaligen Wohnort von E.T. Sie fährt hin, ins Glarnerland, trifft Menschen, sucht weiter nach Spuren von E.T., vorerst ohne Erfolg. Im Kaffeehaus dann Gedanken über Schuld und Sühne, wie man damit umgehen kann, was sie mit einem macht. Die Frage wieder, wie Menschen, die einen Tod verantworten, damit fertig werden, ob Verdrängen die einzige Möglichkeit ist.
Der zweite Teil geht ähnlich weiter wie der erste, das Mosaik wird erweitert, wenig vertieft; vor allem wird klar, wie ambivalent Zora bei der Suche ist: will sie diesen E.T. wirklich finden, und was, wenn sie ihn findet, vielleicht sogar ihm gegenübersteht? Mir scheint ihr Schreiben eigenartig distanziert, vermutlich blockiert sie die Vaterlosigkeit mehr als sie wahrhaben will. All diese Exkurse spiegeln auch ein jahrelanges Suchen, eine grosse Ungewissheit, ein Leiden und letztlich eine Sehnsucht, zu verstehen, was der Unfalltod des Vaters in und mit ihrem Leben bewirkt hat. Und so bleibt die Frage, was wird sein, wenn sie diesem E.T. wirklich gegenüberstehen sollte, und dann vielleicht durch die Gefühle, Wut, Trauer, Schmerz überschwemmt wird? Wenn sie erkennt, dass es ihr eigenes Leben ist, das einiges verpasst hat? (Ich habe bewusst noch nicht weiter gelesen, vielleicht habe ich mich hier in Vermutungen etwas verstiegen?)