Schmoekerhuhn Ich hab mich soweit möglich an den Leseplan gehalten und jetzt den zweiten Teil auch fertig gelesen. :-)
Ich weiss nicht recht, wie ich zum Schreibstil stehen soll. Einerseits ist er sehr durchdacht und soll meines Erachtens die lesende Person soweit lenken, sich in die Erzählperson hineinzudenken und zum „Höhepunkt“ des Buches, (vielleicht) dem Gegenüberstehen mit E.T.. Andererseits nimmt es mir persönlich beim Leseerlebnis die Luft raus und wirkt, oberflächlich gesehen, eher gegenteilig und unterbricht den Lesefluss. Ist das jetzt Absicht, damit ich durch die konstanten Schreibstilwechseln auch gezwungen bin, einen Schritt zurückzustehen und mich bewusst mit den Themen und den Berührungspunkten in meiner persönlichen Biografie auseinanderzusetzen?
Meinen Vater habe ich ebenfalls relativ früh verloren, zwar an Krebs und nicht durch einen verheerenden Unfall. Auch mich hat das über viele Jahre hinweg begleitet und in meiner Persönlichkeit und meinem Charakter plus meine Gedankenwelt geprägt, tut es noch heute, jedoch nicht mehr so heftig (denke ich zumindest). Ich wäre heute nicht die Person, die ich bin - dieser Überzeugung bin ich jedenfalls - wenn dieser frühe Verlust nicht gewesen wäre. Dies nur eine Bemerkung am Rande, weshalb ich zwiegespalten bin bezüglich der Gedanken- und Schreibstilsprünge. Eben, irgendwie kann ich es nachvollziehen und irgendwie störe ich mich daran.
Auch beschäftigt mich die Frage nach dem Titel: Bezieht sich „Seinetwegen“ nun auf E.T. Und das, was er ihr „genommen“ hat - oder auf ihren Vater, der durch sein Fehlen eine Art Dominospiel ausgelöst hat (ihre Unfähigkeit, sich zu binden bzw. Auf eine gesunde Beziehung einlassen zu können z.B.)? Da ich das Buch noch nicht fertiggelesen habe, weiss ich nicht, ob sie den richtigen E.T. Oder seine Nachkommen noch finden und treffen wird oder nicht. Für mich steht jedoch fest, dass es für sie kaum etwas daran ändern wird, dass die Vaterfigur gefehlt hat und dennoch omnipräsent war und die Schuldfrage nicht wirklich gelöst werden kann. Wenn sie E.T. Findet und dieser seine Schuld am Unfall (nicht zwingend an den Folgen des Unfalls - also am Tod einer Person) eingesteht oder nicht, ob er sich entschuldigt oder nicht, ob er sein Leben lang die Schuld mit sich getragen hat oder nicht… Das wird ihr schlussendlich keine Erlösung bescheren und den nie kennengelernten und nie erlebten Vater nicht zurückbringen.
Das mal meine heutigen Gedanken zum Ganzen. :-)