Als erstes ist mir wie @PhilBuecher auch das ständige Wiederkehren des Vogels aufgefallen. Ich hatte mir zum Glück beim Durchlesen bereits die Stellen gemerkt. Ich habe dann jewels etwas zu den Vöglen recherchiert und teile euch hier mal meine Befunde, ohne meine eigene Interpretation. Nur soviel: Ich finde, passender könnte man nicht mit Symbolen arbeiten……
Rotkelchen, S.19 Geburt/Mutter, S. 43 Alice
Das Rotkehlchen symbolisiert Neuanfang und Leben und wird von vielen als Zeichen des Glücks angesehen. Bote für die Sprache des Herzens.
Krähe um S. 97 herum, Tochter
Bei den Griechen und Römern galt der Rabe als Symbol der Untreue, des Verrates und ganz allgemein als Unglücksvogel. In der nordischen Mythologie war er der Leichenvogel.
Schwalbe, S.107 Amerika
Die Schwalbe steht für Freiheit und Leichtigkeit. Krafttier für Veränderung, Anpassungsfähigkeit und Unbeschwertheit.
Amsel, S.125 William
charakteristischer, fröhlicher Gesang sorgt stets für gute Laune. Seelengefährter, Krafttier, Wegbegleiter.
Zu deinen konkreten Fragen @Anna_Apfelbaum:
-Was sind eure Gedanken zu der (am Ende sprachlosen) Protagonistin und ihrem Schicksal?
Stumm sein-eine Art mit dem Trauma umzugehen. Anderseits verständlich, dass der Körper, geschwächt durch so starken Hunger, die verbleibenden Kräfte schont-wieso nicht stumm sein?
Passend zum Titel und meinem Eindruck, dass Vögel und ihr Gesang das Buch begleiten werden, muss vielleicht Honora ihre “Stimme” erst finden? Spätestens in Amerika, wie wir lesen konnten, spricht sie auf jeden Fall wieder. Ich lasse mich überraschen, “wie” sie “singen” wird…
-Gab es Stellen, die euch besonders berührt oder abgestossen haben?
Obwohl ich finde, dass man früh erahnen kann, was passieren wird (kein Getreide, Schwangerschaft, Hungertod vieler Menschen), fand ich die Schilderungen trotzdem sehr zerreissend und lassen einen mitfühlen und erahnen, dass Honora unglaublich viel Leid und Kummer durchmachen musste. Vor allem die Passage um die Geburt herum fand ich sehe berührend.
Ich fand auch einige Stellen/Zitate berührend. Besipielsweise:
“Sagte man nichts, wenn andere es erwarten, sprachen sie selbst um die Leere zu füllen. Je weniger man sprach, umso mehr sprachen die anderen…..”
“Geschichten waren nur dann real, wenn sie erzählt wurden.”
Ich freue mich auf den nächsten Teil und bin gespannt, wie ihre weitere Reise verläuft….