Fanny
In der zweiten Hälfte des Buches bleibt Holly Golightly im Kern dieselbe Figur, die wir am Anfang kennengelernt haben – frei und unabhängig. Allerdings lernen wir mehr über ihre verletzliche Seite. Wir merken, dass Holly, hinter ihrem fröhlichen und unbeschwerten Auftreten, oft unsicher ist und sich nach einem sicheren Ort sehnt. Das Symbol dafür ist „Tiffany’s“, ein Laden, der für sie Ruhe und Stabilität bedeutet. Je chaotischer ihr Leben wird, desto mehr wünscht sie sich, dort Frieden zu finden.
Die Männer in ihrem Leben, wie José und Doc Golightly, spielen eine große Rolle. Sie bieten Holly Sicherheit und Liebe an, aber sie will diese Bindungen nicht. José repräsentiert ein konventionelles Leben, das sie aber nicht führen möchte. Doc erinnert sie an ihre Vergangenheit, die sie versucht zu vergessen. Beide Beziehungen scheitern, weil Holly sich nicht festlegen will und ihre Freiheit über alles stellt.
Der Erzähler scheint mehr als nur Freundschaft für Holly zu empfinden, aber seine Gefühle bleiben unerwidert. Holly lässt niemanden zu nah an sich heran, weil sie sich davor fürchtet, ihre Unabhängigkeit zu verlieren. Deshalb bleibt ihre Beziehung zum Erzähler unerfüllt.
Wer den Film mit Audrey Hepburn gesehen hat, kennt Holly Golightly als eine glamouröse und ikonische Figur. Im Buch ist sie jedoch etwas komplizierter und weniger perfekt. Der Film zeigt sie romantischer, aber auch er hat dazu beigetragen, Holly zu einer Kultfigur zu machen. Besonders das Bild von Hepburn im schwarzen Kleid mit Zigarette ist weltberühmt.
"Vielen Dank, dass ich die Gelegenheit hatte, meine Gedanken mit euch zu teilen – ich freue mich schon auf die weiteren Diskussionen im BookCircle! 😊