Ich habe das Buch Mitte Mai fertiggelesen. Ich konnte einfach nicht stoppen. Denn: Ja, es passiert eigentlich nicht so viel im Buch, und doch unfassbar viel. Die Beziehung zwischen Liss und Sally hat sich unglaublich schnell und tief entwickelt. Ich fand es sehr berührend, dass die beiden Frauen nach nur so kurzer Zeit so eng miteinander waren. Sie sind sogar so eng miteinander, dass sie ohne einander gar nicht mehr auskommen. Das hat die Zeit nach dem Weggang von Sally extrem gezeigt. Sowohl Sally als auch Liss haben nicht ohne einander sein können.
Auch hat es mich sehr berührt, wie Sally erwachsen geworden ist und sich so hingebungsvoll und liebevoll um Liss gekümmert hat. Sie hat in diesem Buch eine enorme Entwicklung durchgemacht. Und auch Liss, welche soo lange an ihrem Schicksal zu beissen gehabt hat, hat sich zu einer fröhlicheren Person gemausert. Der Schluss hat mir sehr gut gefallen. Auch, dass noch alles offen ist und man sich selber vorstellen kann, wie Peter auf die Briefe reagiert (ich hoffe sehr, dass da ein Treffen stattfindet).
Die Sprache ist… einfach… wunderbar. In den Szenen, in den Sally Liss gesucht hat, war sie so temporeich und schnell, dass ich selber auch schneller gelesen habe. Und ich musste ehrlicherweise sagen, dass ich diese Szenen sehr gerne in einer Lesung gehört hätte. Es hat mich ein kleines bisschen an 22 Bahnen von Caro Wahl erinnert. Auch sie hat die Sprache so künstlerisch und atemlos einzusetzen gewusst.
Ein grossartiges Buch! Vielen Dank, dass ich das mit euch lesen durfte und mich mit euch austauschen durfte! Es hat grossen Spass gemacht.