DrQuinzel Das Buch liest sich trotz der schweren Geschichte sehr flüssig (hat evt. auch mit dem Layout zu tun?) 😊 Die Mischung aus Fiktion und wahrer Begebenheit gefällt mir sehr zu lesen: Etwas lernen und dabei ist es doch nicht so trocken. Gleichzeitig mag ich bei solchen Büchern, wenn darin klar gekennzeichnet ist, was wahr / was Fiktion ist, um zu wissen, was nun tatsächlich so war 😊
Das Buch lese ich total “unbedarft”, mit dieser Geschichte habe ich mich tatsächlich noch gar nicht auseinandergesetzt. Bisher habe ich die Tagebücher der Anne Frank gelesen und war im Anne Frank Haus. Das liegt aber einige Jahre zurück.
Die Geschichte aus der Freundschaft dreier Mädchen finde ich richtig schön und auch, dass in der Freundschaft keine Rivalität wie sonst so oft vorkommt (zumindest bisher). Zudem fand ich spannend zu lesen, wie sich die Dynamik ändert: Von Hannie, die durch zwei selbstbewusste Mädchen aufgenommen und ein Stück weit gerettet wird auf ihrem Weg, eine junge Frau zu werden, zu Hannie, die ihre Schwestern retten will.
In den ersten 100 Seiten fand ich die Geschichte packend aufgrund des Inhalts, persönlich mag ich Wortspiele oder schöne Sätze. Aufgrund der ernsten Geschichte funktioniert es für mich aber auch ohne. Ab Seite 100 gab es dann doch ein paar, die ich angestrichen habe:
S 103: “Es gibt nur eins, was du tun kannst.” […] “Sei mutig.”
S. 104: “Sei gut. Tu Gutes. Sei mutig.” - Habe den Eindruck, dass Mädchen oft gesagt wird “Sei gut. Tu Gutes. Sei brav.” Mir gefällt richtig, dass hier das Mutigsein hervorgehoben wird. Gut sein ist eben nicht immer brav sein, ganz im Gegenteil, in dieser Zeit führte “brav sein” dazu, Schreckliches zu unterstützen.
S. 121: “Die Kugel ist durch die Kirche.”
S131: “Aber an diesem Tag entdeckte ich die Macht des Aufgebens. Man tut es einmal und weiss es für immer. Jemand, der aufgibt, der einer Sache ein Ende setzt, ist gefährlich, denn er kennt ein Geheimnis: Es ist immer möglich, neu anzufangen.”
Nun bin ich gespannt, wie das Buch weitergeht.