Fanny war leider krank, bin deshalb ein bisschen im Rückstand. Hier meine Gedanken:
Bis jetzt schliesse ich mich Team “eher holprig zu lesen” an. Zu Beginn empfand ich den Schreibstil als frisch und locker. Die Autorin nutzt die alltagsnahe Sprache, um so von Anfang an eine Verbindun zu uns Lesern aufzubauen (was ihr auch gelungen ist). Aber da ich June als neidische, verbitterte und auch sehr traurige/unzufriedene Person wahrnehme, leidet der Lesefluss. Ich frage mich schon seit den ersten paar Seiten, ob dieser Neid in stalking umgeschlagen ist/in evtl. Rüvckblenden noch umschlägt (sie kennt sehr viele Details auswendig und hat alle möglichen Artikel etc. X-mal gelesen). Besonders, als sie bei der Lesung Athenas Lippenstiftfarbe benennen konnte, haben in mir sämltiche Alarmglocken geläutet.
Zu Athena habe sich seit Beginn einige offene Fragen.. wie sehr hat der Druck, sofort berühmt geworden zu sein, auf ihr gelastet? Wie stark war ihr Wunsch, “normal” zu sein/ein unauffälligeres Leben zu leben? Was erfahren wir noch alles, was unser Eindruck von ihr wieder und wieder ändert? Sie schien mir sehr melancholisch, so wie sie beschrieben wurde.
Dass June das Manuskript gestohlen hat und ihr Verhalten konstant rechtfertigt, macht mich wütend. Sie nutzt Argumente, welche sie selbst nicht ganz vertritt. Ich finde, das merkt man an der Art und Weise, wie sie von uns Lesern durch direkte Ansprache immer wieder Zuspruch einfordert. Zudem sehe ich ihren Charakter seit dem Erfolg alIch personifizierte Doppelmoral. Zuvor hat sie solches Verhalten verurteilt. Selbst berühmt, beschreibt sie ihr Handeln als notwendig und nachvollziehbar (immer mit der mitschwingenden Frage “oder, lieber Leser?”). Ich hoffe, dass sie zu sich selbst finden kann und sich nicht noch mehr in ihrem Wunsch, berühmt und beliebt zu sein, verliert.
Die Autorin hat die Gratwanderung des Ruhms/des sich “ein anderes Leben zu eigen machen” und das damit verbundene unangenehme Gefühl super umgesetzt, indem sie das Cover so gestaltet hat, wie sie es tat 🙂 besonders nachdenklich hat mich gemacht, dass Athenas Name in Druckbuchstaben steht, Junes aber mehr wie Handschrift wirkt. Impulsiv, unsicher und auch irgendwie traurig und unfertig. Obwohl ich sie (noch) nicht mag, fühle ich mit ihr. Das Gefühl, ungesehen zu sein, erleben viele Menschen. Und auch der Vergleich zwischen uns erleben wir alle immer wieder in der Gesellschaft.
Bzgl. Der kulturellen Themen bin ich gespannt, welche Wellen an Emotionen und/oder Kritik oder Lob ihre Leser/Fans zurückschlagen.
Ich bin gespannt auf den 2. Abschnitt und die Entwicklung der Charaktere ☺️