LaTisha
In diesem Kapitel die Überraschung: Trey hat auch LaTisha, Caroles ehemalige Freundin, vergewaltigt und sie geschwängert. Und er kommt damit davon, weil Frauen so sozialisiert werden, dass sie sich die Schuld geben, sich schämen und schweigen. Und sich in Selbstzweifeln suhlen, sich fragen, ob sie nicht etwas falsch gemacht haben, vielleicht nicht zu deutlich waren oder unklar. (237ff.). LaTisha, Rebellin in der Jugend, aber auf eine Art, die ihr ganzen Leben geprägt hat. Drei Kinder mit drei verschiedenen Typen, mehrere Kerle dazwischen, die sie mit einer Ausnahme stets verarschen. Und sie fällt immer und immer wieder in dasselbe Muster rein. Warum? Der Vater kein bisschen besser, und von allen Seiten die Aussage “Das sind keine schlechten Männer, nur schwache”. Als wären sie Riesenbabys, unfähig, Verantwortung für ihre Taten zu übernehmen - à la “boys will be boys”. Das ärgert. Aber auch LaTisha steht wieder auf und macht das Beste aus der Situation, in der sie in ihrem Supermarkt-Job (meistens) das Beste gibt.
In diesem Kapitel wird ganz zum Schluss auch das Thema “fehlende Vaterfigur” aufgegriffen. Ihr jüngster Sohn Jordan scheint langsam aber sicher auf die schiefe Bahn zu geraten. Als er den zurückgekehrten Grossvater zum ersten Mal sieht, hat er eine sofortige Connection mit ihm und LaTisha sieht in ihrem Daddy den Mann, der ihren Sohn retten kann. Ernsthaft: Braucht es wirklich eine Vaterfigur? Hier ziehen drei Frauen drei Kinder gross, die in ihrem Umfeld ganz sicher Männer haben, an welchen sie sich orientieren können.