Ich bin jetzt auch mit dem ersten Teil durch. Es ist interessant zu erfahren, was die Beweggründe des Autors sind, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen, stimme aber @Konstantin zu, dass es mitunter etwas in Selbstdarstellung abdriftet.
Gut finde ich, dass Attia am Anfang den Unterschied Lifespan/Healthspan, also Lebenszeit insgesamt und die Lebensspanne, die man gesund verbringt, aufnimmt. Auch seine Ansicht, dass mehr Arbeit in Prophylaxe und Diagnostik gesteckt werden sollte als nur in die Therapie, wenn die Krankheit bereits da ist bzw. es vielleicht schon zu spät ist, leuchtet ein.
Das momentane Problem in der Forschung ist, dass Altern nicht als Krankheit definiert ist und es dazu deshalb auch praktisch keine klinischen Studien für solche generellen Interventionen gibt. Vielleicht kommt er später darauf noch zu sprechen. Seit Jahren geplant ist die TAME Studie, bei der 6 Jahre lang der Effekt von Metformin, einem Diabetesmedikament, auf die Entwicklung oder das Fortschreiten von altersbedingten Krankheiten (den “Apokalyptischen Reitern”) an über 3000 Personen getestet werden soll. Diese kann wegen der Definition, dass Altern keine Krankheit ist (und aus Geldmangel) leider nicht starten. So ist die Forschung momentan auf die Beobachtung von über Hundertjährigen und der Korrelation verschiedener Faktoren angewiesen, wobei es immer schwierig ist, eine Kausalität festzustellen, wie er gut erklärt hat.
Generell hat er in der kurzen Medizingeschichte die Probleme verständlich und unterhaltsam aufgezeigt, nun bin ich gespannt auf seine Lösungsvorschläge.