Nun also zum zweiten Abschnitt: 85-191
Warum die einen mit 100 noch fit sind und andere schon mit 60 Mühe haben, ist ein grosses Rätsel. Offenbar haben die 100jährigen einen genetischen Vorsprung. Gelingt es nun «gewöhnlich Sterblichen» diese Differenz aufzuholen durch gesunde Lebensweise? Ein erster Ansatz ist das metabolische Syndrom, wo aufgezeigt wird, dass Überfluss sicher nicht gesund ist für Fett- und Zuckerstoffwechsel. Allerdings gibt es auch hier wieder Unterschiede: es gibt Übergewichtige mit einem gesunden Stoffwechsel und dünne, die trotzdem Probleme haben mit dem Fettstoffwechsel. All das beeinflusst natürlich Herz und Gefässe, die sehr schnell in Mitleidenschaft gezogen werden. Auch hier stellt sich die Frage: was kann man tun, vorbeugen, was kann man sich Gutes tun und Schadendes unterlassen, dass es gar nicht zum Ausbruch von apokalyptischen Reitern kommt?
Auch in diesen Kapiteln erzählt Attia manchmal etwas weitschweifig und nennt viele amerikanische «Helden», die zumindest mir nichts sagen und sicher dazu dienen, die Glaubwürdigkeit zu untermauern.
Eine grosse Bedeutung kommt dem Cholesterin respektive den Lipoproteinen zu, die dieses in den Adern transportieren, da hier die Ursachen von Plaquebildung und Atherosklerose liegen. Die gut verständlichen Erklärungen und Argumente untermauern die Forderung nach sehr früher Prävention, da die schädlichen Prozesse und Ablagerungen sich über Jahrzehnte hin aufbauen. Medizin 3.0 denkt also in sehr langen Zeiträumen, um primäre Prozesse der Krankheitsentstehung zu unterbinden.
Sehr detailliert wird dann die Wirkungsweise der Statine und anderer Lipidsenker erklärt und zu deren früher Anwendung geraten.
Wie schon gesagt: interessant, informativ, weitschweifig und manchmal etwas zu storytelling.