Stellamara Ich habe mittlerweile auch den gesamten ersten Teil gelesen. Und bin immer noch begeistert. Die Autorin malt Gedankenbilder wie beim Treffen zwischen Nancy und Florrie, die ihresgleichen suchen! Interessant ist auch, dass Florrie und Stanhope unabhängig von einander die gleichen Überlegungen zu Renatas Tod entwickeln.
Mit einem offenen Schnürsenkel kann man sehr gut zu Tode stürzen, wenn zudem kantige Denkmäler oder ähnliches in der Nähe sind. Ganz grosse Frage: wie kann man unbemerkt einen solchen offenen Schnürsenkel verursachen??? Den der Träger des betreffenden Schuhs, Arthur, nicht bemerkt. Ausserdem, wie kann man eine, auch wenn sie zierlich und schlank ist, Person durch so ein kleines Fenszter “schubsen”?! Renata wird sich doch gewehrt haben? Oder nicht? Und warum nicht? Warum ist der Zugang über die Treppe zu Renatas Wohnung mit einem Code gesichert?
Renata scheint nach Stanhopes Schilderungen ihrer Wohnung doch eine sehr vielseitig belesene Person zu sein, kulturell interssiert - so ganz anders, als die Bewohner des Seniorenheims sich das vorgestellt haben. Was hat sie für einen persönlichen Hintergrund? Warum sollte ihr jemand nach dem Leben trachten? Und was hat es mit den billets doux auf sich? Da muss es doch mehr als einen Mann in Renatas Leben gegeben haben, wenn nicht der Verfasser der teils verzweifelten Briefe ihr Freund ist.
A propos, billets doux, fällt Euch auf, dass die Autorin sehr gerne französische Wortbegriffe verwendet? Ich weiss, dass die franzüsische Sprache an englischen Privatschulen intensiv unterrichtet wird, aber ich habe schon lange nicht mehr so viele französische Ausdrücke in einem englischen Buch gelesen. Das kenne ich aus Werken des 19. und Beginn des 20. Jahrhunderts… Zu Florrie passt dies natürlich genau, da sie in Frankreich und der Schweiz gelebt hat. Und zeichnet für mich auch ihre persönliche Art aus - ich verbinde damit ein Lebensgefühl, welches ich selbst leben durfte, dieses savoir vivre.