Ich liebe den Schreibstil von Susie Yang sehr. Die Geschichte ist gut aufgebaut, die Sprache klar und leicht lesbar, die Beschreibungen anschaulich. Die Schriftstellerin schafft mit wenig treffenden Worten, ein Bild der verschiedenen Charaktere zu entwerfen.
Sehr interessant fand ich die Kapitel, welche in und von China handelten. Sie geben einen kleinen Einblick in eine uns fremde Kultur und Denkweise. Zugleich wird fein vermittelt, dass nicht alle Unterschiede mit “typisch chinesisch” abgetan werden können. Ganz deutlich wird das beim Erziehungsstil, überall gibt es liebevolle, wie auch Erziehung mit Schlägen.
Ich mag die Charaktere. Die Personen sind so beschrieben, dass man sich gut in sie hineinfühlen kann. Der Lebenslauf von Mei-Fong ist interessant und es erstaunt nicht, dass sie Isy gewisse “Fähigkeiten” beibringt. Auch von den Eltern und von Roux kann man sich gut ein Bild machen, einzig Gideon und seine Schwester sind mir noch fremd.
Isy hat sich von einem aufmüpfigen Kind, das sich ständig benachteiligt fühlte, zu einer selbständigen Frau entwickelt. Ich bin gespannt, wie sie sich in der Gruppe reicher, verwöhnter Menschen zurechtfindet und was sie alles anstellt um dazu zu gehören.
Betreffend Lügen: Bisher sind mir erst Flunkereien aufgefallen, sowie die Lüge über das erste Mal bei Roux. Auf englisch heisst das Buch White Lies, also Notlügen. Nimmt mich Wunder, ob es bei Notlügen bleibt!