• Feedback
  • Welche Buchfigur oder Bücherwelt würdet ihr gerne kennenlernen?

Liebe Leseratten und Bücherwürmer

Kürzlich habe ich Mary E. Garners Fantasy-Trilogie „Das Buch der gelöschten Wörter“ gelesen - oder eher verschlungen 😄. Die Idee der Autorin finde ich grossartig: Man kann in ein beliebiges Buch reisen, die Figuren und ihre Welt kennenlernen. Ich habe mir natürlich überlegt, in welche Geschichte ich würde eintauchen wollen. Mein 10-jähriges Ich würde zu Hanni&Nanni reisen, um mit den beiden Schwestern die tollen Abenteuer im Internat zu erleben. Mein heutiges Ich würde bei „Miss Maxwells kurioses Zeitarchiv“ vorbeischauen. Dort würde ich mir einen Pod schnappen und mich ins Bern von 1823 portieren lassen, um zu erleben, wie meine Heimat ohne Autos, Parkplätze und lärmige Bierhübeli-Besucher am Samstagabend ausgesehen hat.

Und ihr - welche Bücherwelt oder Figur würdet ihr kennenlernen wollen?

    Sheherazade Wenn ich mein inneres Kind frage, dann wären es wohl Abstecher in diverse Astrid Lindgren Bücher: mit den Brüdern Löwenherz oder Mio kämpfen, Ferien auf Saltkrokan verbringen, mit Ronja und Birk durch den Wald vagabundieren, mit Pippi Langstrumpf Abenteuer erleben. Aber auch die Bekanntschaft mit einem Bären mit sehr geringem Verstand (Winnie Pooh) im Hundertmorgenwald oder Lotte und Louise aus das doppelte Lottchen oder Doktor Doolittle wäre spannend.

    Dann würde ich gerne bei den Wesley’s (mit Molly und den Zwillingen) herumhängen und durch Hogwarts streifen (Harry Potter Bücher) . Ankh Morpork besuchen, am liebsten mit dem Hauptmann Karotte, die unsichtbare Universität mit dem Bibliothekar anschauen und mit den drei Hexen die weitere Scheibenwelt erkunden (Scheibenwelt Romane von Terry Pratchett). Dann wäre da noch das Wolfsrudel von Nalini Singh, das Dörfchen Lovers Knot von den Christina Jones Büchern, die Familie Donovan aus den Nora Roberts Büchern…

    So wie es aussieht wäre ich die nächsten Jahre unterwegs ☺️. Aber sehr spannende Frage von dir.

      Kennenlernen würde ich wohl im Moment am Liebsten meinen Namensvetter Peter Grant (seines Zeichens Polizist in der magischen Polizeidienststelle “The Folly”) aus den Büchern “Die Flüsse von London” von Ben Aaranovitch und natürlich die jungen Damen, die als Lebendgewordene Flüsse durch London wandern.

      Oder natürlich die magische Welt rund um Harry Potter, aber nicht als Muggle, denn dann würde ich wahrscheinlich gar nichts erkennen…

        Stellamara Über die Scheibenwelt-Romane habe ich schon einiges gelesen, aber zur Lektüre konnte ich mich bis jetzt nicht überwinden. Ich habe keine Ahnung, was mich zurück hält. Mal schauen, ob die Bibliothek ein Exemplar bereit hält. Muss man sie einer bestimmten Reihenfolge lesen?

        Pschmidi Von „Die Flüsse von London“ habe ich noch nicht gehört, aber es klingt vielversprechend - danke für den Tipp!

          Als Kind haben mich die Bücher von Michael Ende fasziniert. Vor allem die “Unendliche Geschichte” und “Der satansarchäolügenialkohöllische Wunschpunsch” habe ich geliebt.

          Heute würde ich Chloe bei ihrem ungewollten Körpertausch ins alte Ägypten folgen und auf ihren Abenteuern quer durch die Zeiten begleiten. Die Buchreie von Suzanne Frank hat keinen einheitlichen Titel, aber die ungewollt Zeitreisende Chloe macht mehrmals eine Körpertausch und landet jeweils an einen anderen Ort in einer anderen Zeit.

          Auch die magische Welt vom Hexer Geralt wäre sicher einen Besuch wert. Wer einmal mit diesen B¨üchern anfängt kann nicht mehr aufhören, aber das Geheimnis warum alle Pferde, und davon gibt es mehrere in unterschiedlichen Farben und Geschlecht, von Geralt “Plötze” heissen wird nicht aufgelöst.

          Mit Sonea entdecken, dass sie Magie beherrscht ohne es vorher zu wissen wäre auch interessant. Die Versuche es selber unter Kontrolle zu bringen scheitern und als sie versehentlich mehrere Häuser in die Luft sprengt wird sie von den Magiern entdeckt und gefangen genommen. Dann geht es erst richtig los… Die Vorgeschichte mit Tessia ist aber genau so spannend…

            Sheherazade Heute: …ich reise eigentlich in jeder Geschichte mit 😊 - denn wenn ich lese, läuft da immer auch ein innerer Film, der auf eine imaginäre Leinwand proijziert, was grad geschieht - und so bin ich stets ein wenig Teil der Geschichte - wenngleich eher aus der Distanz (…was mitunter von Vorteil ist 🤪!)

            Aus Kindertagen: Spontan fällt mir am ehesten ‘Momo’ ein - das Buch habe ich geliebt und mehrfach gelesen, auch Pippi Langstrumpf oder Michel von Lönneberga - aber da war es dann eher ‘der Wunsch zu sein wie’…

            Mag es am Alter liegen? - Als Kind wirklich in die Figur schlüpfen - und als Erwachsene*R eher distanziert beobachten? Was denkst Du und wie ist es bei Dir?

              Also ich reise auch bei jeder Geschichte mit ins Buch. Als Kind habe ich die fünf Freunde und die Drei ??? sehr geliebt. Da wäre ich gern mal mit unterwegs gewesen. Ich wollte immer so sein wie George, bin es vielleicht sogar… MIt Ronja und Birk Abenteuer erleben wäre sich auch grossartig gewesen oder an der Seite von den Gebrüdern Löwenherz zu kämpfen. In meiner Phantasie habe ich dies immer getan, aber mal richtig in diese Welt eintauchen, wäre super. Auch hätte ich gern die Schatzinsel leibhaftig erkundigt, statt nur im Buch.

              Mein heutiges Ich wäre gern in der Welt von “Die Frau des Zeitreisenden”.

                Sheherazade Als kleines Kind - ich glaube, Kater Mikesch. Es war eins meiner ersten Bücher, so im Kindergartenalter. Später vielleicht Tom Sawyer.

                Jetzt - da bin ich vollkommen ratlos. Ich lebe praktisch mit jedem Buch mit.

                Eine sehr interessante Frage. Vielleicht kann ich sie im Hinterkopf behalten.

                Zauberin Die unendlich Geschichte habe ich mehrmals gelesen. Leider habe ich nicht mehr viele Erinnerungen, nur das „Nichts“ habe ich noch im Kopf. Ich fand das als Kind ziemlich unheimlich 😱.

                • Zauberin hat auf diesen Beitrag geantwortet.

                  Schoma Dein Gedanke, dass Kinder anders lesen als Erwachsene, ist interessant. Kindern fällt es wohl leichter, sich ohne wenn und aber den Fantasien hinzugeben. Heute lese ich eher kritisch und hinterfrage auch gerne.

                    Sheherazade Das “Nichts” ist wirklich gruselig. Mir gefällt bis heute “Fuchur” der Glücksdrache mit seinen Perlmuttfarbigen Schuppen die glänzen. Auch der Indianerjunge “Atreju” ist cool und immer so mutig. Ich durfte mit meinen Grosseltern in den 90ern den Film im Kino schauen und bin bis heute masslos enttäuscht weil all die genauen Beschreibungen nur wenig bis gar nicht beachtet wurden. “Fuchur” ist zu einem zotteligen, zu lang geratenen Hund mutiert und das macht irgendwie alles kaputt. Ich muss das Buch wieder kaufen.

                      Sheherazade Weisst Du, manchmal habe ich das Gefühl, dass Erziehung und Gesellschaft die Fantasie auslöschen, die Welt entzaubern - so dass man nüchtern einen Stein nur noch als Stein sieht… Dabei haben wir doch alle als Kinder in einer Welt voller Geschichten und Geheimnisse gelebt! - …und wenn man kleinen Kindern zuschaut, wie sie sich nach einem Schnäggli bücken, ein Blüemli abreissen - und dabei an einer ganz anderen Welt angekoppelt sind… - Vielleicht sind wir heutzutage so viel virtuell unterwegs, weil uns die Fantasie abhanden kam - und wir die Vollständigkeit suchen? ………

                        Sheherazade ganz klar „Pippi Langstrumpf“! Ich wollte diese Freiheiten und das Selbstbewusstsein von diesem quirligen Mädchen haben. Ich habe sie beneidet😊

                          Schoma Ja, wir sind heute definitiv zu viel digital unterwegs, aber wie bei allem gilt es hier das richtige Mass zu finden. So schnell geht die Fantasie aber nicht verloren, denn auch aus der digitalen Welt lassen sich fantastische Geschichte zaubern und vor allem unbekannte Bücher entdecken. Meine Tochter hat auf diesem Weg die Manga’s für sich entdeckt und sammelt die wie verrückt. Eine dieser Geschichten ist noch nicht fertig und teilweise erst auf japanisch erhältlich. Gleichzeitig gibt es aber jeden Monat ein Kapitel auf englisch das online heraus gegeben wird. Es ist so ähnlich zum lesen wie ein E-Book. Das letzte Kapitel ist gestern heraus gekommen und der Termin für das nächste im Kalender eingetragen. Die Lösung, die sich der Verlag hier ausgedacht hat finde ich super.

                            Zauberin Weisst Du, Zauberin, ich habe nicht gemeint, dass die digitale/virtuelle Welt die Fantasie per se kaputt macht, sondern eher, dass wir die verloren gegangene oder abhanden gekommene Fantasie dort suchen… Als ich Kind war, gab’s diese Möglichkeit ja nicht. Da haben wir die Welten im Innern geschaffen - und im Aussen gefunden… Die Technik übernimmt heute oft die Imagination… und manchmal kurbelt sie sie auch an… Es ist, wie Du’s schreibst, das Mass macht es aus. Ob analog oder digital - man kann sich in der Fantasie ja auch verlieren…

                              Spannend, Eure Antworten zu lesen und hmmja, viele bekannte Fantasybücher(reihen) wurden genannt. Ich habe gerade den vorletzten Band der “Claim the Stars”-Reihe von Sanderson zu Ende gelesen und puh, einerseits sind da Kreaturen unterwegs, denen ich eigentlich nicht begegnen möchte, und doch gibt es so viele faszinierende Gestalten (“Schreckschneck” *verliebt), die ich sogar am liebsten als Haustier möchte. Nur weiss ich nicht, ob mir die Weite des Weltraums zusagen würde …

                              Mir haben als Kind immer Indianergeschichten oder Erzählungen über das Wüstenvolk der Tuareg gefallen und damals habe ich mich danach gesehnt, in deren Welten mitzuleben. Zu spät geboren, habe ich immer gesagt, um diese Völker vollends mitzuerleben.

                              Digitalisierung heisst für mich nicht unbedingt weniger Fantasie. Die Frage ist eher, wie man damit umgeht und welches Mass man findet, wie @Zauberin schon treffend geschrieben hat. Mir sagt z.B. ein Buch mehr zu als ein Film, da dort mein innerer Film läuft und ich den lieber habe als “vorgegebene” Figuren. Aber ich denke, da hat jeder seine eigenen Vorlieben und Interessen.

                                Sheherazade Danke für den Tipp zu “Das Buch der gelöschten Wörter”. Deine Beschreibung der Trilogie erinnert mich stark an “The Midnight Library” von Matt Haig. 🙂 Vielleicht würde dir das auch gefallen. Die Protagonistin Nora findet sich in einer “magischen” Bibliothek wieder, wo sie in verschiedene Bücher eintauchen kann. Dabei repräsentieren die Bücher all ihre möglichen Leben, die sie führen könnte bzw. hätte führen können, z.B. als Rockstar, Mutter, Forscherin usw. Eine Art Fantasie-Roman mit philosophischem Hintergrund. Und da wären wir auch schon bei meiner Antwort: Einmal in so einer magischen Bibliothek sein. Irgendwie wäre es schon sehr spannend zu sehen, welches Leben man mit anderen Lebensplänen führen würde. Schliesslich müssen wir uns ja alle mal an einem Punkt für das Eine oder Andere entscheiden.

                                  Mir kam spontan auch Harry Potter in den Sinn. Selbstverständlich auch als Hexe/Zauberer. Auch würde ich gerne mit Claire durch die Steine 200 Jahre in die Vergangenheit reisen. Vermutlich bräuchte ich aber auch einen starken Beschützer an meiner Seite…. ☺

                                  Ich denke, die Kinder haben den Vorteil, dass sie den Alltag nicht in der gleichen Form wie wir mitbekommen. Die meisten können völlig unbelastet in ihrer Welt leben, darin versinken. Uns Erwachsenen fällt das schwerer. Wir haben unsere grossen und kleinen Alltagssorgen, werden täglich von schlechten “Weltnachrichten” zugeschüttet. Wir müssen, um unsere Phantasie am “Laufen” zu halten, Nischen schaffen. Uns die Zeit für ein Buch nehmen oder einfach mal da sitzen und gar nichts machen. Einfach sein.

                                  Dieses gar nichts machen ist nicht einfach und will geübt sein.

                                    Schoma Ich habe den “Wandel” in die digitale Welt als Teenager in den 90ern mit gemacht und mir damals geschworen NIE mehr einen Computer anzufassen weil das so kompliziert gewesen ist und alles nur mit den F-Tasten funktioniert hat. Meine Kinder wachsen damit auf und haben in der Schule das obligatorische Fach “Medien und Informatik” ab der fünften Klasse. Was wir auf analog auf Papier gemacht haben, machen sie digital. Es ist halt anders als bei uns.

                                    Ich habe die Frage in welche von ihren Manga-Geschichten sie dabei sein möchte meiner Tochter gestellt. Sie hat eine Weile überlegt und dann befunden, dass es eigentlich keinen Unterschied machen würde weil sie in allen Geschichten als Mensch vielleicht zwei Tage überleben könnte. Sie müsste also in den Körper eines Vampirs, Dämonen oder einem ähnlichen Geschöpf schlüpfen damit es überhaupt geht. Monstergeschichten haben so ihre Tücken…

                                    Sheherazade eigentlich kannst du die Scheibenweltromane unabhängig von einander lesen. Manchmal gibt es zwar einen Handlungsstrahl, der über mehrere Bücher geht, aber die Bücher lassen sich auch so lesen. Mich haben nicht alle Bücher gleich stark angesprochen. Daher solltest du dir eines aussuchen, welches mit deinen Interessen übereinstimmt. Obwohl das Polizeiwesen nicht mein sonstiges Interessensgebiet ist, fand ich die Ankh Morpork Wache witzig (weil Nachwuchsmangel herrscht werden neu auch Trolle, Zwerge und weitere skurrile Leute in die Wache aufgenommen). Das erste Buch wäre “Die Farben der Magie” in welchem der Zauberer Rincewine (ein Tollpatsch vor dem Herrn mit mehr Glück als erlaubt) zum 1. Touristen wird. 😁