Der Monat geht zu Ende - mein drittes SUB-Buch allerdings nicht - das ich aber bestimmt beenden werde - weil ich es wirklich EMPFEHLENSWERT finde. - doch:
8ung:
keine Wohlfühllektüre!!!
In Am Himmel kein Licht erzählt Gulwali seine Kindheit als Paschtune in Afghanistan, die Zeit, in der die Taliban nach Okupation und Bürgerkrieg zunächst ein Hoffnungsfunke auf Ordnung und Friede waren, wie es zu mehr Repressalien kam, der Angriff Amerikas, der Tod von Vater und Grossvater - und dann seine Flucht.
Als 12jähriger schickt ihn die Mutter weg - Ziel: Europa - sie meint zum Abschied, er solle nie wieder zurück kommen. Sein älterer Bruder ist dabei - doch bereits am Flughafen verliert er ihn bei der Kontrolle. Ein Jahr lang wird Gulwalis Odysee bis England dauern…
Hier bekommt ein Flüchtlingsschicksal Kontur und vor allem einen Namen und ein Gesicht - und damit auch die Ängste und Nöte vieler anderer Namenloser. Man hat sich wohl allzu sehr an die Flüchtlingsströme gewöhnt, allzu sehr Ängste und Phobien vor den Fremden geschürt… Hier wird mir zum ersten Mal das Drama deutlich - es geht unter die Haut - Von daher finde ich, die Lektüre wichtig - dass man die Augen öffnet, vor dem, was da abgeht - und auch das Herz, vor dem der da kommt.
Gulwali kann seine Kultur und den Kodex seiner Volksgruppe sehr gut beschreiben, ihn ebenso verständlich machen wie die Kollisionen, die sich daraus in Europa ergeben. Ebenso scheut er es nicht, seine seelischen Wunden, die das Trauma schlug zu verbalisieren. - Man ist mitunter schockiert von der Kultur in Afghanistan, die einem fremd ist, aber ebenso von den Machenschaften der Schlepperbanden.
Nein, ich hätte mir das SO NIE gedacht!!!