Ich freue mich auch darüber, dass der dritte Akt nun ein wenig an Fahrt aufgenommen hat und einige Unklarheiten gelöst wurden, ohne unlogisch oder allzu konstruiert zu erscheinen.
Ich fand es wenig überraschend, dass Chika in einem Kult war. Ein ganz anderer Hintergrund wäre so spät im Buch eher verwirrend gewesen. Trotzdem ist der Storytwist gut gelungen, dass er Emekas Spion ist. Dazu würde passen, wenn es sich bei dem (offensichtlich aufgrund des Missbrauchs schizophrenen) John Paul um Kevin handelt. In dem Fall würde Chika nicht nur Philip helfen, den Mörder von Emekas (Stief)Sohn zu finden, sondern auch mögliche Beweise des Missbrauchs verschwinden lassen können.
Gut gemacht ist auf jeden Fall die spannungsgeladene Dynamik zwischen dem Chief und Philip, die immer neue Formen annimmt, ohne vorwegzunehmen, wie es ausgeht zwischen den beiden.
Mittlerweile wünschte ich mir jedoch, Kayode würde ein bisschen von seinem minimalistischen Stil abweichen. Die Charaktere und ihre Beziehungen sind weiterhin gut und glaubhaft gezeichnet. Aber manchmal habe ich das Gefühl, die Dialoge würden in einem luftleeren Raum stattfinden, was zwar nicht auf Kosten der Spannung, aber der Atmosphäre geht.
Insgesamt bin ich jedoch weiterhin positiv gestimmt, was vor allem an Kayodes Fähigkeit liegt, zahlreiche und verschiedene zwischenmenschliche Beziehungen aufzugreifen, ohne den Leser zu überfordern.