Nachdem ich nun wegen Ferien die Besprechung des dritten Aktes ausliess, melde ich mich nun wieder zum Schluss des Buches.
Für mich wird das Ganze klarer mit den Aussagen auf Seite 397 mit “Der Typ da drin ist nicht derselbe Tamuno, den wir im Studentendorf getroffen haben.” und Seite 404 “Ihre Miene wird skeptisch, als ich über die Möglichkeit spekuliere, dass der junge Mann unter einer dissoziativen Störung oder gar einer Persönlichkeitsspaltung leiden könnte.” Was wir schon länger vermuteten. Der Täter hat eine Persönlichkeitsspaltung. Mercy kann dann noch bestätigen, dass Tamuno vermutlich der Auslöser für das erste Verbrechen ist, dem Kevin auf den Grund geht.
Seine Beweggründe? Vermutlich miserable Erfahrungen, Misshandlungen oder gar Vergewaltigungen im Kloster…
Ich finde es toll, dass Femi Kayode einerseits den Fall löst, aber doch nicht ganz alles klärt, z.B. ob der Täter nun im Kloster gestorben ist (Seite 445: “Aber ich bin es, der nach dem Wasser greift.”), in dem er sich ebenfalls mit dem giftigen Wasser betäubte und dann in den Flammen umkam.
Überraschend war für mich auch die Wendung, das Emeka so tief in Trauer ist, dass er (mit Chika oder seinem Fahrer) Vergeltung sucht (Seite 415: “Sie verdienen nicht zu leben!”, zischt er. “Keiner von ihnen! Alles Tiere!”) und bereit ist Selbstjustiz auszuüben, was ja vordergründig zum Tod seines Sohnes führte. Da teile ich die Ansicht von Philipp (Seite 415: “Und wären dann nicht besser gewesen als die, die Ihnen den Sohn genommen haben.”).
Mich beschäftigt die Erkenntnis zu was ein Mob fähig ist. Das entspricht vermutlich tatsächlich einer realistischen Betrachtung, rsp. Berufserfahrung von Femi Kayode und wird auch in der Danksagung angesprochen. Diese Gedanken gehen mir auch nicht aus dem Sinn nachdem ich die letzte Seite gelesen und das Buch geschlossen habe.