Hallo Miteinander
Ich hatte den letzten Teil gleich nach dem Verfassen meines Kommentars zum zweiten Teil gelesen, denn ich konnte das Buch nicht mehr weglegen. Irgendwie habe ich dabei aber auch vergessen, den Kommentar zum dritten Teil zu verfassen, daher kommt mein Beitrag etwas später 😅
Wie bereits erwähnt hat mich das Buch von Beginn an gepackt und begeistert. In diesem dritten Teil hat sich Wallace veränderter Charakter komplett gezeigt. Durch den Besuch vom Manager schaut er auf gewisse Weise dem Tod (das was nach der Tür kommt ist unbekannt daher könnte man es als zweiter Tod interpretieren) erneut in die Augen und denkt sich vermutlich, dass bevor er abtreten wird, noch etwas bewirken will.
Es wird ja sehr oft beschrieben, dass wenn Menschen dem Tod in die Augen sehen, sich komplett verändern und viel Gutes tun oder einfach etwas positives bewirken wollen. Ich denke also dass das auch mit Wallace geschah als der Manager im diese Deadline gab.
Ich finde Klune hat sehr schön beschrieben, wie Wallace, Mei, Hugo und Nelson Nancy und Cameron geholfen haben. Es war toll zu lesen, dass auch die verlorenen Seelen nun eine Chance bekommen und auch Nancy ihren Frieden finden kann. Daher fand ich das ein sehr schöner Einfall vom Autor.
Das Ende jedoch fand ich einerseits sehr schön aber auch etwas kitschig. Das der Manager, der nie seine Meinung ändert, nun doch plötzlich seine Meinung ändert und Wallace wieder zum Leben erweckt fand ich ein bisschen zu viel des Guten. Ich habe mir erhofft, dass Wallace als Geist bei Hugo bleibt und eine ähnliche Rolle wie Nelson einnimmt. Sich also um die Geister kümmert, die sich noch nicht mit dem Leben danach abfinden können oder ihnen das Geister sein (Kleiderwelchseln, unerwarten etc.) beibringt. Das er nun wieder am Leben ist und als Sensenmann arbeitet ist zwar für die Beziehung zwischen Hugo und Wallace sehr schön aber auch ein bisschen kitschig.
Jedoch denke ich, dass dieses kitschige Ende nötig war, für Nelsons weiterreise. Er weiss nun, dass sein Enkel in guten Händen ist und kann daher endlich loslassen und sich um sich selbst kümmern. Das Apollo mit ihm mitgeht, hat mich sehr berührt und kam irgendwie sehr unerwartet, denn er war Hugos Assistenzhund. Er hat sich um ihn gekümmert, wenn er wieder eine Panikattacke hatte und nun lässt er ihn mit seinem Grossvater mitgehen. Er schenkt ihm fürs Jenseits ein Stück von ihm und das fand ich sehr schön.
Die Erscheinung vom Manager hat mich sehr fasziniert. Zwischen Hirsch und Kind besteht nicht nur im Aussehen ein sehr grosser Unterschied. Der Hirsch ist ein sehr stolzes, mächtiges, gar majestätisches Tier. Das Kind hingegen wirkt eher klein, schutzbedürftig und unerfahren. Ich hätte den Manager auch in schwarzem Anzug erwartet aber als Hirsch wirkt er fast noch bedrohlicher und der Effekt ist viel grösser. Das Klune als Gegenpart ein Kind gewählt hat, kann ich mir nur so erklären als dass der Manager so seine Umgebung oder sein Gegenüber täuschen will. Man vertraut einem Kind viel eher als einem bedrohlichen, grossen und blau leuchtenden Hirsch. Das der Manager später seine Meinung ändert und Wallace ein zweites Leben schenkt könnte auch mit der Erscheinung des Kindes zusammenhängen. Kinder glauben an das Gute, an das Schöne, an Happy Ends. Vielleicht hat sich bei dieser Entscheidung dieser Teil seines Äusseren durchgesetzt.
Alles in allem hat mir das Buch wirklich sehr sehr gut gefallen. Es hat mich zum Nachdenken angeregt, mich aber auch in eine andere Welt eintauchen lassen. Die Charaktere sind mir sehr ans Herz gewachsen und irgendwie fände ich es spannend zu wissen, wie es mit ihnen weitergehen wird. Obwohl mir das Cover sehr gut gefallen hat, habe ich, als ich es das erste Mal gesehen habe, nicht gedacht, dass das ein Buch ist, welches mir gefallen könnte. Nun bin ich aber sehr froh, dass ich mich für die Leserunde angemeldet habe, denn es ist eines der besten Bücher die ich dieses Jahr gelesen habe. “Mr. Parnassus … ” steht schon bereit.
Es fällt mir schwer die Botschaft in diesem Buch in Worte zu fassen, denn mir hat es, ähnlich wie bei Zottel-Pommel eher ein Gefühl vermittelt. Auch ich habe es im Garten auf dem Liegestuhl fertig gelesen. Nachdem ich es zugeklappt habe, habe auch ich mich beim lächeln ertappt. Es vermittelt mir eine gewisse Geborgenheit, eine wunderschöne und beruhigende Vorstellung ans danach.
Ich glaube, dass diese Geschichte beziehungsweise dieses Buch eines meiner Wohlfühlbücher wird, denn ich freue mich schon auf das nächste Mal wenn ich es lesen kann.